Wesel. Das Jahr liegt hinter uns und damit auch viele unterschiedliche Themen und Geschichten. Welche davon unsere Online-Leser am meisten fesselten.

Eine Leiche, ein Mord und eine gesperrte Autobahn – das sind drei der zehn Themen, die unsere Leser im vergangenen Jahr besonders interessiert haben. Wir haben die Artikel und Geschichten, die auf unserer Homepage nrz.de/wesel am häufigsten gelesen wurden, zusammengestellt.

Platz 10: Im Januar stand in Hamminkeln eine Immobilie der besonderen Art zu Verkauf: ein ehemaliges „Bahnwärterwohnhaus“. Kosten sollte das Haus, das 1900 auf einem 2.513 Quadratmeter großen Grundstück am Rande des Diersfordter Waldes und direkt an der Bahnstrecke Oberhausen-Emmerich errichtet wurde, 349.000 Euro.

Die Bahn-Brücke über der Unterführung an der Kurt-Kräcker-Straße in Wesel musste für den Betuwe-Ausbau abgerissen und neu gebaut werden.
Die Bahn-Brücke über der Unterführung an der Kurt-Kräcker-Straße in Wesel musste für den Betuwe-Ausbau abgerissen und neu gebaut werden. © FUNKE Foto Services | Markus Weißenfels

Platz 9: Für die Betuwe-Arbeiten in Wesel wurde überraschenderweise der Abriss der Bahn-Brücke über der Unterführung Kurt-Kräcker-Straße notwendig. Der Brückenneubau war ursprünglich nicht vorgesehen, allerdings hatte sich herausgestellt, dass die Brücke nicht ausreichend tragfähig war. Trotz des Einsatzes von Express-Bussen wird der Betuwe-Ausbau für Pendler zur Geduldsprobe: Zwischen November 2024 und Mai 2026 ist die Strecke immer wieder komplett gesperrt – für insgesamt rund 20 Wochen. Der Brückenneubau wird bis weit ins Jahr 2025 dauern und voraussichtlich noch weitere Beeinträchtigungen mit sich bringen und die Sperrung kam früher als erwartet.

Platz 8: Bei den Bauarbeiten der Deutschen Bahn an der Lippe machten Archäologen einen überraschenden Fund. Dort wurde die Eisenbahnbrücke erweitert, um beim Betuwe-Ausbau Platz für ein drittes Gleis zu schaffen. Südlich der Lippe am Kasselweg stießen die Fachleute auf die gut erhaltenen Mauerreste eines Forts, von dessen Existenz bisher nur alte Karten etwas verrieten. Daraufhin wurden die Bauarbeiten durch eine Fachfirma begleitet.

Der Markt in Wesel ist eines von fünf Häusern, das Globus nicht weiter betreibt. Diese Nachricht sorgte für Erstaunen, Unverständnis und wurde häufig gelesen.
Der Markt in Wesel ist eines von fünf Häusern, das Globus nicht weiter betreibt. Diese Nachricht sorgte für Erstaunen, Unverständnis und wurde häufig gelesen. © FUNKE Foto Services | Markus Weißenfels

Platz 7: In Brünen wurde eine stark verweste Leiche am Rande eines Feldes gefunden. Ein Landwirt meldete damals den Fund. Dass die Polizei die Identität des Leichnams feststellen konnte, stieß auf reges Interesse. Es handelte sich um die seit Monaten vermisste Birgit B. aus Brünen. Hinweise auf eine Straftat gab es nicht und wie die 69-jährige Frau zu Tode kam, war unklar. Bei ihrem Verschwinden soll sie sich in einem psychischen Ausnahmezustand befunden haben.

Platz 6: Die unerwartete Schließung des erst 2023 für rund 30 Millionen aufwändig renovierten Globus-Marktes in Wesel schaffte es auch in die Top Ten der meistgelesenen Artikel. Wie Globus in einer Pressemitteilung erklärt, lassen sich fünf der bundesweit 65 Markthallen nicht wirtschaftlich betreiben. Neben Bedburg, Chemnitz, Essen und Neubrandenburg gehört auch Wesel dazu. Der Nachfolger für das ehemalige Real-Gebäude stand bereits fest: Kaufland.

Dieser Imbiss im Hünxe wurde 2024 zum Tatort eines grausamen Mordes. Der Täter wurde mittlerweile verurteilt.
Dieser Imbiss im Hünxe wurde 2024 zum Tatort eines grausamen Mordes. Der Täter wurde mittlerweile verurteilt. © FUNKE Foto Services | Markus Weißenfels

Platz 5: Im Februar erschütterte ein Mord das 3.300-Seelen-Dorf Hünxe. Eine 50-jährige Frau wurde in ihrem Imbiss mit 27 Stichen niedergestochen. Nach seiner Flucht wurde der dringend tatverdächtige 50-jährige Ehemann des Opfers aus Wesel, auf einem Autobahn-Rastplatz in Münster festgenommen und kam in Untersuchungshaft. Mittlerweile ist der Mann verurteilt worden – zu achteinhalb Jahren Gefängnis. Dabei fiel das Strafmaß geringer aus, als die Staatsanwalt es beantragt hatte. Ein abgelegtes Teilgeständnis, die Tatsache, dass er noch nicht vorbestraft war und dass er durch seine Krebserkrankung als besonders haftempfindlich gilt, kamen ihm zugute. Das Urteil sorgte für Aufruhr und für eine körperliche Auseinandersetzung von Angehörigen der Getöteten und des Angeklagten vor dem Gerichtsgebäude.

Platz 4: Am 3. Juni wurde offiziell bekannt gegeben, dass der Reiseveranstalter FTI Insolvenz angemeldet hat. Das sorgte für Chaos bei vielen geplanten und bereits angetretenen Reisen. Betroffen war auch das Ehepaar Baublies aus Hamminkeln, das in seinem Hotel in Ägypten einen regelrechten Alptraum erlebte. Dort wehrte es sich gemeinsam mit anderen deutschen Urlaubern gegen das Verhalten des Hotel-Managements.

Platz 3: Bei einer Feier auf dem Schützenfest in Wesel-Flüren kam es im Mai zu gewalttätigen Auseinandersetzungen. Während die Polizei laut einer Erstmeldung rund 100 Platzverweise erteilte, widersprach der Verein im Nachhinein dem Eindruck, dass es sich um eine Massenschlägerei gehandelt habe.

Die Sanierung der Autobahndecke auf der A3 zwischen Hünxe und Emmerich gilt als größte Baumaßnahme auf Deutschlands Autobahnen 2024.
Die Sanierung der Autobahndecke auf der A3 zwischen Hünxe und Emmerich gilt als größte Baumaßnahme auf Deutschlands Autobahnen 2024. © FUNKE Foto Services | Karl Banski

Platz 2: Zu Jahresanfang machte das Rhein-Hochwasser den Campern auf der Grav-Insel in Wesel zu schaffen. Zwischenzeitlich stand die Evakuierung des Platzes im Raum, doch dann konnte Entwarnung gegeben werden.

Platz 1: Mit Abstand am häufigsten gelesen wurde der Artikel rund um die A3-Sperrung zwischen Wesel und Hünxe. Von Mitte April bis September wurde die Fahrbahndecke der A3 zwischen Hünxe und Emmerich saniert. Laut der Autobahn GmbH handelt es sich dabei um die größte Baumaßnahme auf Deutschlands Autobahnen 2024.