Rees. Das Reeser Bauernlädchen an der Wardstraße auf dem Hof der Familie Messing hat rund um die Uhr geöffnet. Softeis ist der Renner.
Der Trend zu regionalen und saisonalen Produkten ist ungebrochen. Diesem Wunsch trägt auch Familie Messing Rechnung, die nun einen Hofladen an der Wardstraße 2a in Sichtweite der Reeser Rheinbrücke eröffnet hat. Der Clou: Das Reeser Bauernlädchen hat sieben Tage die Woche rund um die Uhr geöffnet. „Und es gibt durchaus Kunden, die noch nachts hier etwas holen“, hat Heiner Messing schon in den ersten Monaten seit der Eröffnung Anfang Mai festgestellt.
Sieben Tage die Woche rund um die Uhr geöffnet
Damit eine Öffnung 24/7 möglich ist, handelt es sich um ein reines Selbstbedienungsprinzip. Das bezieht sich nicht nur auf das Aussuchen der Produkte, sondern auch auf die Bezahlung. „Da braucht man natürlich Vertrauen“, sagt Ute Messing. In dem zur Straße liegenden Teil des alten Schweinehäuschens wurde das videoüberwachte Ladenlokal eingerichtet.
Milchautomat hat einen 100-Liter-Tank
Seit der Eröffnung wurde die Produktpalette stetig aufgestockt. Seit einigen Tagen gibt es ein neues Prunkstück: einen Milchautomaten. Hier können Kunden selbst frische Milch zapfen. Der Preis pro Liter liegt bei einem Euro. Es handelt sich um so genannte Direktmilch, die vor dem Verzehr einmal abgekocht werden sollte. 100 Liter fasst der Tank des Automaten. Täglich wird frische Milch eingefüllt. „Die Reste werden nicht weggeworfen, sondern die erhalten unsere Kälber“, berichtet Heiner Messing, der Landwirt in der dritten Generation ist. Mit Sohn Florian steht die vierte Generation bereit, denn der Junior hat frisch die Gesellenprüfung bestanden.
Hofladen ist ein Familienprojekt
Überhaupt handelt es sich beim Hoflädchen um ein Familienprojekt. Mutter Ute kümmert sich federführend um das Geschäft, aber auch die Töchter Anna-Lena und Charlotte sind mit eingebunden. So war es im letzten Winter auch eine Entscheidung der gesamten Familien, einen Laden auf dem eigenen Hof zu eröffnen. Zunächst war nur über den Milchautomaten nachgedacht worden. „Doch damit allein lockt man keine Kundschaft auf den Hof“, meint Heiner Messing.
Also war schnell klar, die Produktpalette entsprechend zu erweitern. Als ein echter Renner hat sich in den ersten Wochen das Softeis in verschiedenen Geschmacksrichtungen entwickelt. Kein Wunder, ist die Wardstraße doch eine bei Fahrradtouristen beliebte Strecke, die den Reeser Ortskern mit Grietherbusch beziehungsweise Grietherort verbindet.
Mobiler Hühnerstall in den Rheinwiesen
Neben den Milchprodukten sind ab jetzt Hühnereier hinzugekommen. Auf dem Hof wurden zwar schon immer Hühner gehalten, doch um einen Laden professionell führen zu können, mussten etliche neue Tiere angeschafft werden. Gut 300 Hühner picken sich jetzt fröhlich auf den angrenzenden Rheinwiesen durch den Tag. Eine Art beweglicher Stall auf einer Lkw-Pritsche weist deutlich auf die neue Hühnerhaltung hin.
Säfte, Marmeladen, Fruchtsoßen, Honig aus Isselburg sowie Kartoffeln vom Hof Wolbring runden das Angebot ab. In Zukunft sollen auch noch Nudeln hinzukommen. Ute Messing stellt zudem auf Vorbestellung auch attraktive Präsentkörbe her.
Fleisch auf Vorbestellung
Ebenfalls auf Vorbestellung kommen auch Fleischliebhaber auf ihre Kosten. Schwein, Rind, Kaninchen und Suppenhuhn gibt es. Aber auch die klassische Weihnachtsgans ist im Winter bei Messings erhältlich. Da das Wohnhaus der Familie im Übrigen direkt an den kleinen Laden angrenzt, kann für eine Bestellung tagsüber gerne geklingelt werden. Ansonsten werden Bestellungen auch fernmündlich unter 02851/917690 oder 0178/1967640 angenommen.
Autarke Direktvermarktung
Mit dem Bauernlädchen erfüllt sich für die Familie auch der Wunsch einer autarken Direktvermarktung ihrer Produkte. Keine Molkerei, kein Zwischenhändler oder irgendein Lebensmittelkonzern sind an der Preisbildung beteiligt.
Der Namensbezug beim Reeser Bauernlädchen auf die Stadt Rees ist im Übrigen sehr bewusst gewählt worden. „Wir sind ein stadtnaher landwirtschaftlicher Betrieb und wollen den Menschen in Rees so auch zeigen, was wir hier eigentlich so machen“, berichtet Heiner Messing, der mit seiner Familie so bald es die Pandemie-Lage wieder zulässt, Hofführungen unter anderem für Schulklassen anbieten möchte.