Bochum. Im Einkaufszentrum Ruhrpark in Bochum schließt nun auch Esprit. Damit setzt sich eine Serie an Schließungen fort. Alle Details.

Mit dem Aus aller Esprit-Filialen in Deutschland verliert der Ruhrpark in Bochum bis zum Jahresende eine weitere Marke. Auch wenn es nach Angaben des Ruhrparks bereits Gespräche mit möglichen Nachfolgern gibt, so leidet das Einkaufszentrum dennoch einmal mehr unter der andauernden Pleitewelle im Einzelhandel.

Die Modekette Esprit gab am Freitag bekannt, dass sie alle ihre Filialen in Deutschland schließt. Etwa 1300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verlieren ihre Jobs. Im Ruhrpark betreibt Esprit Bochums einzige Filiale. Insgesamt gab es deutschlandweit noch 56 Esprit-Filialen. Esprit soll als Marke in absehbarer Zeit weitergeführt werden, heißt es.

Mit dem Ende von Esprit setzt sich im Ruhrpark eine unrühmliche Serie an Geschäftsschließungen fort. So machten etwa im Herbst vergangenen Jahre zuerst die einzige Apotheke des Einkaufszentrums dicht. Hohe Miete, wegbrechende Einnahmen und steigende Preise hättenzur Insolvenz geführt, hieß es damals. 18 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verloren ihren Job.

Ruhrpark Bochum: Diese Marken haben das Einkaufszentrum jüngst verlassen

Wenig später schloss auch S.Oliver seine Filiale im Ruhrpark. Die bestehende Fläche stimme nicht mit den künftigen Anforderungen der Marke überein, so eine Sprecherin des Unternehmens.

Auch das Modeunternehmen Hallhuber zog sich im vergangenen Jahr aus dem ältesten Shoppingcenter in Deutschland zurück. Der Modehändler aus München war in finanzielle Schieflage geraten. Hallhuber hatte Ende Mai 2023 einen Insolvenzantrag gestellt, zahlreiche Filialen mussten im Zuge dessen geschlossen werden. Auch Gerry Weber schloss seinen Laden im Ruhrpark.

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Im Juli schloss der Spielwarenhändler Jako-o seinen Laden in Bochum.  Die Haba Familygroup hat sich von ihrer Kindermarke getrennt. Unter dem Slogan „Kindersachen mit Köpfchen“ hat Jako-o über Jahrzehnte bunte Outdoor-Kleidung wie Matschhosen, Fleecejacken und Gummistiefel, aber auch Accessoires, Kleinmöbel sowie Spiel- und Turnzeug vertrieben. Das Geschäft lief überwiegend online; die Filiale im Bochumer Ruhrpark war, abgesehen vom „Familien-Outlet“ am Haba-Stammsitz Bad Rodach, die einzige stationäre Anlaufstelle bundesweit.

Ruhrpark in Bochum: Auch für Kaufland brechen die letzten Verkaufstage an

Und auch für den nach Karstadt zweitgrößten Ruhrpark-Mieter sind die letzten Tage angebrochen: Der Kaufland-Markt hat am Samstag, 17. August, seinen letzten Verkaufstag. Seit 2004/2005 konnten sich die Besucherinnen und Besucher des Ruhrparks auf 5000 Quadratmetern bei Kaufland mit Lebensmitteln eindecken.

Im Juli 2023 dann die Überraschung:. „Die negative Geschäftsentwicklung macht den geplanten Schritt unumgänglich. Wir sehen keine Möglichkeit mehr, die Filiale wirtschaftlich und im Sinne der Kunden weiterzubetreiben“, so begründete das Unternehmen seinen Schritt. Ein Nachfolger ist weiterhin nicht bekannt.

„Wir selektieren wir zurzeit die besten Möglichkeiten im Hinblick einer Neuvermietung“, sagt Marcel Tibo, „Deputy Center-Manager“ im Ruhrpark. „Die Fläche ist hochattraktiv und bietet zahlreiche Chancen den Ruhr Park weiterzuentwickeln, natürlich auch mit Blick auf die Etablierung eines weiteren Flagship-Einzelhandelsformats.“

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Seit dem Bau der 5000 Quadratmeter großen Markthalle 2004/2005 am Eingang des Ruhrparks betreibt die Kaufland-Kette den Discounter. Im Juli 2023 wurde das Aus verkündet. Ursprünglich hatte die Unternehmenszentrale in Neckarsulm die Schließung für September 2024 angekündigt.

Immer wieder den Absprung geschafft hat dagegen der Warenhauskonzern und Ankermieter Karstadt. Zwar musste das Restaurant zuletzt schließen, das Geschäft geht aber trotz diverser Krisen in Bochum weiter.