Emmerich. In Emmerich werden Geistmarkt und Kleiner Löwe neugestaltet. Wieso der Baubeginn sich jetzt schon um Monate verzögert hat und wann es los geht.
Zentrale Plätze in der Emmericher Innenstadt sollen umgestaltet werden. Für den Geistmarkt inklusive Rathausvorplatz sowie den Kleinen Löwen stehen die Pläne seit Juni 2020 im Prinzip fest. Denn damals wurden die Sieger des Architektenwettbewerbs gekürt. Passiert ist seitdem nichts.
Eigentlich hätte es im September 2022 am Kleinen Löwen los gehen sollen
Die ursprüngliche Planung sah vor, dass mit der Umgestaltung am Kleinen Löwen im September 2022 begonnen werden sollte. Die Bauzeit ist mit rund neun Monaten angegeben worden. Die Arbeiten für den Geistmarkt sollten eigentlich am Jahresende 2022 starten. Die Maßnahme werde rund anderthalb Jahre beanspruchen, hieß es mal von Seiten der Stadtverwaltung.
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Eine letzte Wasserstandsmeldung gab es dann im August des vergangenen Jahres, als der zuständige Fachbereichsleiter, Jens Bartel, im Ausschuss für Stadtentwicklung Infos zum Projekt gab. Der anvisierte Baubeginn konnte jedenfalls nicht gehalten werden.
„In diesem Jahr werden am Geistmarkt keine Bagger mehr rollen“
Mehr noch: „In diesem Jahr werden am Geistmarkt keine Bagger mehr rollen“, sagt Tim Terhorst, Leiter der Stabsstelle Kommunikation und Archiv im Emmericher Rathaus, auf Nachfrage der NRZ. Zum Hintergrund: Im Laufe der Planungen wurde klar, dass noch Fachgutachten erforderlich waren – etwa zur Verkehrsführung. Diese liegen mittlerweile aber bei der Stadtverwaltung vor.
Aufgeschoben ist nicht aufgehoben, gilt auch bei diesem zentralen Projekt. So ist aktuell angedacht, dass noch vor der Sommerpause der Ausschuss für Stadtentwicklung die Ausführungsplanung beschließen soll. Daran schließt sich logischerweise die Ausschreibung an.
Drei Millionen Euro für Neugestaltung vom Land Nordrhein-Westfalen
Grundsätzlich ist es so, dass die Neugestaltung von Geistmarkt/Rathausvorplatz und Kleiner Löwe, die Einzelmaßnahmen gelten übrigens als ein Projekt, vom Land Nordrhein-Westfalen mit drei Millionen Euro gefördert werden. Das Gesamtvolumen der Maßnahme wurde mit vier Millionen Euro beziffert.
„Nun sind im gesamten Bausektor Preissteigerungen ja nichts Neues“, so Terhorst, der in diesem Zusammenhang daran erinnert, dass sicherlich auch im Zuge der laufenden Haushaltskonsolidierung über einzelne Punkte in der Neugestaltung mit der Politik noch gesprochen wird. Die Wichtigkeit der Neugestaltung stehe aber außer Frage. „Die Umgestaltung ist nötig“, unterstreicht der Stadtsprecher. „Es sollte dann auch so ausgeführt werden, wie es heute zeitgemäß ist.“
Emmericher Kirmes muss während Bauphase an anderen Ort ausweichen
Dadurch ist auch klar, dass die Emmericher und die Besucher der Stadt erneut mit Großbaustellen in der Innenstadt leben müssen. Aber mehr noch. Durch die anvisierte Bauphase von anderthalb bis zwei Jahren am Geistmarkt, ist klar, dass mindestens einmal die Kirmes nicht an ihrem angestammten Platz stattfinden wird. „Wir werden eine Lösung finden“, versichert Terhorst, dass man sich innerhalb der Verwaltung Gedanken mache, was es für Alternativen geben könnte. Nach der Fertigstellung des neuen Geistmarkts wird im Übrigen die Kirmes dort wieder hin zurückkehren. „Das war eine Grundvoraussetzung beim Architektenwettbewerb“, so der Stadtsprecher.
Wochenmarkt kehrt zurück an den Neumarkt
Aktuell hat auch noch der Wochenmarkt mittwochs und samstags auf dem Geistmarkt eine Heimat. Die Umbauphase wird Marktbeschicker und -besucher aber nicht tangieren, da noch in diesem Jahr der Umzug zum Neumarkt ansteht. Dort muss noch die Platzfläche komplett hergestellt werden, inklusive der Infrastruktur. Zurzeit wird davon ausgegangen, dass am Neumarkt alle Arbeiten im Sommer finalisiert sind.
>> Was genau geplant ist
Der Entwurf sieht für die beiden Plätze in der Innenstadt unter anderem über 50 zusätzliche Bäume und eine Ausweitung der Rasen- und Grünflächen – vor allem im Bereich der Christuskirche – vor. Die Verkehrsführung auf dem Geistmarkt wird geändert.
Die Zahl der Parkplätze auf dem Geistmarkt und Rathausvorplatz soll um 50 Prozent reduziert werden, im Gegenzug schaffen mehr Sitzmöglichkeiten und ein im Boden eingelassenes Wasserspiel eine höhere Aufenthaltsqualität.