Essen. Bei „The Voice of Germany“ begeistert Mic Donet mit seiner souligen Stimme. Der Berliner stand schon mit Santana auf einer Bühne. Doch dann stockte die Karriere des 32-Jährigen. Im DerWesten-Interview öffnet Mic Donet sein Herz und spricht über große Enttäuschungen.

Wer schon einmal mit einem Weltstar wie Santana auf der Bühne gestanden hat, sollte eigentlich den Durchbruch im Musik-Geschäft geschafft haben. Bei dem „The Voice of Germany“-Kandidaten Mic Donet aus Berlin hat es nicht gereicht. Im DerWesten-Interview spricht der 32-Jährige ganz offen über die Vergangenheit, eigene Fehler und die Suche nach Euphorie und Vertrauen.

Mic Donet gehört bei „The Voice of Germany“ zu den Geheimfavoriten. Bei den „Blind Auditions“ warben mit Nena, Xavier Naidoo, The BossHoss und Rea Garvey alle Coaches aus der Jury von „The Voice of Germany“ um ihn. Wirkt sein Auftreten in den bisherigen Shows manchmal noch etwas blass, so fesselt der Sänger die Zuschauer mit seiner Stimme, sobald die ersten Töne erklingen.

Soulige Stimme von Mic Donet begeistert bei "The Voice of Germany"

Als Mic Donet in dem Trio-Battle bei „The Voice of Germany“ mit den enorm starken Kandidatinnen Patricia Meeden und Dilan Koshnaw zum Song „Man’s World“ einsetzte, ging ein Raunen durch den Saal. Mit seiner souligen, den Raum erfüllenden Stimme ist Mic Donet akustisch ganz nah bei Xavier Naidoo. Vielleicht hat ihn sein Coach auch deshalb in die nächste Runde gehievt.

Unabhängig davon, wie weit der Berliner bei „The Voice of Germany“ noch kommt, habe ihn die Teilnahme in seiner persönlichen Entwicklung enorm weiter gebracht. 2004 hatte Mic Donet bereits unter dem Namen „MIC“ eine eigene Single mit dem Titel „Stilles Wasser“ bei Sony veröffentlicht. Es folgten die Zusammenarbeit mit Stars wie Erykah Badu und Outlandish sowie der gemeinsame Auftritt vor 20.000 Menschen in Quebec (Kanada) mit Santana.

Karriere von Mic Donet geriet ins Stocken

Doch dann stockte die verheißungsvolle Karriere von Mic Donet: „Das größte Problem, was viele Künstler haben, ist, dass sie sich selbst im Weg stehen“, analysiert der „The Voice of Germany“-Kandidat, der bei dem Thema sehr nachdenklich wird. Er habe lange überlegt, was auf seinem bisherigen musikalischen Weg schief gegangen sei. „Es ist immer ein Wechselspiel, was man selbst ausstrahlt und zurückbekommt“ – welchen Rat nehme man als Künstler an und welchen Menschen vertraue man.

„Für mich ist ,The Voice of Germany’ eine riesige Chance. Ich habe noch nie so intensiv mit anderen Musikern und den Medien gearbeitet“, sagt Mic Donet. Dadurch habe er viel über sich selbst gelernt. „Es ist sehr spannend zu erfahren, wie ich in der Umwelt wahrgenommen werde.“ So wirke er teilweise sehr kühl auf der Bühne. „Dazu kommt, dass man mir schnell eine arrogante Art nachsagt. Dabei resultiert mein Verhalten aus Unsicherheit und Ängstlichkeit“, reflektiert Mic Donet.

"The Voice of Germany" gibt Mic Rückhalt und Vertrauen

Durch die Zeit bei „The Voice of Germany“ habe er gelernt, wieder ein bisschen mehr zu Lächeln und Spaß zu haben. „Das hatte ich eine ganze Zeit lang verlernt. Ich war in vielen Dingen viel zu verkopft“, gibt der Berliner offen zu. Jetzt kehre endlich wieder die Euphorie zurück, die man als Musiker brauche. „Mir hat man so oft etwas im Leben versprochen, das nicht gehalten wurde. Jetzt habe ich das erste Mal wieder das Gefühl, dass ich mich fallen lassen kann und Rückhalt sowie Vertrauen habe“, freut sich Mic Donet.

In der nächsten Live-Show von „The Voice of Germany“ (Freitag, 20.15 Uhr, Sat.1) will Mic Donet musikalisch eine etwas andere Seite zeigen. Ob er dabei auch eine flotte Sohle auf das Parkett legen wird, will er noch nicht verraten. Mic Donet hat nämlich ein Talent, das den meisten „The Voice“-Fans bisher vorenthalten wurde. Er ist ein hervorragender Breakdancer und gehörte 1996 der bekannten Breakdance Crew „Step 2 Diz“ an.