Emmerich. Seit Freitag ist Kirmes in Emmerich. Nach zwei Jahren Corona-Pause. Die NRZ hat sich umgehört, was die Besucher an der Kirmes schätzen.

„Gewinne, Gewinne, Gewinne“, dies verspricht immer wieder eine Stimme, die aus den Lautsprechern tönt. Eine Spielbude nach der anderen ist auf dem Geistmarkt und dem Rathausvorplatz zu finden. Zwischen ihnen ragen action-geladene Attraktionen in den Himmel und der Duft frisch gerösteter Mandeln liegt in der Luft.

Die Emmericher Kirmes feierte nach zwei Jahren Corona-Pause endlich ein Comeback. Was vor allem auch Elay Elouis Baran freuen dürfte. Der 12-jährige Emmericher war so traurig darüber, dass die Kirmes zwei Jahre nicht stattfinden konnte, dass er den Kontakt zu Bürgermeister Peter Hinze suchte, um zu fragen, wann es denn endlich wieder so weit ist. Peter Hinze versprach ihm darauf als „Entschädigung“ eine Fahrt im Musik-Express sobald die Kirmes wieder stattfinden kann. Was Emmerichs Erster Bürger auch sogleich am Freitag eingelöste.

60 Schausteller stehen auf dem Rummel in Emmerich

Die Emmericher sind froh, endlich wieder über ihren Rummeln bummeln zu können. 60 Schausteller stehen verschiedensten Attraktionen bereit. Ob auf dem X-Factor ordentlich durchgeschüttelt werden, im Musikexpress Runden drehen oder sich durch die Fressbuden testen: Ein Bummel über den Rummel lohnte sich allemal.

Manuela Borken sorgt für Süßes auf der Kirmes in Emmerich,
Manuela Borken sorgt für Süßes auf der Kirmes in Emmerich, © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich

„Man verbindet den Sommer immer mit der alljährlichen Kirmes, auch wenn sie die letzten Male ausfiel. Ich freue mich, wieder hier zu sein“, bekundete Azad Ekinci aus Emmerich während er sein Können am Basketball-Automaten bewies. Dieser ließ nach der Zahlung von einem Euro eine kleine 45 aufflackern, die die Zeit des Spielers auf Sekunden begrenzte. Mit geübter Wurftechnik ließ Ekinci einen Ball nach dem anderen durch den Korb gleiten.

Viele Schaulustige beim Pferderennen in Emmerich

Vor jeder Spielbude, besonder vor dem Pferderennen, sammelten sich viele Schaulustige. „Das macht ein bisschen nervös, trägt aber auch zur tollen Stimmung bei“, gestand einer der Rennsport-Rivalen aufgeregt. Und präsentierte auch gleich stolz den Hauptgewinn: Ein lila-farbenes Lama aus Plüsch. Wer der Schwerkraft entsagen und die leuchtende Landschaft von oben betrachten wollte, nahm auf dem X-Factor oder dem Hip-Hop-Dancer Platz.

Wie eine gigantische Schaukel schwingen diese ihre Fahrgäste dem Himmel entgegen und garantierten echtes Freizeitpark-Feeling. Für die Furchtlosen öffnete die Geisterbahn „Geisterdorf“ ihre Pforten, in die ein blutiger Clown seine Gäste lockte. Dabei trug das Gekreische einiger Passagiere mindestens genauso zur typischen Kirmes-Stimmung bei, wie das begeisterte Jubeln und die rasanten Musik-Hits.

Moderate Kirmespreise auf der Kirmes in Emmerich

Robert Molnar mit Sohn Marcus beim Entenangeln auf der Kirmes auf dem Geistmarkt.
Robert Molnar mit Sohn Marcus beim Entenangeln auf der Kirmes auf dem Geistmarkt. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich

Maximal fünf Euro für eine Fahrt zahlten die meisten Besucher gern. „Kirmes ist ja immer ein teurer Spaß. Immerhin sind die Preise im Vergleich zu früher nicht gestiegen“, freute sich Emmericher Marcel Malik. Dieser nutzte neben Attraktionen auch Klassiker und schaffte am Boxautomaten beinahe einen neuen Highscore.

Er war nicht der einzige Besucher, der auf Klassiker der Kirmes setzte. Der Musikexpress schien nie eine Runde mit leerem Wagen zu ziehen. Auch auf der weiten Fläche des Autoscooter rasten pausenlos schimmernde Fahrzeuge, ob nebenoder gegeneinander.

Besucher loben das Ambiente auf der Kirmes in Emmerich

„Das Ambiente ist einzigartig, sowohl für Jugendliche als auch Familien. Das hat sich nach zwei Jahren nicht geändert“, schwärmte Erdem Zeki Keles aus Emmerich, der sich beim Dosenwerfen probierte. Ein Blick nach rechts bestätigte dies: Eltern feuerten ihre Kinder beim Angeln gelber Enten an. Für süße Leckereien von Apfeltasche bis Zuckerwatte war ebenso gesorgt, wie für herzhaften Speisen. Dazu füllten sich auch die Stehtische rund um die Getränkewagen immer gut. Zur Freude der Besitzer.

„Es macht Spaß hier zu stehen. Daher bieten wir die Getränke auch so günstig an. Wir wollen einfach allen ermöglichen, dabei zu sein“, erklärte Sylvie van Aken vom Bistro „Zum Holländer“. Letztlich verzichteten wohl nur wenige Emmericher auf die große Rückkehr des wohl belebtesten Volksfestes der Stadt.

Weitere Fotos von der Kirmes finden sich in unserer Bildergalerie. Einfach HIER klicken.