Essen. Percival Duke polarisiert wie kein anderer bei “The Voice of Germany”. Für DerWesten gewährt er einen Einblick in seine Seele und verrät er, wie sehr ihn seine Schulden belasten, warum er seinen Körper einst verkaufen musste und welche Träume er nach „The Voice of Germany“ hat.
Percival Duke ist bei „The Voice of Germany“ der schillerndste Kandidat. Kein Sänger polarisiert so sehr wie der Paradiesvogel aus Köln. Jurymitglied Rea Garvey hat in Percival Duke bereits in einer der ersten Shows von „The Voice of Germany“ den „Teufel“ entdeckt. Der Entertainment-Faktor des 46-Jährigen kommt auf der Bühne dem eines Robbie Williams nahe. Auch stimmlich kann Percival Duke mit so manchem Weltstar mithalten.
Kaum zu glauben, dass der Musiker noch vor einem Jahr um jeden Auftritt in kleinen Clubs in Rom betteln musste – als Gage gab’s dafür nicht mehr als 50 Euro. Im DerWesten-Interview öffnet Percival Duke sein Herz: „Ich bin so unglaublich dankbar, dass ich heute an diesem Punkt angelangt bin“, versichert er glaubhaft.
Percival Duke vergleicht sein Leben mit einer Achterbahn
Die Teilnahme bei „The Voice of Germany“ könnte für Percival Duke das Ende eines Lebens voller Höhen und Tiefen bedeuten. „Bisher ging es bei mir zu wie auf einer Achterbahnfahrt“. Schon früh träumte er von einer Karriere als Sänger. „Musik ist mein Leben – ich würde alles für die Musik tun“ – sein Lebensmotto wurde zur bitteren Realität: „Ja, es stimmt. Ich habe in jungen Jahren meinen Körper an eine ältere Dame verkauft“, erzählt der in Dallas geborene Texaner ganz offen. „Aber ich schäme mich auch nicht dafür, sondern stehe dazu. So hatte ich wenigstens Geld, um mir etwas zu essen zu kaufen.“
Den Karriere-Start wagte Percival Duke in New York. Dort schaffte er es in diverse Broadway-Shows und erhielt sogar ein Engagement bei Cats. Später fungierte er als Background-Sänger oder Support für Stars wie Cher, Bryan Adams, Michael Jackson, Robbie Williams, Alanis Morissette und Anastasia. Trotzdem reichte es nicht für den eigenen Durchbruch im Musikgeschäft. „So abgedrehte Leute wie ich sind für Plattenfirmen schwieriger zu vermarkten. Das war in den 60er und 70er Jahren noch ganz anders“, analysiert Percival Duke ganz sachlich.
Individuelle Typen sind bei „The Voice of Germany“ gefragt
Der Zuspruch seit „The Voice of Germany“ macht ihm allerdings Hoffnung. „Vielleicht sind die Menschen mittlerweile gelangweilt von Puppen, und jetzt ist wieder die Zeit für individuelle Typen gekommen“, schätzt Percival Duke.
Von allen Kandidaten hat Percival Duke die Facebook-Seite mit den meisten Fans (über 36.000). Diese hegt und pflegt Perci mit großer Liebe. Er postet nicht nur, wie es ihm geht und Neuigkeiten rund um „The Voice of Germany“. Der Sänger sucht den Dialog mit seinen Fans, stellt Fragen und reagiert auf Kommentare: „Ich lese mir alles durch und freue mich über jedes Lob aber auch über Kritik – denn ich will noch besser werden.“
Percival Duke sieht sich als Rocker bei „The Voice of Germany“
Mit seinem Coach Rea Garvey hat Percival Duke bei “The Voice of Germany” dafür scheinbar den richtigen Mann gefunden. „Rea Garvey gehört zu den talentiertesten Musikern, die ich kenne. Er kennt alle meine Stärken und Schwächen und ist ein sehr ehrlicher Mensch“, lobt Percival.
Angst, dass dieser Traum von dem endgültigen Durchbruch durch „The Voice of Germany“ wie so viele Träume in seinem Leben auf einmal wieder platzen könnte, hat Percival Duke nicht. „Egal, wie das hier ausgeht, ich werde immer weiter singen. Ich bin als Rocker in Texas geboren, und werde es mit meiner eigenen Musik irgendwann schaffen.“ Laut seiner Künstleragentur „tony music“ arbeitet er seit geraumer Zeit an einem eigenen Album, das noch 2012 erscheinen soll.
Kölner will bald seine Schulden begleichen
Durch seinen aktuellen Erfolg bei „The Voice of Germany“ will Percival Duke noch ein weiteres dunkles Kapitel aus seiner Vergangenheit schließen. „Ich habe Schulden“, bekennt er. „Einige Musiker haben gegen mich eine Klage eingereicht, weil ich ihnen nach einem Auftritt keine Gage zahlen konnte.“ Offenbar geht es dabei um rund 3000 Euro. Damals habe er mal wieder kaum Geld gehabt, um sich überhaupt etwas zu essen leisten zu können – unter anderem sei unerwartet ein Plattenvertrag in Italien geplatzt.
„Ich bin so froh, dass ich in nächster Zeit endlich meine Schulden begleichen kann“. Und dann will er nur noch nach vorne schauen „Das ist alles meine Vergangenheit. Zu der ich stehe. Aber ich habe auch meinen eigenen Weg gefunden und werde weiter sagen, was ich denke.“
Behnam Moghaddam schießt gegen Percival Duke
Der Erfolg Percivals schmeckt offenbar nicht jedem seiner Konkurrenten. So beschwerte sich jetzt Behnam Moghaddam in einem Interview mit der Internetseite promiflash, dass Percival ihm schon zweimal den Song geklaut hätte: „Das fand ich total gemein: Eigentlich hätte ich auch gerne 'Seven Nation Army' gesungen“.
Und Behnam Moghaddam geht noch einen Schritt weiter: „Ich bin der einzige Rocker hier. Ich weiß, dass Percival wirkt wie ein Rocker, aber er ist nicht Rock, sondern er zelebriert es einfach. Aber vom Rock komme tatsächlich, glaube ich, als Einziger ich.“ Das muss Behnam Moghaddam am Freitag (20.15 Uhr, Sat.1) unter Beweis stellen, wenn er „Eleanor Rigby“ von den Beatles singt.
In der nächsten „The Voice of Germany“-Show singt Percival „Beautiful“
Percival Duke wird sich in der nächsten Live-Show songtechnisch wieder um 180 Grad drehen. Hatte er in der letzten Show noch den Entertainment-Percival zu „Seven Nation Army“ von den „White Stripes“ gezeigt, so will er diesmal „Beautiful“ von Christina Aguilera singen. „Das Lied bedeutet mir sehr viel“, kündigt der Kölner bereits an.
Nach dem grandiosen Duett von Percival Duke mit Pamela Falcon bei „The Voice of Germany“ zu dem Prince-Klassiker „Purple Rain“ dürfte der Exzentriker mit „Beautiful“ wohl wieder für Gänsehaut-Stimmung sorgen.