Hamminkeln. Eine nicht alltägliche Immobilie steht zurzeit in Hamminkeln zum Verkauf. Interessenten sollten allerdings den Bahnverkehr mögen.

Sind Sie in Fan von Eisenbahnen? Und suchen Sie zufällig ein Haus? Dann könnte dieses Immobilienangebot in Hamminkeln für Sie von besonderem Interesse sein. Denn die Immobiliensparte der Niederrheinischen Volksbank hat zurzeit eine eher seltene Immobilie im Angebot – eine Art ehemaliges „Bahnwärterwohnhaus“. Kostenpunkt: 349.000 Euro.

Besonderes Haus in Hamminkeln liegt direkt an der Bahnstrecke

Am Rande des Diersfordter Walds wurde 1900 dieses Ensemble auf einem 2.513 Quadratmeter großen Grundstück direkt an der Bahnstrecke Oberhausen-Emmerich erbaut. Es handelt sich um ein Gebäude mit einer langen Geschichte und ist unweigerlich mit der Betuwe-Bahntrasse verbunden. Den ursprünglichen Charakter des aus roten Ziegelsteinen erstellten Gebäudes, wo einst ehemalige Bahnbedienstete mit ihren Familien wohnten, haben die Vorbesitzer erhalten. Das „macht überhaupt den Charme dieses ehemaligen ,Weichenstellerhauses‘ (so wird es von der Volksbank bezeichnet) aus“, heißt es im Exposé.

Zwei Wohnungen mit etwa 188 Quadratmetern, die man jeweils über einen separaten Eingang im Erdgeschoss betreten kann, warten auf neue Eigentümer. „Im Prinzip sind es heute zwei separate Wohneinheiten/Häuser mit jeweils eigenständiger Wasserversorgung und Heizung. Im Erdgeschoss warten jeweils eine Küche, ein geräumiger Wohn-/Essbereich, das Badezimmer sowie der Eingangsbereich mit seinem Treppenaufgang in das Dachgeschoss auf Sie“, preist die Niederrheinische Volksbank das Objekt an. Im Dachgeschoss sind jeweils drei Zimmer. Das „Elternschlafzimmer“ verfügt zudem über einen direkten Zugang in ein kleines, weiteres Badezimmer beziehungsweise Toilette.

Die vorhandenen Kellerbereiche wurden im Laufe der Jahre vergrößert. Hier sind neben den klassischen Lagerräumen auch die Heizungen platziert. Die Trinkwasserversorgung erfolgt über einen eigenen Brunnen. Die Abwasserentsorgung wird über ein „Drei-Kammer-System“ geregelt. Auf dem Grundstück befinden sich zudem zwei weitere Gebäude, welche 1985 errichtet und jeweils als Doppel-Garagen mit Hauswirtschaftsraum unter anderem mit einem ausgebauten Dachgeschoss errichtet worden sind.

Während das Haus von der Volksbank als „Weichenstellerhaus“ vermarktet wird, hat sich ein Leser bei der NRZ gemeldet, der die früheren Bewohner des Gebäudes sehr gut kannte. Er schreibt: „Ein Weichenwärter hätte am Haltepunkt Diersfordt nämlich nicht sonderlich viel zu tun gehabt, denn dort gab es keine Weiche. Das Haus war eher ein Bahnwärterwohnhaus. Früher, als die Schranken noch nicht automatisch und ferngestellt gesteuert wurden, wurden Sie vor Ort per Hand nach unten und oben gekurbelt. Dazu gab es ein kleines Gebäude auf der anderen Seite der Bahnlinie. Im hier angebotenen Haus wurde lediglich gewohnt. Es hatte (leider) keinen direkten bahnbetrieblichen Zweck.“

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