Mülheim. Feinschmecker werten gern die „Restaurant-Ranglisten“ aus, um sich über Lokale vor Ort zu informieren. In Mülheim hat sich nun einiges geändert.
Guide Michelin, Gault Millau, Gusto und Feinschmecker gehören zu den renommiertesten Restaurantführern Deutschlands. Sie listen gastronomische Betriebe auf und bewerten sie. Das Online-Portal „Restaurant-Ranglisten“ trägt diese und andere Bewertungen zusammen und veröffentlicht quasi eine Gesamtnote für mehrere Tausend Betriebe im Land. Für Mülheim gibt es nun Neuigkeiten: „Mölleckens Altes Zollhaus“ an der Duisburger Straße ist ab sofort Spitzenreiter der Stadt.
62,20 Punkte weist das viel beachtete Online-Portal für das Speldorfer Lokal aus. Damit hat sich das „Alte Zollhaus“ Platz eins in Mülheim erkämpft. Das über Jahrzehnte ebenfalls sehr renommierte „Landhaus Am Kamin“ am Striepens Weg in Winkhausen muss sich mit Platz zwei begnügen. Laut „Restaurant-Ranglisten“ hat es diesmal 56,20 Punkte eingefahren. Auf dem Bronzerang liegt mit 22,20 Punkte wie zuvor das „Landhaus Höppeler“ an der August-Thyssen-Straße in Mintard.
Restaurantführer bewerten einige Mülheimer Restaurants mehrfach und andere gar nicht
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Hannes Buchner, Inhaber der in Bayern ansässigen Gourmet-Portal GmbH, zu der die „Restaurant-Ranglisten“ gehören, erklärt im Telefonat mit dieser Redaktion, wie es zu den Bewertungen kommt. „Es gibt monatliche Updates der Restaurantführer, zum Teil sogar tägliche neue Bewertungen.“ Jeden Monat beziehe man diese in die eigenen Berechnungen mit ein. „Etwas problematisch“ sei dabei, dass nicht jeder Restaurantführer Stellung zu jedem Restaurant nimmt und manche Lokale deutlich häufiger bewertet werden als andere, so Buchner.
Ganz offensichtlich sind die Ranglisten auch nicht immer auf dem neustem Stand: In der aktuellen Version werden etwa auch Restaurants in Mülheim empfohlen, die gar nicht mehr geöffnet sind. Auf Platz vier mit jeweils 12,00 Punkten liegen die „Mausefalle“ (Bogenstraße) und die „Walkmühle“ (Walkmühlenstraße). Auf Platz sechs folgt mit 11,00 Punkten „Franky’s Wasserbahnhof“ (August-Thyssen-Straße). Und auf Platz sieben „Fatamorgana“ (Mühlenberg), „Müller-Menden“ (Mendener Straße), der seit Monaten geschlossene „Ratskeller“ (Löhberg) und „Thiesmann“ (Dimbeck).
Erwähnung ohne Punktzahl finden „Gusto“, „Il Piccolo Principe“, „Pereira“ und „Tomate“
Erwähnung ganz ohne Punktzahl finden zudem die Mülheimer Lokale „Il Piccolo Principe“, „Tomate“ sowie die beiden längst geschlossenen Restaurants „Pereira“ und „Gusto“. Zu einem solchen Eintrag, der eben nicht auf einer Bewertung in einem Restaurantführer beruht, kann es laut Hannes Buchner kommen, „wenn der Name zum Beispiel häufiger positiv in Online-Portalen auftaucht“.
Laut den „Restaurant-Ranglisten“ ist aktuell das 3-Sterne-Haus „Schwarzwaldstube“ in Baiersbronn mit 120,10 Punkte das deutschlandweit beste Lokal. „Mölleckens Altes Zollhaus“, wo unter anderem ein blinder Koch hinterm Herd steht, ist demnach auf Position 948 in Deutschland und auf 140 in Nordrhein-Westfalen. Erwähnung fand das Haus von Thomas Möllecken jüngst in Gault Millau, Gusto, Schlemmer Atlas, Falstaff und Varta. Das Landhaus Am Kamin wurde in Gusto, Schlemmer Atlas, Falstaff und Varta gelistet, zum Teil mit höheren Bewertungen als die Speldorfer Konkurrenz.
Hannes Buchner merkt noch an: „Für das Landhaus Am Kamin sind auf Grund der Neuausrichtung in der Küche wichtige Bewertungen vom Gault Millau und Feinschmecker weggefallen.“ Dies könne eine Momentaufnahme sein und sich in den kommenden Monaten wieder ändern.