Klein-Netterden. . Auf dem Pekelshof in Klein-Netterden - an der A 3, wo der dritte Anschluss entsteht – gibt es jetzt einen Hofautomaten. Kartoffeln und Co. 24 Stunden am Tag per Knopfdruck.

Sonntagabend, halb acht, herrlicher Sommerabend – eigentlich perfekt für einen Grillabend. Aber es ist kein Grillfleisch mehr im Hause? Nicht nur in solchen Fällen lohnt sich die Fahrt zum Pekelshof in Klein-Netterden, der von der Netterdenschen Straße abgehend unmittelbar an der A 3 liegt. Denn Martin Heister und Carolin van Embden haben dort einen Hofautomaten eingerichtet. 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche können die Kunden dort Waren „ziehen“ wie an einem Süßigkeiten-Automaten. Auch wer noch frische Eier fürs Omelett oder einen Sack Kartoffeln braucht, bekommt hier frische Ware vom Bauern.

Artgerechte Hühnerhaltung

„Wir sind marktgeschäftlich vorbelastet. Die Oma Maria war früher immer auf dem Markt. Das hier ist Oma Maria 2.0“, sagt Martin Heister und zeigt auf den grünen Automaten von Regiomat, der in einer Holzhütte am Hof steht. Auf der Messe „Euro Tier“ in Hannover habe er Regiomat entdeckt. „So etwas gibt es in Emmerich sonst nicht“, sagt van Embden und glaubt, dass es einen Versuch wert sei.

In Hannover wurde ein Hofautomaten noch in Kombination mit einem 250 Hühner zählenden Hühnermobil angepriesen. „Das war mir zu waghalsig. Wir haben einen kleinen Hühnercaravan mit 60 Hühnern selbst gebaut“, so Heister, der als Chassis einen ehemaligen Karnevalswagen nutzte. Er und seine Lebensgefährtin wollen klein anfangen. Artgerechte Haltung (nicht Bio) ist den Landwirten wichtig, wie es auf Infotafeln neben dem Automaten auch erklärt wird. Die Hühner werden mit dem eigenen Getreide gefüttert. Der bewusste Verbraucher steht an der Spitze der Zielgruppe. Es dankt: das Huhn Berta.

Und wenn Berta oft den Kunden danken darf, dann ist eine Erweiterung ja immer noch möglich. Langfristig kommen durch den dritten Autobahnanschluss, der genau hier entsteht, viele Autos am Pekelshof vorbei. Vielleicht wird’s sogar mal ein Hofladen, so Heister. So groß wollte der 39-Jährige noch nicht einsteigen, neben den Investitionen gebe es auch viele Auflagen zu berücksichtigen. Und wenn es dann nicht läuft...

Übrigens muss man sich um die Stabilität der Eier keine Sorgen machen, wenn man vor Augen hat, wie Süßigkeiten bei solchen Automaten in den Schacht plumpsen. Die Ware wird per „Aufzug“ aufgeladen und dann nach unten zur Klappe am Schacht gefahren. Ganz schonend kommen die gekühlten Produkte dort an.

Im Angebot sind aktuell Eier aus der Hühnerhaltung des Pekelshofs, Kartoffeln vom Bauer Matenaar aus Bedburg-Hau, Käsehäppchen von Wijngaard (NL) mit Geschmackssorten wie Tomaten/Kräuter oder Senf/Dill, kleine Fläschchen van Nahmen-Saft und Mineralwasser. Das Sortiment wird flexibel angepasst, je nach Nachfrage. Zur kalten Jahreszeit sei auch Mus und Mett denkbar.

Demnächst gibt’s auch Grillfleisch; die Etikettierung muss noch geregelt werden.