Wesel. Auf dem Schützenfest in Wesel-Flüren ist eine Schlägerei ausgebrochen. Die Polizei erteilte rund 100 Platzverweise. So reagiert der Verein.

Eine Feier auf dem Schützenfest in Wesel-Flüren ist in der Nacht zum Samstag eskaliert, es kam zu gewalttätigen Auseinandersetzung. Der Verein widersprach allerdings im Nachhinein dem Eindruck, dass es sich um eine Massenschlägerei gehandelt habe. Direkt oder indirekt involviert in die Randale am Rande des Schützenplatzes in Flüren waren aber ohne Zweifel viele Personen: Es seien insgesamt rund 100 Platzverweise erteilt worden, berichtete die Polizei in ihrer Erstmeldung am Samstagmittag. Beteiligt gewesen seien in erster Linie junge, alkoholisierte Personen. Zwei Menschen wurden leicht verletzt. Ein 19-jähriger Mann aus Hünxe wurde zur Ausnüchterung in Gewahrsam genommen. Die Polizei leitete fünf Strafverfahren wegen Körperverletzung, gefährlicher Körperverletzung, Beleidigung und Sachbeschädigung ein.

Bei der Leitstelle der Polizei gingen kurz nach Mitternacht mehrere Notrufe ein, die Anrufer berichteten davon, dass sich im Bereich des Flürener Schützenzeltes eine größere Gruppe von Personen schlagen würde. Als die ersten Beamtinnen und Beamten der Polizei vor Ort eintrafen, war die Schlägerei noch in vollem Gange. Um die Situation zu bewältigen, mussten Einsatzkräfte aus dem gesamten Kreisgebiet nach Flüren zur Unterstützung ausrücken. Gegen 0.30 Uhr wurde von der Polizei veranlasst, dass alle minderjährigen Personen das Festzelt verlassen müssen. Der gesamte Einsatz dauerte bis 2 Uhr in der Nacht. Am Auftakttag des Schützenfestes hatte der Verein am Freitagabend eine Party im Festzelt veranstaltet.

Gewalt auf Schützenfest in Flüren: Laut Präsident keine Massenschlägerei

Bereits im vergangenen Jahr hatte es im Rahmen des Schützenfestes in Flüren einen ähnlichen Vorfall gegeben. Damals musste das Jungschützenjubiläum, das ebenfalls an einem Freitagabend gefeiert wurde, vorzeitig abgebrochen werden. Drei junge Männer hatten laut Schilderungen des Vereins einen 18-jährigen Kellner grundlos zusammengeschlagen und getreten, sodass dieser (unter anderem mit Rippenbrüchen) mehrere Tage im Krankenhaus verbringen musste. Es soll sich damals laut BSV-Präsident Dirk Feuerstein um auswärtige Gäste gehandelt haben. Probleme mit Randale und Gewalt gab es im vergangenen Jahr auch noch bei anderen Schützenfesten in Wesel, weswegen zwischenzeitlich eine Sicherheitsdebatte entbrannt war.

Der Verein hat am Montag auf die Geschehnisse reagiert. Aus Sicht von Präsident Dirk Feuerstein habe es sich nicht um eine Massenschlägerei gehandelt. So hatte auch unsere Redaktion die Geschehnisse in der Nähe des Schützenplatzes bezeichnet, doch Feuerstein widerspricht dieser Einschätzung: „Es waren zwei Auseinandersetzungen mit jeweils drei oder vier Personen. Und dabei haben rund 50 junge Leute zugeschaut – da kann man nicht von einer Massenschlägerei sprechen“, so der Präsident auf Anfrage der NRZ. Den gesamten Artikel mit der Reaktion des Vereins und eine weitere Einschätzung der Polizei finden Sie hier.