Essen. Ihre Stimmen sind bei „The Voice of Germany“ die Waffen. In der dritten Battle-Show wurde bei den Talenten der Kampfgeist geweckt. Einige rissen das Publikum von den Sitzen, andere sorgten für Gänsehaut-Stimmung. Ex-Overground-Sänger Ken und “Captain Jack“-Sängerin Laura Martin verloren ihr Battle.

Jetzt wird gefightet bei “The Voice of Germany”. In der dritten Battle-Show schien der Kampfgeist bei den Talenten geweckt. Da tanzten sich einige Kandidaten im Battle-Ring an, warfen sich böse Blicke zu und zeigten die kalte Schulter.

Na ja, so ganz glaubwürdig war das in den meisten Fällen dann doch nicht. Die Kurz-Interviews direkt vor dem Bühnenauftritt bei "The Voice of Germany" standen eher unter der Aufforderung „Jetzt sag mal was Kämpferisches“. Von der Anspannung gezeichnet kündigte etwa Vinnie den „Fight Club“ an.

In den "The Voice of Germany"-Battles sind die Stimmen die Waffen

Was der Regie für die Dramaturgie für die Battles von „The Voice of Germany“ wichtig erschien, trat in dem Moment in den Hintergrund, als die Talente im Ring ihre Stimmen erhoben. Das waren am Donnerstag bei der dritten Battle-Runde die wahren Waffen – sehr zum Vergnügen der abermals Millionen Fernsehzuschauer.

Mehrfach sorgten die Kandidaten für Jubel-Stürme und Gänsehaut. Einen heißen Start legten Vini Gomez (24) und Dominic Sanz (20) zu dem Rock-Kracher „Dance With Somebody“ von Mando Diao. Beide sangen im Battle-Ring von „The Voice of Germany“, als ob ihr Leben davon abhing.

Dominic Sanz rockte zu Mando Diao

Auch wenn Rea Garvey dem Coach von Vini und Dominic eine falsche Song-Auswahl attestierte, riss der Auftritt das Saal-Publikum von den Sitzen. Einen Tick besser war schließlich Dominic. „Wenn du wieder gesund bist, reißt du allen hier den Hintern auf“, lobte sein Coach Xavier Naidoo.

Charlie Waldschmidt und C.Jay mussten für das Team „The BossHoss“ den Song Kids von Robbie Williams und Kylie Minogue performen. Da Charlie doch ehe die sanfte Sängerin ist, war C.Jay eindeutig im Vorteil und gewann sein Battle.

Konkurrenzkampf unter der Jury von "The Voice of Germany"?

„Das war eindeutig der falsche Song – da haben The BossHoss etwas abgekackt“, stichelte abermals „The Voice of Germany“-Juror Rea Garvey. Auch Dr. Ton Xavier Naidoo fühlte sich nicht von dem Lied berührt. Bricht da etwa endlich der echte Konkurrenzkampf unter den Jury aus? Zumindest nicht bei Nena: „Wir haben Spaß, das ist eine echt tolle Show hier“, säuselte sie.

Während sich Nena in den Einspielern zu dem Battle-Training bei "The Voice of Germany" mit Einfühlsamkeit und wertvollen Ratschlägen von ihrer besten Seite zeigt, muss die Jurorin in den Shows aufpassen, dass sie das „Empfangen von Signalen“ aus dem Nichts vor jeder Entscheidung nicht überspannt und zum Nervfaktor wird.

Gänsehaut-Stimmung mit Schmusesängern bei "The Voice"

Nena schuf mit ihrer Song-Auswahl „Tears in Heaven“ von Eric Clapton die Basis für den ersten Gänsehaut-Auftritt des Abends. Dazu schickte sie die beiden Schmusesänger Fanel Cornelius (36) und Behnam Moghaddam (30) in den Battle-Ring von „The Voice of Germany“. Auch wenn Fanel eine fantastische Leistung ablieferte, konnte Behnam die besondere Kombination aus Kraft und Traurigkeit des Clapton-Songs mit seiner Stimme am besten transportieren.

Der Traum von der Rückkehr auf Platz 1 der Charts durch „The Voice of Germany“ ist für Ken Miyao geplatzt. Der Ex-Sänger der Casting-Boygroup Overground stolperte über die eigene Selbstverliebtheit in seiner Stimme. Bei seinem Kontrahenten Benny Fiedler (20) konnte dagegen Coach Rea Garvey bei dem Battle-Lied „Wonderful Life“ von Hurts eine Weiterentwicklung feststellen.

Eine starke Interpretation des Dance-Klassikers „You Got The Love“ von „Florence and the Machine“ lieferten Shari Fanio und Natascha Bell. Shari kündigte zwar an, dass sie ihre Krallen in dem Battle ausfahren wolle, scheiterte aber an der Gesangsstudentin Natascha, die Xavier Naidoo mit ihrer besonderen Stimme beeindruckte.

Das scheue Reh Max Kiesinger schlägt die reife Stimme von Laura Martin

Mit Laura Martin (32) scheiterte nach Ken Miyao ein weiteres etabliertes „Talent“, das sich schon in den Gipfeln der Charts sonnen durfte. Als Sängerin des Dance-Projektes „Captain Jack“ wurde sie bekannt. Gegen Newcomer Max Kiesinger (23) zog sie (etwas überraschend) den Kürzeren. Laura hat zwar die reifere Stimme und drohte ihren jüngeren Battle-Gegner zu „Radioactive“ von den „Kings of Leon“ an die Wand zu singen, doch das einst so scheue Reh Max wehrte sich nach Kräften, was Xavier Naidoo mit dem Weiterkommen bei „The Voice of Germany“ für Max honorierte.

Abgesehen von dem Konkurrenzkampf bot das Duo einen weiteren atemberaubenden Gänsehaut-Auftritt. Zigfach haben Fans im Internet schon gefordert, dass ProSieben/Sat.1 eine CD mit den besten Auftritten der Talente bei „The Voice of Germany“ herausbringen müsse. Laura und Max hätten ihren Platz auf dieser CD sicher. Rea Garvey verglich das Duo gar mit Tina Turner und Bruce Springsteen.

Duo aus "Wahnsinn und Rock'n'Roll" unterliegt im Battle

Etwas blass blieb im Vergleich mit den anderen Battles bei „The Voice of Germany“ der Auftritt von Josef Prasil und Mikey Cyrox bei dem Lied „New Shoes“ von Paulo Nutini. Hier gewann Mikey das Battle.

Jung gegen Alt war die Devise beim Battle des 16-jährigen Rock-Duos Lela Gruber und Ernie Köhler gegen den erfahrenen Vocal-Coach Yasmina Hunzinger. Mit „Bring me to live“ von Evanescence landete Teamchef Nena einen Volltreffer. Die beiden weiblichen Stimmen den sehnsuchtsvollen Evanescence-Gesang, nur Ernie Köhler fiel mit dem männlichen Gesangspart etwas ab. Das 16-jährige Duo aus „Wahnsinn und Rock’n’Roll“ (O-Ton Rea Garvey) musste sich denkbar knapp geschlagen geben.

Traum-Trio unterstreicht hohes Niveau bei "The Voice of Germany"

Den gesanglichen Höhepunkt des Abends haben die Macher von „The Voice of Germany“ abermals an das Ende eine Battle-Show gesetzt. Musicalsängerin Patricia Meeden (25), Dilan Koshnaw (22) mit ihrem arabischen Flair und der Soulman Mic Donet (31) riss das Publikum von den Sitzen. Schon bei den ersten Tönen von Mic Donet zu „It’s A Man’s World“ schießt Musikliebhabern die Gänsehaut über die Arme.

„Das ist für mich ,The Voice of Germany’“, lobte Rea Garvey. „War das krass“, schwärmte Xavier Naidoo, „andere Casting-Shows würden auf Euch Drei eine ganze Staffel aufbauen und wir nehmen uns das heraus, zwei nach Hause zu schicken.“ Letztlich fiel die Wahl von Naidoo auf Mic Donet. „Wenn man geht, muss es knallen“, sagte Verliererin Patricia Meeden anschließend. Dieses Traum-Trio hat das hohe Niveau bei „The Voice of Germany“ eindrucksvoll bestätigt.

Im "Sing Off" kämpfen drei Battle-Sieger um letzten Live-Show-Platz

Am Freitag ab 20.15 Uhr zeigt Sat.1 die letzten Battles von „The Voice of Germany“ – unter anderem mit dem Duisburger Benny Martell. Anschließend muss jeder Coach die besten fünf seiner acht Battle-Sieger für die Live-Shows bestimmen. Um den letzten Platz in jedem Team treten dann die restlichen drei Battle-Sieger in einem „Sing Off“ an. Die erste Live-Show von „The Voice of Germany“ wird am Donnerstag, 5. Januar“ gezeigt.