Mülheim/Essen. Nach Bekanntwerden der Probleme im Fahrbetrieb hat die Ruhrbahn erstmals benannt, wie viel Nahverkehr in den vergangenen Tagen ausgefallen ist.
Am Freitag der Vorwoche hatte die Ruhrbahn für Essen und Mülheim schwerwiegende Personalprobleme bekannt gemacht und auf unbestimmte Zeit Einschränkungen im Linienverkehr von Bus und Bahn angekündigt. Jetzt hat das Verkehrsunternehmen auf Aufforderung dieser Redaktion für die bisherige Woche Bilanz gezogen.
„In Verbindung mit unserem aktuell höheren Krankenstand als vor der Pandemie zu dieser Jahreszeit sowie einer Leistungsausweitung durch den neuen Nahverkehrsplan am Standort Mülheim haben wir mit personellen Lücken zu kämpfen“, hatte Ruhrbahn-Geschäftsführer Michael Feller die Einschränkungen Ende vergangener Woche begründet. In Essen und Mülheim sind Fahrgäste verärgert – auch die Politik beteiligt sich in hitziger Debatte, zumal in Mülheim erst am 7. August ein komplett neues Liniennetz eingeführt worden war.
Mülheim: Fünf Prozent aller Ruhrbahn-Fahrten fallen aus, bei Subunternehmen noch mehr
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Nun zieht die Ruhrbahn für den Zeitraum von Wochenstart am Montagmorgen bis zum Start der Mittelschicht am Donnerstag Bilanz. Demnach sind laut Sprecherin Sylvia Neumann in Mülheim ganze fünf Prozent des Nahverkehrsangebots, das die Ruhrbahn mit eigenen Fahrzeugen und Mitarbeitenden bestreitet, nicht auf die Strecke gekommen. In Zahlen: Im benannten Zeitraum hätte die Ruhrbahn bei Fahrplantreue 2222,6 Stunden leisten müssen, für gut 110 Stunden davon konnte das Unternehmen keine Fahrerinnen und Fahrer stellen.
Bei Subunternehmen sei die Lage nicht anders, erklärt Neumann und nennt hier gar noch eine höhere Ausfallquote von acht Prozent. Bei 850 Sollstunden macht dies einen Ausfall von 68 Stunden Fahrleistung. Einschränkungen in Mülheim hätten allein den Busverkehr betroffen, hieß es.
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Ruhrbahn: In Essen hat sich Situation zuletzt gebessert
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Weil etwa die Linie 129 komplett von einem Subunternehmen gefahren werde, sei sie besonders betroffen gewesen, so Neumann. Die Linie 129 bildet seit dem Fahrplanwechsel den „Nördlichen Ring“ und fährt alle 30 Minuten (sonntags alle 60 Minuten) ab Essen-Frohnhausen, Breilsort, über den alten Weg der Linie 138 bis Heißen Kirche und von dort auf dem bekannten Weg bis Styrum, Friesenstraße. Ab hier übernimmt die Linie die Haltestellen auf dem ehemaligen Fahrweg der Linie 122 bis zur Haltestelle Broicher Waldweg und weiter hinaus bis Broich Friedhof.
Für Essen verkündet die Ruhrbahn eine Besserung in den vergangenen Tagen. Insbesondere der Straßenbahnverkehr war zuletzt in Essen eingeschränkt. Von Montag bis zu Beginn der Mittelschicht am Donnerstag seien in Essen 1,6 Prozent beziehungsweise 166,8 Stunden der beauftragten Fahrleistung (10.198 Stunden) nicht erbracht worden, so Neumann.
Eine Prognose für die nächsten Tage zu geben, fällt der Ruhrbahn schwer. Die Krankenquote vorherzusagen, sei wie „Glaskugellesen“, so Neumann. Entspannung erhoffe man sich aber dadurch, dass in Mülheim in der übernächsten Woche fünf frisch ausgebildete Busfahrerinnen und -fahrer eingesetzt werden könnten. Für Essen hatte die Ruhrbahn für August und September 25 neue Fahrer in Aussicht gestellt.
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