Mülheim. Viele Mülheimer Investitionsprojekte stocken, an manchen Orten aber wird doch gebaut. Aktuelle Luftbilder und News zu Bauland und Baustellen.

Obwohl zahlreiche Projekte wegen der hohen Baupreise und Finanzierungskosten momentan auf Eis gelegt sind, wird in Mülheim trotzdem noch gebaut. Aktuelle Luftbilder zeugen davon.

Nichts tut sich bislang am alten Wasserwerk an der Dohne, auf dem alten Stangier-Gelände neben der Hochschule in Broich, auf dem Areal der alten Lederfabrik Lindgens oder der Ibing-Brauerei, an der Scheffelstraße im Dichterviertel oder am Standort des ehemaligen Handelshofes... Die Liste angekündigter, aber bislang nicht in Angriff genommener Bauprojekte in Mülheim ist lang, ließe sich ohne Probleme fortführen. Wo sich was getan hat und entwickeln könnte, hat Luftbildfotograf Hans Blossey bei seinem jüngsten Flug über die Stadt festgehalten.

Elisabeth-Selbert-Straße: Millionen-Projekt der SWB in Mülheim auf der Zielgeraden

An der Elisabeth-Selbert-Straße in Mülheim-Eppinghofen hat das städtische Wohnungsbauunternehmen SWB neu gebaut.
An der Elisabeth-Selbert-Straße in Mülheim-Eppinghofen hat das städtische Wohnungsbauunternehmen SWB neu gebaut. © FUNKE Foto Services | Hans Blossey www.luftbild-blossey.de

An der Elisabeth-Selbert-Straße investiert das städtische Wohnungsbauunternehmen SWB mehr als 20 Millionen Euro in Neubauten. 72 moderne Wohnungen mit 60 bis 120 Quadratmetern entstehen, ein guter Teil davon öffentlich gefördert. Die ersten drei Häuser mit 33 Wohnungen wurden im März fertiggestellt. Die ersten Mieterinnen und Mieter sind ab Mitte März eingezogen. Weitere drei Häuser mit insgesamt 39 Wohnungen sind laut SWB-Sprecherin Regina Tempel seit Juli bezugsfertig. Dieser Tage sollen auch hier alle Mieter eingezogen sein.

In den vergangenen Wochen gab es vor Ort die letzten Geothermie-Bohrungen, um auch die letzten drei Häuser per Geothermie/Wärmepumpen mit Heizenergie zu versorgen. Zusätzlich sind alle Häuser an das Fernwärmenetz der Medl angeschlossen, um Heizspitzenlasten abzudecken und für die Warmwassererzeugung. Die Medl bietet den Bewohnern vergünstigten Mieterstrom an, gespeist über Photovoltaik auf den Dächern. Auf den Außenanlagen laufen laut Tempel Restarbeiten. Die SWB ist vor Ort dann aber noch nicht fertig. Es stehen noch fünf Bestandshäuser für eine energetische Sanierung auf dem Plan. Baustart soll noch in diesem Jahr sein.

Gewerbegebiet Solinger Straße: PVS baut neue Hauptverwaltung

Im Gewerbegebiet in Mülheim-Saarn lässt die PVS Rhein-Ruhr für sich eine neue Hauptverwaltung bauen.
Im Gewerbegebiet in Mülheim-Saarn lässt die PVS Rhein-Ruhr für sich eine neue Hauptverwaltung bauen. © FUNKE Foto Services | Hans Blossey

Die Privatärztliche Verrechnungsstelle (PVS) Rhein-Ruhr, Abrechnungsdienstleister für Praxen und Krankenhäuser im Gebiet Nordrhein, baut erneut in großem Stil neu an der Solinger Straße im Saarner Gewerbegebiet. Schon vor fünf Jahren hatte die PVS einen Erweiterungsbau für 170 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in direkter Nachbarschaft zu ihrer Hauptverwaltung errichten lassen. Aktuell wird die 40 Jahre alte Hauptverwaltung (Remscheider Straße) durch einen Neubau ersetzt. 

Die energetische Sanierung und Ertüchtigung des Bestandsbaus sei nach eingehender Begutachtung verworfen worden, hieß es. Der mehrgeschossige Neubau nach den Entwürfen des Essener Architekten Gabor Kovacs soll Nachhaltigkeitsstandards gerecht werden, mit 7973 Quadratmetern Bruttogeschossfläche. Er soll den Mitarbeitern ein Restaurant, eine Dachterrasse und Grünflächen für Erholungspausen bieten. Mit dem Bau beauftragt ist der Baukonzern Porr.

Duisburger Straße in Mülheim-Speldorf: Das Speldorfer Karree wächst

An der Duisburger Straße entsteht das Speldorfer Karree. 83 Wohnungen sollen neu an den Markt kommen.
An der Duisburger Straße entsteht das Speldorfer Karree. 83 Wohnungen sollen neu an den Markt kommen. © FUNKE Foto Services | Hans Blossey

Für 30 Millionen Euro entsteht an der Duisburger Straße das Speldorfer Karree an der Stelle, wo früher Accos oder das Fitnesscenter Pallas beheimatet waren. Bauherr ist der Essener Projektentwicklers Immostore, geplant ist eine Fertigstellung im Jahr 2026. Emporwachsen sollen sechs Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 83 Wohnungen, zwischen 41 und 108 Quadratmetern groß. Dazu wird es eine Tiefgarage für jeweils 80 Pkw und Fahrräder geben. Für eine Praxis wird eine knapp 280 Quadratmeter große Fläche zur Verfügung stehen, auch die Bäckerei Hemmerle soll an ihrer angestammten Adresse wieder Platz finden. Mit einer Wohnungsmiete von 13 Euro pro Quadratmeter wird kalkuliert.

Flüchtlingsunterkünfte Zeppelinstraße: „Alles im Plan“

Neben Mülheims Hauptfriedhof entstehen Wohnungen für geflüchtete Menschen.
Neben Mülheims Hauptfriedhof entstehen Wohnungen für geflüchtete Menschen. © FUNKE Foto Services | Hans Blossey www.luftbild-blossey.de

Bis Mitte 2025 soll neben dem Hauptfriedhof, auf dem alten Gelände der Stadtgärtnerei, ein neues Wohnquartier für 500 bis 600 geflüchtete Menschen entstehen. Die Genossenschaft Mülheimer Wohnungsbau (MWB) als Bauherrin und Kooperationspartnerin der Stadt sieht das Bauprojekt im Zeitplan. Nach Informationen des Technischen Leiters und MWB-Prokuristen Carsten Czaika sind die Arbeiten für Entwässerung und Kanalisation abgeschlossen, ebenso die fürs Fundament.

„Es werden jetzt die Bodenplatten für die Baukörper erstellt und die ersten Holzrahmentafeln aufgestellt“, heißt es. Die Unterkünfte werden mit Holz-Fertigteilen gebaut. Die Bauweise soll es erlauben, die öffentlich geförderten Wohnungen, die nach spätestens 20 Jahren auch für alle Mülheimer zur Verfügung stehen sollen, in der Zukunft durch kleinere Umbauten größer zuzuschneiden.

Troostsche Weberei an Mülheims Dohne: Wieder Stillstand

Von der alten Troostschen Weberei in Mülheim steht nur noch das ehemalige Kutscherhaus.
Von der alten Troostschen Weberei in Mülheim steht nur noch das ehemalige Kutscherhaus. © FUNKE Foto Services | Hans Blossey

Weiter nur schleppend bis gar nicht voran, kommt der Wuppertaler Investor Arealcon offensichtlich mit seinem Vorhaben, Luxuswohnungen auf dem Areal der ehemaligen Troostschen Weberei an der Dohne zu bauen. Langes Ringen einst um den Denkmalschutz, Insolvenz eines früheren Investors, zuletzt archäologische Funde: Das Bauprojekt kommt einfach nicht wesentlich voran. Zuletzt war der Wohncontainer, der am südlichen Rand der Baustelle stand, verschwunden, für Anwohner in der Nachbarschaft erneut ein Warnsignal, dass die Dauerbaustelle noch eine halbe Ewigkeit Bestand haben könnte.

Im Mai 2020 hatte Arealcon, kurz zuvor erst eingestiegen in das Bauprojekt, erste Abrissarbeiten gestartet. Doch auch jetzt ist nicht ansatzweise zu erkennen, was mal wird. Im Nachbau des dann doch wegen Einsturzgefahr abgerissenen Tudorhauses sollten auf insgesamt 765 Quadratmetern sechs exklusive Wohnungen entstehen - samt Tiefgarage mit 19 Stellplätzen. Weitere elf Wohnungen waren auf 1147 Quadratmetern am Standort der ehemaligen Weberei vorgesehen. Das denkmalgeschützte Kutscherhaus, das als einziges Gebäude des geschichtsträchtigen Ensembles noch steht, sollte demnach zum Einfamilienhaus umgebaut werden, mit 270 Quadratmetern Wohnfläche.

Heerstraße/Liebigstraße in Speldorf: Baugrundstücke bisher nur geräumt

Der Blick auf drei Entwicklungsflächen in Mülheim-Speldorf: das der Parkstadt auf ehemaligem Tengelmann-Terrain, eines zwischen Liebigstraße und Bahntrasse sowie jenes an der Heerstraße.
Der Blick auf drei Entwicklungsflächen in Mülheim-Speldorf: das der Parkstadt auf ehemaligem Tengelmann-Terrain, eines zwischen Liebigstraße und Bahntrasse sowie jenes an der Heerstraße. © FUNKE Foto Services | Hans Blossey

„Wir prüfen noch alle Optionen“, hatte Klaus Hinsken, Geschäftsführer der Speldorfer Wetec-Gruppe, vor Kurzem zu zwei längst geräumten Entwicklungsflächen links und rechts der alten Güterbahntrasse in Speldorf, an Heer- beziehungsweise Liebigstraße gelegen, gesagt. Die beiden Grundstücke in Nachbarschaft der ehemaligen Tengelmann-Zentrale, auf der die Parkstadt emporwachsen soll, sollen künftig für Wohnen und Gewerbe dienen. Für die Heerstraße war an der Straßenfront mal seniorengerechtes Wohnen, zuletzt auch geförderter Wohnungsbau im Gespräch. An der Liebigstraße hält Mülheim Bauverwaltung eine Riegelbebauung mit Gewerbe in Erdgeschosslagen und Wohnen darüber für realistisch. Das Bebauungsplanverfahren liegt seit Jahren auf Eis, könnte aber womöglich noch dieses Jahr mit neuem Aufschlag Fahrt aufnehmen.

Mülheims Hochburg der Wissenschaft: Kommt noch ein Neubau?

Das Max-Planck-Institut für chemische Energiekonversion in Mülheim will 2025 einen weiteren Neubau einweihen.
Das Max-Planck-Institut für chemische Energiekonversion in Mülheim will 2025 einen weiteren Neubau einweihen. © FUNKE Foto Services | Hans Blossey

Vor zwölf Jahren gab es die ersten Planungen, vor weit mehr als etwa sechs Jahren feierte man den symbolischen Spatenstich beim Mülheimer Großprojekt für einen neuen Campus des Max-Planck-Institutes für chemische Energiekonversion (MPI CEC) auf dem Kahlenberg. Nun soll ein Ende absehbar sein, das letzte von vier neuen Gebäuden soll Mitte 2025 eingeweiht werden. Ob das dann das Ende der Bauaktivitäten beim MPI sein wird? Fraglich: Zuletzt wurde daran gedacht, in Ermangelung einer Mensa für die Mitarbeitenden einen weiteren Neubau zu schaffen.

Buggenbeck: Bauland geräumt für neue Einfamilienhäuser

Das Luftbild zeigt das Baugrundstück zwischen Buggenbeck und Hingbergstraße in Mülheim-Heißen. 15 Einfamilienhäuser sollen dort gebaut werden.
Das Luftbild zeigt das Baugrundstück zwischen Buggenbeck und Hingbergstraße in Mülheim-Heißen. 15 Einfamilienhäuser sollen dort gebaut werden. © FUNKE Foto Services | Hans Blossey www.luftbild-blossey.de

An der Buggenbeck in Heißen, im abschüssigen Hinterland zur Hingbergstraße, plant die Bochumer Markus-Bau GmbH in verkehrsberuhigter Lage 15 Reihenhäuser zu bauen. Wie das Luftbild zeigt, ist das Areal, auf dem der alte Grundstückseigentümer selbst ein kleines Haus besaß, bereits geräumt. Für 2025 ist die Fertigstellung geplant laut Internet-Informationen zum Bauprojekt.

Markus-Bau spricht von „exklusiven Einfamilienhäusern“ mit moderner und zeitgemäßer Architektur sowie Wohnflächen von rund 139 bis 146 Quadratmetern. Vertriebspartnerin ist Mülheims Sparkasse. Am kommenden Sonntag, 18. August, bietet diese von 11 bis 11.30 Uhr vor Ort eine Baustellenberatung für Kaufinteressenten an (Adresse: Buggenbeck 121). Die Häuser haben ihren Preis: Die Kaufpreise schwanken zwischen 571.000 und 693.000 Euro.

Neubauten am Flughafen Essen-Mülheim: Köster ist jetzt eingezogen

Am Flughafen Essen-Mülheim ist ein neuer Bürokomplex mit zwei Bauten plus Hochgarage entstanden.
Am Flughafen Essen-Mülheim ist ein neuer Bürokomplex mit zwei Bauten plus Hochgarage entstanden. © FUNKE Foto Services | Hans Blossey www.luftbild-blossey.de

Kurz vor der Vollendung steht das Bauprojekt „DOQ52“ am Flughafen. Zwei Büro-Neubauten bieten dort 7600 Quadratmeter Platz. Einen der Neubauten nimmt die Köster GmbH komplett in Beschlag; sie vergrößert sich und hat ihren bisherigen Standort an der Duisburger Straße in Speldorf aufgegeben. Seit Montag dieser Woche haben rund 120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz in Raadt.

„Wir haben alles richtig gemacht“, sagt Benjamin Bongartz, Geschäftsführer Hochbau West bei Köster, mit Blick auf das Gebäude und moderne Ausstattung, aber auch die hohe Zufriedenheit in der Belegschaft. Eingezogen ist zudem bereits die Gemeinschaftspraxis „Radiologie MH“, die am Flughafen mit zweitem Standort an den Start ging. In jenem „Haus B“ waren zuletzt noch Räumlichkeiten in der Vermarktung.

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