Mülheim. Das stilvolle „Landhaus Höppeler“ in Mülheim-Mintard befindet sich in einem Haus, dessen Alter unklar ist. Dort wird auf Hauben-Niveau gekocht.

Peter Höppeler und seine Frau Birgit führten 17 Jahre lang gemeinsam das „Le petit restaurant“ in Kettwig – er als im Schloss Hugenpoet gelernter Küchenmeister, sie als gelernte Buchhalterin. „Irgendwann war der Laden zu klein, um ihn wirtschaftlich betreiben zu können“, erinnern sich die beiden. „Es war einfach nicht mehr rentabel.“ Ein Zufall brachte die Lösung. Spaziergänge mit dem Hund der Familie führten immer wieder an der Gastronomie im Haus August-Thyssen-Straße 123 im Herzen von Mülheim-Mintard vorbei.

So erfuhr der heutige Senior-Chef eines Tages von den Absichten des vormaligen Inhabers, sein Restaurant aufzugeben. Nach kurzen Verhandlungen stand fest: Aus dem „Haus Schäfer“ wird das Restaurant „Landhaus Höppeler“, das Peter und Birgit Höppeler gemeinsam mit Tochter Viviane und Schwiegersohn Simo betreiben.

Der Hausherr verweist auf eine antike Karte, auf der das Mülheimer Gasthaus bereits verzeichnet ist

Die gastronomischen Anfänge des Hauses liegen so weit zurück, dass die beiden dazu gar keine genauen Angaben mehr machen können. Der heutige Hausherr verweist auf eine antike Karte aus dem Jahr 1803, auf der das Haus bereits verzeichnet ist. Wer die Räumlichkeiten durch den ältesten Teil des Gebäude-Ensembles betritt, bemerkt sofort die antike Decke mit den schweren Balken, die das darüberliegende Geschoss tragen. Eines der herausragenden Merkmale der Gasträume ist die Einrichtung, die den Gästen unweigerlich das Gefühl gibt, in einem Wohnzimmer zu sitzen. In den Räumlichkeiten finden bis zu 80 Gäste Platz – auf den beiden Terrassen im Außenbereich nochmal ebenso viele.

Auf seine Küche ist Küchenmeister Peter Höppeler unumwunden stolz. „Wir haben in Kettwig auf Zwei-Hauben-Niveau gekocht und hatten dort am Ende 16 Punkte.“ Er spricht von der Bewertung im angesehenen Gourmet-Führer Gault Millau. „Er kocht alles frisch“, betont Birgit Höppeler, „und er macht das jetzt seit 52 Jahren.“ Diese Qualität beschert dem familiengeführten Restaurant viele Stammgäste. „Überwiegend“, so die Chefin. Nicht wenige seien der Familie noch aus dem „Le petit restaurant“ in Kettwig verbunden geblieben. „Von der ersten Stunde an.“

Zwei Klassiker sind immer zu haben: Senf-Rostbraten und Ente

Historisches Schwarz-Weiß-Foto aus früheren Jahren: Zu sehen ist das damalige Gasthaus Schäfer.
Historisches Schwarz-Weiß-Foto aus früheren Jahren: Zu sehen ist das damalige Gasthaus Schäfer. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Eine starre Karte gibt es im „Landhaus Höppeler“ nicht. Alle Speisen, die aktuell angeboten werden, stehen auf Tellern geschrieben, die den Gästen gereicht werden. „Wenn irgendwas aus ist, streichen wir es und setzen etwas Neues drauf.“ Nur zwei Klassiker sind immer zu haben: Senf-Rostbraten und Ente. Darüber hinaus locken regionale, gehobene Küche und saisonale Spezialitäten wie Wild, Spargel, Pfifferlinge oder auch Kürbisgerichte. „Wir haben bis Mitte November schon 240 Vorbestellungen für Gans. Das hatten wir noch nie.“ Auch die Reservierungen für die Menüs an den Weihnachtsfeiertagen und zu Silvester seien sehr zahlreich. Viele Familienfeiern und sonstigen Festivitäten sowie die jährlichen Küchen-Partys, bei denen die Gäste ungewohnte Einblicke in die Küche erhalten, kommen noch hinzu. „Alles, was man feiern kann, kann man bei uns feiern“, bringt Tochter Viviane es lachend auf den Punkt.

Was in dem Mülheimer Restaurant besonders auffällt, ist die stilvolle Einrichtung.
Was in dem Mülheimer Restaurant besonders auffällt, ist die stilvolle Einrichtung. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Peter und Birgit Höppeler möchten das Geschäft in den nächsten drei oder vier Jahren gerne an die nächste Generation übergeben. Tochter und Schwiegersohn sind schon lange voll in den Arbeitsalltag des erfolgreichen Restaurants eingebunden. Aber der allgemeine Personalmangel macht auch ihnen zu schaffen. „Wir suchen schon seit Jahren einen Auszubildenden zum Koch“, erklärt Birgit Höppeler, aber die Suche gestalte sich mehr als schwierig. So kann es bis zur endgültigen Übergabe noch ein wenig dauern. Vielleicht ist die dritte Generation dann auch schon wieder ein Stückchen weiter. Der achtjährige Enkel zeigt auf jeden Fall schon reges Interesse am Geschäft von Eltern und Großeltern.

Das „Landhaus Höppeler“ hat montags und dienstags geschlossen. Mittwochs bis sonntags ist in der Zeit von 12 bis 15, sowie von 18 bis 22 Uhr geöffnet, Info: landhaus-hoeppeler.de.

Ein alter Kohlenherd dient als Bar für die alkoholischen Getränke.
Ein alter Kohlenherd dient als Bar für die alkoholischen Getränke. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

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