Essen. . Stefan Zielasko, der singende Gesamtschullehrer aus Moers mit „Popstars“-Vergangenheit, ist bei „The Voice of Germany“ herausgeflogen - trotz Topleistung. Zielasko-Fans werfen Juror Xavier Naidoo eine Fehlentscheidung vor. Dabei war sein „Battle“-Gegner genauso gut. Auch eine Gladbeckerin schied aus.

Er polarisierte in den „Blind Auditions“ von "The Voice of Germany" wie kaum ein anderer Kandidat – jetzt ist er schon rausgeflogen: Stefan Zielasko (31), Gesamtschullehrer aus Moers und Ex-„Popstars“-Finalist, schaffte es trotz einer Top-Leistung nicht in die Live-Shows von Deutschlands neuer Vorzeige-Castingshow.

Der Reihe nach. Rino Galiano (36) und Stefan Zielasko aus dem Team von Juror Xavier Naidoo lieferten sich ein intensives Gesangsduell. Sie rührten mit ihrer emotionalen Interpretation von George Michaels „Jesus To A Child“ nicht nur die Frauen im Publikum und vor den Fernsehbildschirmen. Rea Garvey lobte: „Unfassbar!“ „The BossHoss“ favorisierten Zielasko, weil er ein „tougher, toller Typ“ sei. Xavier Naidoo kreierte gar neue Worte: „Ihr seid beide eine Ohrenweide.“

Stefan Zielasko wurde zum großen Verlierer des "The Voice"-Show-Konzepts

Doch die Regeln bei „The Voice of Germany“ sind knallhart. Weiter kommen kann in den so genannten „Battle Rounds“ nur jeweils ein Kandidat. Juror Xavier Naidoo entschied sich für Galiano – und gegen Zielasko, der großer Verlierer des Show-Konzepts geworden ist. „Lucky Looser“ gibt es nämlich nicht, obwohl das eigentlich hervorragend zum englischdominierten Sprach-Stil von „The Voice“ passen würde.

Der sympathische Lehrer Zielasko – Heimatstadt Dortmund, Wohnort Düsseldorf – wird somit als von Sat.1 durch unglückliche Schnittfolgen bloßgestellter Kandidat („Ich habe keine Bühnenerfahrung“) in die noch junge „The Voice“-Geschichte eingehen. Der rausgeflogene Kandidat selbst trug sein Aus mit Fassung: „Ich freue mich auf meine Schüler!“

Einige "The Voice"-Zuschauer werfen Xavier Naidoo Fehlentscheidung nach dem "Battle" vor

Als „Weltklasse“ lobten Fans im offiziellen Facebook-Auftritt von „The Voice of Germany“ das George-Michael-Cover. „Stefan war besser“, schrieben viele Zuschauer. Einige kritisierten eine „Fehlentscheidung“ von Juror Xavier Naidoo. Die allermeisten Kommentatoren freuten sich jedoch über den „Gänsehaut-Auftritt“ beider Kandidaten. Nicht wirklich verblüffend daher, dass George Michael mit „Jesus To A Child“ blitzschnell in die Top 100 der iTunes-Download-Charts schoss.

Die anderen „Battles“ blieben weniger in Erinnerung. Man sehnte sich regelrecht nach einem magischen Duell der Extraklasse, wie es sich Percival und Pamela in der Donnerstagsausgabe geliefert hatten.

„Battle“-Ergebnisse im Überblick:

Duell der musikalischen Schwergewichte: Nina Kutschera (30) aus Offenbach setzte sich gegen Leslie Jost (18) aus Oberdielfen im Siegerland durch.

Die brave Lena Sicks (17) besiegte Mädchen-Schwarm Heiko Schmidt (18) dank ihrer glasklaren Stimme. Die beiden jungen Talente sangen „Eisberg“ von Andreas Bourani, weil ihnen Jan Delays „Oh Johnny“ zu schmutzig war. Darin kommen Worte wie „miese Schlampe“ vor. Vor allem Lena fühlte sich unwohl, solche Wörter zu benutzen: „Ich bin ja erst 17 Jahre alt“, sagte sie ernst.

Annika Yasemin Röken ist bei
Annika Yasemin Röken ist bei "The Voice of Germany" aus dem Rennen. Sie verlor ihr "Battle" gegen Ivy Quainoo. © (Franz Meinert / WAZ FotoPool)

Lehramt-Studentin Katja Friedenberg (25) aus Kassel setzte sich gegen Julius Olschowski (23) aus Berlin durch. Xavier mochte Katjas Part im Song „Krieger des Lichts“ (Silbermond) mehr. „TheBossHoss“ konnten mit dem Duell gar nichts anfangen, weil sie Silbermond nicht mögen. „Wir hassen einfach den Song.“

Lisa Martine Weller kuntschte nach dem "Battle"-Sieg erstmal ihren Hund ab

Duell zweiter Österreicherinnen: Vera Luttenberger (18) setzte sich gegen die rothaarige Ramona Rotstich (30) durch. Beide überzeugten nur mäßig. „Ihr wart die ganze Zeit nicht im Song drin“, urteilte Xavier treffend über die Kandidatinnen von „The BossHoss“.

Musical-Studentin Annika Yasemin Röken (26) aus Gladbeck unterlag gegen Ivy Quainoo (18) aus Berlin. Es war das gesanglich schwächste Duell – auch weil der Song „Viva la Vida“ von Coldplay nicht wirklich zu den Stimmfarben der Kandidatinnen passte. Röken, die in den „Blind Auditions“ noch schüchtern wirkende Gladbeckerin, gab sich zuvor noch siegesbewusst: „I am gonna kick ass“. Sie hielt nicht Wort.

Am 22. Dezember geht's weiter mit "The Voice"

Für viele Fans eine Fehlentscheidung war das Ausscheiden von Marijana Vuckovic (20). Sie unterlag gegen Lisa Martine Weller (20). Die knutschte nach der Entscheidung erst ihren Chihuahua ab – und direkt danach ihren Freund.

Eine Runde weiter ist ebenfalls Charles Simmons aus Stuttgart. Der 40-jährige Musikdozent überzeugte Team-Chef Rea Garvey mit „Everybody Hurts“ (REM) noch mehr als sein Gesangsgegner, der Musical-Darsteller Arcangelo Vignieri (30) aus Wien.

Die nächste „Battle“-Runde läuft am 22. Dezember um 20.15 Uhr auf ProSieben.