Emmerich/Rees/Isselburg. Viele Kunden möchten regionale Produkte haben. Hofläden erfreuen sich großer Beliebtheit. Diese Hofläden gibt es in Emmerich, Rees und Isselburg.

  • Der Einkauf in Hofläden liegt voll im Trend. Immer mehr Menschen gehen lieber beim Landwirt vor Ort einkaufen, als im Supermarkt.
  • Auch in Emmerich, Rees und Isselburg gibt es viele Möglichkeiten, direkt bei den Erzeugern einzukaufen, teilweise sogar rund um die Uhr.
  • Neben Produkten von den Höfen wie Eier und Milch finden sich bei den meisten Hofläden auch noch weitere Angebote, bis hin zu Suppen, Eintöpfen und Fleisch.

Einkaufen ohne großes Gedrängel – und das direkt beim Landwirt im Ort. Was könnte es besseres geben? „Die Bevölkerung wird bewusster, wenn es um Lebensmittel geht“, sagt Michael Seegers, Vorsitzender der Kreisbauernschaft Kleve. „Hofläden liegen daher gerade im Trend.“ Allerdings hängt der Erfolg solcher Hofläden oft auch von deren Erreichbarkeit ab. „Je besser ein Hofladen aus einem Zentrum erreichbar ist, desto besser wird er angenommen“, erklärt Seegers.

Abhängigkeit von der Lage und den Verbrauchern

Michael Seegers, Vorsitzender der Kreisbauernschaft, weiß, dass der Erfolg von Hofläden vor allem von den Kunden abhängt.
Michael Seegers, Vorsitzender der Kreisbauernschaft, weiß, dass der Erfolg von Hofläden vor allem von den Kunden abhängt. © NRZ | Andreas Gebbink

Denn bei aller Liebe für Produkte aus der Region, würden Kunden nicht gerne kilometerlange Extrawege in Kauf nehmen, nur um dann einige Produkte beim Landwirt zu kaufen. Außerdem sind dem Angebot auch gewisse Grenzen gesetzt. „Wenn man zehn Landwirte in einem Ort hat, kann nicht jeder davon einen erfolgreichen Hofladen betreiben“, sagt Seegers.

Zudem sei ein Angebot auf dem eigenen Hof auch nicht ganz einfach zu realisieren. „Das ist ein komplexes Thema“, sagt Seegers. Und am Ende, stehe und falle auch alles mit dem Verbraucher und seinen Wünschen. „Der Verbraucher entscheidet, ob er frische und regionale Ware haben möchte und die bekommt er am ehesten im Hofladen“, sagt der Vorsitzende der Kreisbauernschaft Kleve. Allerdings würden dort die Lebensmittel teilweise auch mehr Kosten als beim Discounter

Hofläden sind eher ein "Nischenangebot"

Allerdings gäbe es bei vielen Hofläden, gerade mit Automaten, die Möglichkeit, zu jeder Tages- und Nachtzeit Ware zu bekommen. Das ist natürlich ein Vorteil gegenüber Supermärkten.

Trotzdem seien, gerade weil nicht jeder Landwirt einen Laden betreiben kann und die Verbraucher auch nicht immer geneigt sind, mehr Geld für die Ware direkt vom Bauernhof auszugeben, Hofläden eher ein „Nischenangebot“, meint Michael Seegers. Gleichwohl gibt es in der Umgebung schon einige dieser Angebote:

Hofläden in Emmerich: Hier gibt es regionale Produkte und Spargel

Auf dem Spargelhof Gut Voorthuysen baut Heiner van Bebber Spargel an. Zur Zeit werden auf gut zehn Hektar Land weißer und grüner Spargel angebaut. Im Hofladen (Probstei 20, 46446 Emmerich) gibt es aber nicht nur Spargel zu kaufen. Auch Erdbeeren, Kartoffeln, Saucen, Wein, Schinken und Eier kann man hier in der Saison bekommen. Auf Wunsch kann man sich hier auch einen Geschenkkorb zusammenstellen lassen. Der Hofladen ist von Montag bis Freitag von 9 bis 18.30 Uhr und samstags und sonntags von 9 bis 17 Uhr geöffnet. Kontakt: 02828/903752 oder unter www.spargel-eltenberg.de im Internet.

Ein ebenso saisonales Einkaufserlebnis bietet die Familie Derksen. Seit 1930 wird auf dem Betrieb, Alter Beeker Weg 80, Spargel angebaut. Von Mitte März bis etwa Mitte Juli kann man das besondere Gemüse hier direkt beim Erzeuger kaufen. Dazu gibt es im Hofladen alles, was zu einem leckeren Spargelessen dazugehört. Ab November kann man außerdem auf dem Hof angebaute Weihnachtsbäume hier bekommen. Geöffnet ist der Hofladen Montag bis Sonntag von 7 bis 19 Uhr – auch an Feiertagen. Kontakt: 02828/2381 oder via www.spargel-derksen.de im Internet.

Wer in Coronazeiten lieber ganz ohne menschlichen Kontakt regionale Produkte einkaufen möchte oder abseits der üblichen Ladenöffnungszeiten etwas braucht, der ist beim Pekelshof in Emmerich an der richtigen Adresse. Am Wilkenshofweg 104/106, direkt an der A3-Ausfahrt Emmerich-Ost gibt es hier regionale Produkte 24 Stunden am Tag und sieben Tage die Woche aus Automaten zu kaufen. Zum einen gibt es hier einen Automaten mit Produkten vom Hof und aus der Region. Zudem stehen auch ein Verkaufsautomat mit Leckereien der Firma "der BioMüller" zur Verfügung, die mittlerweile am ehemaligen Firmensitz von Bossmann Catering aktiv ist und dazu ein Softeis-Automat zur Verfügung.

Hofläden in Rees bieten Milch, Obst und frische Eier

Selbstbedienung ist auch im Reeser Bauernlädchen angesagt, das die Familie Messing an der Wardstraße 2a in Rees betreibt. Das hat allerdings auch einen Vorteil: Kunden können sieben Tage pro Woche und 24 Stunden am Tag hier ihre Waren bekommen. Der zur Straße liegende Teil des Ladenlokals ist videoüberwacht. Hier findet sich unter anderem ein Milchautomat und im Sommer gibt es hier für vorbeikommende Radler auch Softeis zu kaufen. Dazu kommen Eier, Säfte, Marmeladen, Fruchtsoßen, Honig, Kartoffeln und auf Wunsch und Vorbestellung gibt es auch ganze Präsentkörbe oder Fleisch.

Direkt in der Nachbarschaft (Wardstraße 2) findet sich der Verkaufsladen der Reeserwarder Obstanlagen. Marlen Baumann und ihr Team bieten hier von August bis Mai vor allem Äpfel und Birnen aus eigenem Anbau an. Der Laden ist montags bis freitags von 9 bis 12.30 Uhr und von 14 bis 18 Uhr geöffnet, samstags von 9 bis 12.30 Uhr und sonntags von 14 bis 18 Uhr. Mehr unter www.reeserwarder-obstanlagen.de im Netz.

Marlen Baumann erntet Äpfel auf der Reeserwarder Obstplantage in Rees. Das Obst gibt es nicht nur im eigenen Laden zu kaufen, sondern auch in anderen Bauernläden in der Region.
Marlen Baumann erntet Äpfel auf der Reeserwarder Obstplantage in Rees. Das Obst gibt es nicht nur im eigenen Laden zu kaufen, sondern auch in anderen Bauernläden in der Region. © FUNKE Foto Services | Karl Banski

Auf dem Averstegshof am Doelenweg 3 in Rees bauen Petra Steeger und Jan Seegers-Wilmsen eine Eier-Direktvermarktung auf, samt kleinem Hofladen. Die eigenen Hühner sorgen auf dem Hof für den Nachschub an Eiern. Täglich kann man hier von 8 bis 20 Uhr frische Eier kaufen – und auch als Familie ins Hofleben eintauchen. Denn der Hofladen, der sich in einem Bauwagen befindet, ist speziell für Kinder eingerichtet, um diesen die Landwirtschaft näherzubringen.

Ebenfalls auf Eier spezialisiert ist der Kalfhovenhof der Familie Cornelißen in Haldern. Hier sorgen rund 1.000 Hühner, die alle auf den Wiesen rund um den Hof ihr Futter finden, für einen regelmäßigen Nachschub an Eiern. Die kann man nicht nur bei Edeka Komp in Mehrhoog und Wesel kaufen, sondern auch bei der Genossenschaft Rees und bei den Reeserwarder Obstplantagen. In der eigenen Verkaufshütte am Hof, die 24 Stunden am Tag geöffnet ist findet Kunden neben Eiern vom Hof auch Obst, Kartoffeln, Eis und einen Automaten der Firma Bossmann mit Fleisch, Suppen und Eintöpfen.

Drei Hofläden in Grietherbusch bieten eigene Produkte an

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Äpfel und Birnen aus eigenem Anbau, eigene Produkte wie Marmeladen oder Waren von anderen regionalen Anbietern kann man auf dem Vriendshof in Rees (Grietherbusch 7) finden. Der Hofladen der Familie Baumann ist dienstags bis samstags von 9 bis 12.30 Uhr und von 14 bis 18 Uhr geöffnet, sonntags von 11 bis 12.30 Uhr und von 14 bis 18 Uhr. Mehr Informationen gibt es unter www.vriendshof.de im Internet.

In der Nachbarschaft heißt Landwirt Ulrich Lörcks die Gäste auf dem Rosenhof am Grietherbusch 10 in Rees willkommen. Allerdings nur nach vorheriger Absprache, telefonisch oder per WhatsApp (0174/1714014). Dann können die Besucher hier melkfrische Milch bekommen. Und ab fünf Personen gibt es eine kostenfreie Hofführung. Wer für die Milch nicht zum Hof fahren möchte, kann sie aber auch an einem von rund 25 Verkaufsorten kaufen.

Karin Kasper und Hermann-Josef Drath vor dem von Bossmann übernommenen Automaten auf dem Steinhof in Rees. Dort gibt es neben Grillfleisch, teilweise vom Büffel, auch Eier aus eigener Produktion. 
Karin Kasper und Hermann-Josef Drath vor dem von Bossmann übernommenen Automaten auf dem Steinhof in Rees. Dort gibt es neben Grillfleisch, teilweise vom Büffel, auch Eier aus eigener Produktion.  © NRZ | Florian Langhoff

Familie Draht hat am Steinhof an der Grietherbuscher Straße zwischen Grietherbusch und Bienen die Produktion von konventioneller Milchwirtschaft mit Kühen auf Bio-Landwirtschaft mit Büffeln umgestellt. 100 Wasserbüffel haben jetzt hier ein Zuhause gefunden. Am eigenen Hofautomaten gibt es nicht nur Eier in Bio-Qualität aus dem eigenen Betrieb, sondern auch Produkte mit Büffelfleisch - von der Büffel-Bolognese-Sauce bis hin zu Würsten und Steaks. Verarbeitet wird das Fleisch dabei ebenfalls von BioMüller in Emmerich.

Hofläden in Isselburg: Alpakas, Galloways und regionale Köstlichkeiten

Ein ganz besonderer Hofladen findet am Hahnerfeld 4 in Isselburg. Dort bieten Uwe und Claudia Duesing Produkte aus Alpaka-Wolle an, die von den Tieren auf dem eigenen Hof stammt. Mützen, Schals, Bekleidung und Kissen finden sich hier – dazu Seifen, Geschenkartikel und Alpaka-Kuscheltiere. Kunden können hier donnerstags von 15 bis 18 Uhr, freitags von 15 bis 20 Uhr und samstags von 10 bis 13 Uhr einkaufen. Außerdem bieten Uwe und Claudia Duesing auch Alpaka-Spaziergänge und Hofführungen an, die über die Internetseite ihres Betriebes www.alpacasvomhahnerfeld.de gebucht werden können.

Die Alpakas von Uwe und Claudia Düsing liefern die Wolle für allerhand wärmender Kleidungsstücke, die man im Hofladen in Isselburg kaufen kann.
Die Alpakas von Uwe und Claudia Düsing liefern die Wolle für allerhand wärmender Kleidungsstücke, die man im Hofladen in Isselburg kaufen kann. © Funke Foto Services GmbH | Thorsten Lindekamp

In der Hütte auf dem Hof Brauweiler in Werth gibt es nicht nur die Eier zu kaufen, die von den rund 300 Hühnern des Hofes frisch gelegt werden. Die Hütte befindet sich an der B67 (Alte Bundesstraße 7) direkt an der Einfahrt zum Hof und die Eier können hier über einen Automaten gekauft werden. Zwiebeln und Kartoffeln sind ebenfalls in der Hütte zu haben, genau so wie Saft von van Nahmen. Wer es noch süßer mag, kann hier auch Honig bekommen. Einkaufen kann man in der Hütte von Montag bis Sonntag, täglich von 6 bis 20 Uhr.

Galloway-Rinder grasen seit 2019 auf der Weide der Familie Nehling in Herzebocholt in Isselburg.
Galloway-Rinder grasen seit 2019 auf der Weide der Familie Nehling in Herzebocholt in Isselburg. © Funke Foto Services GmbH | Thorsten Lindekamp

Der Hofladen der Familie Nehling in Herzebocholt ist 24 Stunden am Tag geöffnet und findet sich auf dem Grundstück an der Liederner Straße 6. Alle Produkte sind mit Preisen versehen, eine Kasse steht für die Kunden bereit. Hier gibt es unter anderem Eier von den hofeigenen Hennen, selbst hergestellte Fruchtaufstriche, Äpfel aus Rees, Saft aus Hamminkeln und Buchweizenmehl aus Bocholt. Wer Fleisch von den Galloway-Rindern des Hofes haben möchte, kann sich bei Maria Nehling unter 0162/2466569 melden.