Mülheim. Ein Investor zwischen Forum und Hauptbahnhof ein wichtiges Stück Stadtentwicklung betreiben. Handel? Wohnen? Was die offenen Fragen sind.
Im September 2023 hatten die Investoren ihre ersten Ideen zur Entwicklung auf dem Areal der ehemaligen Mülheimer Hauptpost zwischen Hochhäusern am Hans-Böckler-Platz und Hauptbahnhof präsentiert; nun endlich soll es mit der Planung weitergehen.
Dass es so lange still blieb um das Projekt, dem eine herausragende Bedeutung zur Entwicklung der Innenstadt beigemessen wird, begründet Planungsamtsleiter Alexander Behringer mit fehlenden Personalressourcen, weswegen sein Team im vergangenen Jahr eingeschränkt handlungsfähig gewesen sei. Andere Großprojekte – ob Parkstadt, Vallourec-Nachnutzung oder die Flughafen-Entwicklung – seien prioritär anzugehen gewesen. Erst mit der politischen Genehmigung zusätzlicher Stellen für dieses Jahr habe man personell nachrüsten können, um auch beim Hauptpost-Areal voranzukommen.
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Investor plant in Mülheims Innenstadt neues Hochhaus mit bis zu 19 Etagen
Wie Can Gülsoy als Prokurist der Baugenossenschaft Franken, die als Generalplanerin für die Eigentümerin aktiv ist, gegenüber dieser Redaktion bestätigt, sind in Kürze zwei Gesprächsrunden zwischen Verwaltung und Investorenseite terminiert, um Vorbereitungen für das Verfahren eines womöglich vorhabenbezogenen Bebauungsplans anzugehen. Laut Behringer ist es das Ziel, das Projekt bis zum Herbst/Winter „greifbarer“ zu machen. Womöglich könnte dann ein erster Bebauungsplan-Entwurf in die politischen Beratungen gehen.
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Gülsoy betont, dass sich an den grundsätzlichen Vorstellungen in der Zwischenzeit nichts geändert habe. Unter teilweiser Nutzung der alten Bausubstanz will die SWT Verwaltungs GmbH aus Rain in Bayern im Osten des rund 11.000 Quadratmeter großen Geländes ein Hochhaus mit bis zu 19 Geschossen bauen. Den aktuellen Querriegel der alten Hauptpost gedenkt die Bauherrin zur Hälfte abzureißen und als solitär stehendes Gebäude in der Platzmitte auf sechs Stockwerke auszubauen.
Investor für Mülheims Filetgrundstück: Standort „sexy“ machen
Stadtplaner Behringer sieht die Notwendigkeit einer Machbarkeitsuntersuchung zur Frage, welche Nutzungen vor Ort zugelassen werden könnten. Vertragen sich Wohnungen mit der Lärmsituation durch Bahn und Autoverkehr in direkter Nachbarschaft? Könnten neue Handels- und Gastronomieflächen schädlich sein für den Rest der ohnehin unter Leerstand leidenden Innenstadt?
Der Investor mag sich nicht gerne einschränken lassen. Gülsoy hofft auf ein breites Nutzungsspektrum, das es der Eigentümerin ermöglicht, im Zeitraum von mehreren Generationen, die sie diese Immobilie selbst im Besitz halten wolle, flexibel zu bleiben. Gülsoy spricht davon, dass die Projektentwicklung insbesondere jungen Menschen in der Innenstadt einen attraktiven Ort schaffen wolle, „interessant“ sein solle er, gar „sexy“. Wenn das gelinge, warum sollte sich dann nicht etwa auch mal wieder ein Sneaker-Shop ansiedeln, so Gülsoy. Es gehe den langfristig orientierten Investoren darum, der Stadt neues Leben einzuhauchen.
Es gibt noch viel Gesprächsbedarf. Der Auftakt soll nun gemacht werden.
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