Emmerich. Für Geistmarkt und Kleiner Löwe liegen mehrere Vorschlage von Architekten vor. In Corona-Zeiten können die Bürger digital ihre Meinung äußern.
Der Rathausvorplatz und der Geistmarkt verschmelzen zu einer Fläche. Sitzenbänke mit viel Grün drumherum laden zum Verweilen ein. Ein Wasserspiel sorgt für Abwechslung auf dem großen Platz. So etwa könnte der Geistmarkt künftig aussehen. Zumindest nach den Vorstellungen einiger Architekten.
Im Zuge des Wettbewerbs um die Neugestaltung der Innenstadtplätze Geistmarkt und Kleiner Löwe haben nun sechs Architektur- und Planungsbüros ihre Entwürfe bei der Stadt Emmerich eingereicht. Und jetzt ist vor allem einer gefragt: der Bürger.
Wünsche der Bürger eingearbeitet
Denn dieser wird auch nun wieder beim Prozess der Umgestaltung der beiden Eingangstore in die Emmericher City mit eingebunden. Zuletzt hatte es im Januar ein Treffen in der Christuskirche gegeben, bei die Bürger den interessierten Planungsbüros und der Fachjury ihre Vorstellungen und Wünsche für die Neugestaltung der beiden Plätze mit auf den Weg geben konnten – etwa, dass es viel Grün auf dem Geistmarkt geben sollte. Und eben auch genügend Platz, um hier Paraden abzuhalten und auch weiterhin die Kirmes hier aufzubauen.
Nun liegen die Konzepte vor. Eigentlich sollten diese wieder der Öffentlichkeit in großer Runde vorgestellt werden. Doch: „Größere Bürgerveranstaltungen sind bis auf Weiteres nicht möglich. Deshalb haben wir uns dafür entschieden, die Konzepte den Bürgerinnen und Bürgern im Internet mit kleinen Videoclips und Planunterlagen vorzustellen. Es ist wichtig, dass wir an diesen beiden Eingangstoren in unserer Stadt in nicht allzu ferner Zukunft eine Entwicklung sehen. Bei den Entwürfen sind sehr kreative Lösungsansätze dabei“, erläutert Bürgermeister Peter Hinze.
Teil des integrierten Stadtentwicklungskonzeptes
Die Neugestaltung der Stadteingänge Geistmarkt und Kleiner Löwe ist im Übrigen ein wesentlicher Bestandteil des integrierten Stadtentwicklungskonzepts 2025 (ISEK) für den Bereich der Innenstadt. Um möglichst verschiedene Ansätze dafür zu finden, wurde eben der städtebauliche Wettbewerb ausgerufen.
Laut Aufgabenstellung an die Architekten soll vor allem der aktuell als Parkplatz genutzte Geistmarkt zu einem Stadtplatz umgestaltet werden, der Gäste und Einwohner als Ausgangspunkt für den Innenstadtbesuch willkommen heißt und den angrenzenden Nutzungen ein attraktives und angemessenes Umfeld bietet.
Bereich am Kleinen Löwen soll attraktiver werden
„Um einen städtebaulichen Kennwert zu entwickeln, soll der repräsentative Charakter des Rathausgebäudes durch eine entsprechende Gestaltung des Rathausvorplatzes hervorgehoben werden. Zudem sollen wichtige Blick- und Wegebeziehungen auf die Christuskirche gestalterisch inszeniert werden“, heißt es in der Aufgabenstellung. Der ruhende Verkehr soll außerdem auf ein verträgliches Maß reduziert beziehungsweise neu strukturiert werden, um Raum für Gestaltung und Aufenthaltsflächen zu schaffen.
Der Bereich Kleiner Löwe soll zudem zu einem attraktiven Auftakt der Fußgängerzone umgestaltet werden. „Durch die Struktur der Straßenführung und die zwingende Erreichbarkeit der Kaßstraße ist der Platz ein infrastruktureller Dreh- und Angelpunkt als Stadteingang. Der Platz soll zwar qualitativ aufgewertet werden, jedoch steht seine Verteilerfunktion im Vordergrund“, so die Aufgabenstellung an die Architekten.
Im Juni wird der Siegerentwurf gekürt
Nun werden sich die Bürger die Konzepte ansehen und können auch ihre Meinung dazu kund tun. Nach Beendigung des Online-Dialogs wird dieser ausgewertet. Das bildet dann die Grundlage für die Entscheidung der Fachjury, die dann im Juni den Siegerentwurf küren wird.
Die Fachjury setzt sich aus neun stimmberechtigten Mitglieder zusammen, bei denen es sich um externe Fachleute aus Stadtplanung und Landschaftsarchitektur, Vertreter der Stadtverwaltung sowie politische Vertreter handelt. Außerdem wird die Jury durch die evangelische Kirchengemeinde und einige interessierte Bürger beraten.
>>> Ansicht auch im Rathaus möglich
Alle Konzepte werden der Öffentlichkeit ab sofort in einem „Online-Dialog“ präsentiert. Die Bürger haben dabei die Möglichkeit, die einzelnen Entwürfe zu kommentieren. Der Link zum Online-Dialog lautet: www.dialog-stadteingaenge-emmerich.de. Er ist auch auf der städtischen Internetseite unter „Stadt & Rathaus“ > „Zentrale Projekte“ > „Neugestaltung Geistmarkt/Kleiner Löwe“ zu finden.
Wer keine Möglichkeit hat, sich die Entwürfe im Internet anzuschauen und zu kommentieren, kann auch gerne einen persönlichen Termin im Rathaus machen. Ansprechpartner dafür ist Markus Wiechert vom Fachbereich Stadtentwicklung (02822/751514 oder markus.wiechert@stadt-emmerich.de).