Mülheim. Mülheims Restaurant „Mausefalle“ hat eine lange Tradition und besticht mit seinem Altstadt-Flair. Eines macht es gar einzigartig für die Stadt.

In unserer Reihe über alteingesessene Restaurants geht es heute um die wohl bekannteste Speisegaststätte der Stadt. Am Rande der Altstadt, in Sichtweite der Bachstraße und gleich unterhalb der Petrikirche, befindet sich die Mausefalle. Seit etwas mehr als einem Jahrzehnt lenkt Hendrik Peek die Geschicke dieses alteingesessenen gastronomischen Betriebs.

„Jeder kennt uns, aber es war noch nicht jeder hier“, sagt der Chef mit einem Augenzwinkern. Peek ist gelernter Küchenmeister und zudem gebürtiger Mülheimer. Im Alter von nur 27 Jahren übernahm er vor elf Jahren die Gastronomie, die sich als architektonische Kuriosität auf insgesamt vier Ebenen über drei verschiedene Häuser erstreckt und Platz für bis zu 100 Gäste bietet. „In den Außenbereich passen nochmal rund 80 Personen“, erläutert er.

„Auch für uns ist der Personalmangel ein Problem“, sagt der Chef der Mülheimer Institution

In der wärmeren Jahreszeit sind der Dienstag und der Mittwoch die Ruhetage der Mausefalle. Ab Mitte November wird dann auch wieder am Mittwoch geöffnet. „Die erste Jahreshälfte ist für uns Gastronomen immer die deutlich ruhigere“, sagt Peek. Ab Oktober nehme das Geschäft dann zum Jahresende hin deutlich Fahrt auf und erreiche mit den zahlreichen Jahresabschlussfesten und Weihnachtsfeiern seinen Höhepunkt. „Die kühlere Zeit ist bei uns ganz klar die stärkere Zeit“, so der Leiter eines Teams von rund 20 Mitarbeitenden. „Auch für uns ist der Personalmangel ein Problem.“ Er arbeite viel mit Schülern und Studenten, die im Betrieb aushelfen.

Blick ins Innere des Restaurants „Mausefalle“ in der Mülheimer Altstadt.
Blick ins Innere des Restaurants „Mausefalle“ in der Mülheimer Altstadt. © FUNKE Foto Services | Kerstin Bögeholz

Die exakten historischen Zusammenhänge rund um die Geschickte des Lokals sind kompliziert, dramatisch und reichen beinahe ein halbes Jahrtausend zurück. „Das Restaurant Mausefalle befand sich früher im direkt angrenzenden heutigen Petrikirchenhaus“, erklärt Hendrik Peek. Bombenschäden aus dem Zweiten Weltkrieg machten den Weiterbetrieb zunächst unmöglich. Nach zwei Jahren der Renovierung erfolgte schließlich die Neu-Eröffnung am heutigen Standort. „Unser Restaurant erstreckt sich auf insgesamt vier Ebenen über drei verschiedene Gebäude: Teinerstraße 4 und 6 und Bogenstraße 8.“ Inschriften in der alten Gebäudestruktur weisen auf das Jahr 1554 als Entstehungszeitpunkt hin.

Das einzige Restaurant in Mülheim, das vom Verein Slow Food Deutschland zertifiziert ist

Die Mausefalle ist das einzige Restaurant in Mülheim, das von Slow Food Deutschland e.V. zertifiziert ist. Der Organisation geht es um bewusstes, regionales und genussvolles Essen – eben um das genaue Gegenteil von „Fast Food“. „Ich habe mich schon lange dafür interessiert und irgendwann festgestellt, dass wir nichts ändern müssten, um uns zertifizieren zu lassen“, erinnert sich Peek. „Es gibt bei uns kein Convenience“, betont der Küchenchef.

Das heißt, dass in der Mausefalle alles selbst gemacht wird. Das reicht von Saucen, Mayonnaise und Pommes bis hin zu Wurst und Schinken. „Das stellen wir alles selbst her. Wir backen auch unser eigenes Brot.“ Das Ganze sei mehr ein Glaubensgrundsatz und die Wirtschaftlichkeit eine ganz andere Sache. „Aber man schmeckt es“, betont der Chef. Nur die Currywurst ist das Einzige auf der Karte, dass nicht in der Küche der Mausefalle entsteht. Da sei der Aufwand insgesamt einfach zu hoch.

Hendrik Peek würde in Zukunft gern so weitermachen wie bisher. „Unser Plan ist es, unsere Beteiligung an Aktivitäten wie ,Wein & Kulinarik‘ weiter auszubauen.“ Die Freiluft-Veranstaltung hatte kürzlich die Altstadt gefüllt und war auf eine sehr positive Resonanz gestoßen.

Bei den Hauptgängen können die Gäste aus Nudel-, Fisch- und Fleischgerichten wählen

„Die Mausefalle“ ist ein Kleinod im Schatten der Mülheimer Petrikirche.
„Die Mausefalle“ ist ein Kleinod im Schatten der Mülheimer Petrikirche. © FUNKE Foto Services | Kerstin Bögeholz

Die Mausefalle hat ab Mitte November täglich – mit Ausnahme des Dienstags – ab 17 Uhr geöffnet. Auf der Speisekarte finden sich Vorspeisen von Suppen über Schnecken und Zwiebelkuchen bis hin zu Sardinen und Kassler. Bei den Hauptgängen können die Gäste aus Nudel-, Fisch- und Fleischgerichten wählen. Hinzu kommen verschiedene Desserts, Eis und Sorbets.

Weitere Informationen gibt es auf mausefallemuelheim.de.

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