Essen. Die Gewinner von “The Voice of Germany“ stehen fest. Die Jury um Nena, Rea Garvey, Xavier Naidoo und “The BossHoss“ erreichten enorme Sympathiewerte. Die Kandidaten von “The Voice of Germany“ begeistern mit Talent und Stimme. Und dann ist da noch der skurrile Notar.

Mit Spannung hatten die Fans von "The Voice of Germany" auf das große Finale am Freitagabend auf Sat.1 gewartet. Auch wenn es mit Ivy Quainoo nur eine Gewinnerin mit dem Titel "The Voice of Germany" geben konnte und Michael Schulte, Max Giesinger und Kim Sanders leer ausgingen, so gibt es in der Premieren-Staffel der Castingshow weitere Gewinner.

Nena, Rea Garvey, Xavier Naidoo und The BossHoss sind Gewinner

Die Jury von "The Voice of Germany" mit Nena, Rea Garvey, Xavier Naidoo und The BossHoss hat der ersten Staffel definitiv ihren Stempel aufgedrückt. Seit Jahren sind sie Stars der Musik-Szene. So viel von ihrer Persönlichkeit wie bei "The Voice of Germany" haben sie in der Öffentlichkeit selten preis gegeben. Von Anfang an fieberten und litten Rea Garvey, Nena, The BossHoss und Xavier Naidoo mit den Kandidaten.

Sie lobten (teilweise zu überschwänglich), wenn die Talente gute Leistungen zeigten. Ging etwas schief, wurde keiner heruntergemacht oder gar bloßgestellt. Damit setzte sich "The Voice of Germany" nicht nur von anderen Casting-Formaten wie DSDS, Popstars oder Supertalent ab. Durch ihr faires Verhalten gewannen die Jurymitglieder bei vielen Musik-Fans Sympathiepunkte.

Keiner flucht so schön wie Rea Garvey bei "The Voice of Germany"

Keiner flucht so schön "Unfucking fassbar" wie Rea Garvey - und füllt mit jedem Schimpfwort in der Öffentlichkeit das Sparschwein seines Kindes. Dazu lässt Rea Garvey zusammen mit Nena ihren Emotionen freien Lauf und springen zu fetzigen Tanznummern auf - auch ein Grund, weshalb der Funke bei "The Voice of Germany" häufig schnell auf das Publikum im Saal übersprang.

Xavier Naidoo, dem oft eine gewisse Arroganz in seinem Auftreten nachgesagt wird, sprach zwar als "Dr. Ton" harte Urteile, aber wenn er bei den Blind Auditions unbekannte Talente anbettelte, dass sie in sein Team kommen, war nichts mehr von Überheblichkeit zu spüren.

Gänsehaut und Tränen mit Kim Sanders und Nena

Nena würde am liebsten die ganze Welt auf ihrem mit Liebe erfüllten Ponyhof beheimaten. Klar, kann es anstrengend für den Zuschauer sein, wenn Nena mal wieder Signale für ihre Entscheidungen empfängt. Spätestens bei der Entwicklung der Finalistin Kim Sanders im Laufe der 1. Staffel von "The Voice of Germany" wird klar, wie intensiv und rührend sich Nena um ihr Team gekümmert hat: "Du hast mich zurück ins Leben geführt", stammelt Kim Sanders nach einem Gänsehaut-Auftritt unter Tränen.

Alec „Boss“ Völkel, Sascha „Hoss“ Vollmer vom Team "The BossHoss" sind vielleicht die größten Gewinner in der Jury von "The Voice of Germany". Lässig spielen sie mit ihrem Cowboy-Image, nehmen kein Blatt vor den Mund und gehören doch zu den Typen, mit denen man nachts um die Häuser ziehen und viel Spaß haben kann. Dazu bekamen sie die Chance ihren Country-Rock einer großen Öffentlichkeit zu präsentieren. Ihr im Herbst erschienendes Album "Liberty Of Action" rauschte nach den ersten Shows von "The Voice of Germany" auf Platz vier der deutschen Album-Charts.

ProSieben und Sat.1 bieten mit "The Voice of Germany" der Konkurrenz von DSDS und Supertalent die Stirn

Die Fernsehsender ProSieben und Sat.1 haben sich mit "The Voice of Germany" einen ungeahnten Quoten-Erfolg beschert. Eine Zuschauer-Resonanz von teilweise über 30 Prozent in der werberelevanten Zielgruppe war bei der Konkurrenz von Supertalent und später DSDS nicht unbedingt zu erwarten. Das neuartige Konzept "Nur die Stimme zählt" begeisterte die Musik-Fans bei den Blind Auditions - dort saßen die Jury-Mitglieder Nena, Rea Garvey, Xavier Naidoo und The BossHoss mit umgedrehten Stühlen zur Bühne und mussten die Talente allein nach ihrer Stimme beurteilen.

Die späteren Battles, bei denen Talente in einem Duett gegeneinander waren nicht nur von großer Spannung geprägt. Es gab fantastische Battles wie Percival Duke gegen Pamela Falcon oder Ramona Nerra gegen Butch Williams, die das hohe Niveau der Kandidaten bei "The Voice of Germany" unterstrichen. Dazu kamen in 17 Shows immer neue und überraschende Änderungen im Ablauf und bei den Regeln, die für Abwechslung und Diskussionsstoff bei den Fans sorgten.

Moderator Stefan Gödde gehört zu den Gewinnern von "The Voice of Germany"

Moderatoren in Casting-Shows gehörten im deutschen Fernsehen meist zu den größten Nervfaktoren. Unsensible Fragen und peinliche Statements wechselten sich mit völlig belanglosen Fragen und elendig langen Monologen ab, die mit künstlichen, meist extrem schlechten Texten für Spannung vor Entscheidungen sorgen sollen. Stefan Gödde hält sich bei "The Voice of Germany" wohltuend zurück. Er überlässt den Talenten und der Jury das Rampenlicht und spannt lediglich den Bogen von einem Programmpunkt zum nächsten.

Den besagten Monolog über Kandidaten vor einer Entscheidung hielt Stefan Gödde nur in einer Live-Show. Die Kritik danach nahmen er und die Regie sich offenbar zu Herzen, und fortan gab nur noch die Jury ein kurzes Statement. Auch seine Mitautorin Doris Golpashin bekam ihre ausufernde Begeisterung nach und nach in den Liveshows besser in den Griff und präsentierte die Vernetzung von "The Voice of Germany" via Facebook und Twitter zu den Fans im Internet.

Gewinner von "The Voice of Germany" sind die Kandidaten

Bei "The Voice of Germany" bekamen zahlreiche Kandidaten die Chance, ihr Können auf einer großen Bühne und vor einer ernstzunehmenden Jury zu zeigen. Dabei mussten sie keine Angst haben, lächerlich gemacht zu werden. Die talentfreien Bewerber wurden bereits im Vorfeld aussortiert. Viele Teilnehmer sind als Halb- oder Vollprofis tätig und konnten über "The Voice of Germany" ihren Bekanntheitsgrad und damit auch ihren Marktwert für Engagements steigern.

Acht Kandidaten durften im Halbfinale von "The Voice of Germany" eigene Songs präsentieren, von denen prompt einige die Download-Charts stürmten. Mic Donet nutzte die Chance seines Lebens und präsentierte mit "Losing You" einen Song aus einem zweieinhalb Jahre alten und nie veröffentlichten Album. "Das Album ist grammy-würdig", lobte Jurymitglied Xavier Naidoo. Im Gegensatz zu den Kandidaten von anderen Castingshows dürften einige Teilnehmer von "The Voice of Germany" wie etwa Paradiesvogel Percival Duke und Rockerin Sharron Levy in der Musik-Branche nachhaltig Fuß fassen.

Der Notar sorgt für die skurrilen Momente bei "The Voice of Germany"

Und dann wäre da noch der Notar Dr. Jürgen Jenckel, der eigentlich auch einer Castingshow entsprungen sein könnte. Ganz aufgeregt, stets mit einem Kommentar zu den Talenten auf den Lippen stürmt er mehrmals pro Show die Bühne, was "The Voice of Germany" dann doch noch seine skurrilen Momente verschafft.