Mülheim. Eine Großbaustelle in Mülheim kommt seit Jahren nicht voran. Denkmalschutz, archäologische Funde. Anwohner fragen sich, was jetzt wieder los ist.

„Uns ist bekannt, dass das Bauvorhaben mit Verzögerung läuft“, sagt Markus Hüls, stellvertretender Leiter des Mülheimer Bauaufsichtsamtes. Gemeint ist das Gelände der Troost‘schen Weberei. Seit Jahren schon ziehen sich die Arbeiten auf dem Areal an der Dohne. Mal waren es Funde historischer Textilien, zuletzt hieß es im Frühjahr, die beteiligten Firmen seien „anderweitig gebunden“. Nun gibt es erneut Irritationen in der Nachbarschaft.

Wie eine Anwohnerin, die lieber anonym bleiben möchte, berichtet, sei der Wohncontainer, der am südlichen Rand der Baustelle stand, nicht mehr da. „Ich komme da jeden Tag vorbei“, schildert die Dame. Dass der Container nicht mehr da ist, habe viele überrascht. „Es ist schon irgendwie das Signal, dass hier endgültig nichts mehr passieren wird.“ Damit bestätige sich aus ihrer Sicht, was sich seit Monaten schon andeutet, „es tut sich schon lange nichts mehr“.

Mülheimer Bauaufsicht kontrolliert regelmäßig vor Ort

Nachgefragt beim Bauaufsichtsamt - dort bestätigt man, dass das Gelände regelmäßig kontrolliert werde. Zur Erinnerung: Der Projektentwickler Arealcon mit Sitz in Wuppertal strebt eine Wohnbebauung mit mehreren Einheiten an. Zunächst war angedacht, dass die Arbeiten 2023 beendet sein würden. Stattdessen ist laut Markus Hüls im Juli 2023 zuletzt eine Verlängerung der Baugenehmigung beantragt worden.

„Die gilt ein Jahr“, so Hüls. Damit wäre die Baugenehmigung des Investors abgelaufen. „Es ist aber durchaus üblich, bis zu einem Jahr nach Ablauf rückwirkend zu verlängern.“ Damit wäre auf dem Gelände der Troost‘schen Weberei im Juli 2025 endgültig Schluss, so denn nichts anderes geschehe. „Nach Ablauf der Frist (...) wäre es nach wie vor möglich, auf Grundlage der erloschenen Baugenehmigung einen neuen Bescheid zu beantragen.“ Ob es weiter Bestrebungen der Verlängerung gibt, bleibt unklar. Der Investor war auf Anfrage für die Redaktion nicht zu erreichen. Zu bewerten, was das Entfernen des Containers bedeutet, „wäre eine Spekulation, an der die Behörde sich nicht beteiligt“, so Markus Hüls. „Die Disposition von Baustelleneinrichtungen obliegt der Bauherrin.“

Rückblick, September 2022: Damals standen große Teile des Tudorhauses noch.
Rückblick, September 2022: Damals standen große Teile des Tudorhauses noch. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Der stellvertretende Leiter des Bauaufsichtsamtes erwähnt zudem „noch einige archäologische Punkte, die abschließend geklärt werden müssen“. Anfang 2023 waren vom LVR-Amt für Bodendenkmalpflege Arbeiten einer archäologischen Fachfirma beaufsichtigt worden. Im April erklärte Jens Schubert, LVR-Pressereferent, die Konservierung der Fragmente dauere noch an. Die sei nun wiederum abgeschlossen. „Die Auswertung läuft. Dazu stehen wir im Kontakt mit anderen Experten.“

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