Emmerich. Ein großes Menschenaufkommen wird zur Mahnwache zum Erhalt des Willibrord-Spitals am 25. Juni erwartet. Was dabei nicht erwünscht ist.
Mit einem großen Menschenauflauf ist bei der Mahnwache am Dienstag, 25. Juni, von 19 bis 21 Uhr auf dem Nonnenplatz in Emmerich zu rechnen. Denn schon die Unterschriften-Aktion und die Online-Petition zum Erhalt des Emmericher Krankenhauses hat gezeigt: „Es gibt eine gigantische Zustimmung aus der Bevölkerung für die Aktionen“, sagt Dieter Schneegans. Entsprechend werden viele am Dienstag ein starkes Zeichen der Solidarität abgeben wollen: „Das Spital ist das Herz unserer Stadt. Wenn wird das nicht retten, haben wir ein Problem“, betont Maria Hußmann.
Eines ist wichtig zu betonen. Sowohl die Unterschriften-Aktion als auch die Online-Petition und jetzt die Mahnwache seien komplett private Initiativen. „Ohne die Parteien!“, sagt Andrea Schaffeld, die sonst sicherlich ihre SPD-Verbindung nicht leugnen kann, aber hier gehe es um Emmerich ohne jegliche Politik. Neben ihr, Schneegans und Hußmann sind Ralf Geerling, Dr. Volker Fischer-Kahle, Sabine Seegers und Birgit Fransen engagiert.
23.9999 Unterschriften bis Dienstag
Und das Engagement trägt Früchte: „23.999 Unterschriften sind Stand Dienstag, 19. Juni, zusammen gekommen. Davon kamen 13.566 über die Online-Petition. 164 Unternehmen haben wir persönlich angesprochen. Wahnsinnig viele Freiwillige wollten mit verteilen, auch linksrheinisch und in Rees“, erklärt Schaffeld. Auch Ärzte und Apotheker hätten voll mitgezogen, ergänzt Schneegans.
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Zugleich sei den Engagierten immer wieder die Begeisterung für und die Solidarität mit dem St. Willibrord-Spital gezeigt worden. „Es gibt große Sorgen, wie es weitergeht“, weiß Schneegans. Es müsse Schluss sein „mit dem Kampf der Alphatiere“ sagt Schaffeld im Bezug auf die bisher erfolglosen Fusionsgespräche mit dem linksrheinischen Klinikverbund KKLE – der Katholischen Karl-Leisner-Trägergesellschaft. Noch keine Reaktion gibt es von der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein, denn: „Die Situation für die niedergelassenen Ärzte würde ohne Krankenhaus dramatisch schlechter“, erinnert Schaffeld.
Demnächst Termin in Düsseldorf
Das Orgateam wird übrigens demnächst, begleitet von einem Krankenhausarzt und einem niedergelassenen Kollegen, einen Termin in Düsseldorf bekommen, entweder mit dem Chef-Krankenhausplaner oder mit Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann selbst: „Wir rennen mit unserer Initiative in Düsseldorf offene Türen ein“, sagt Schneegans, denn auch in Düsseldorf sei man vom Insolvenzantrag nicht begeistert. Schließlich wurden Fördermittel in Millionenhöhe bewilligt.
Was fehlt, sei jemand, der den Blick auf die gesamte Lage werfe, das werde der Insolvenzverwalter nicht tun, erklärt Schaffeld. Sie erinnert an den Katastrophenschutz in einer Stadt mit der Betuwe-Linie, wo Gefahrgut transportiert wird, an die stark vertretene Oleo-Chemie in Emmerich, „es ist eine komplexe Situation“, die noch durch die Geographie, eingekesselt von Rhein und Grenze, verschärft wird.
Initiative wünscht sich mehr öffentlichen Kampf
Für Dieter Schneegans und seine Mitstreiter sei es in der Öffentlichkeit auf Führungsebene zur ruhig. „Wenn der größte Arbeitgeber der Stadt in die Insolvenz geht, dann müsste überall Alarm sein. Öffentlich ist nicht erkennbar, dass da groß gekämpft wird. Man muss der Bevölkerung vermitteln, dass gekämpft wird.“ Dies richte sich neben dem Insolvenzverwalter und dem Kuratorium des Spitals an den Bürgermeister, den Landrat, der für den Katastrophenschutz zuständig ist, und Minister Laumann.
Die Mahnwache wurde natürlich bei der Polizei und dem Ordnungsamt angemeldet. 30 Ordner werden zudem vor Ort sein. „Es sollte weiläufig um den Nonnenplatz geparkt werden. Da ist alles gesperrt“, appelliert Ralf Geerling. „Die Leute sollen Plakate mitbringen, aber parteipolitische Plakate sind nicht erwünscht“, macht Schaffeld deutlich. Es wird eine Eingangsrede geben, aber ansonsten sollte die Mahnwache nicht mit einer Demo verwechselt werden. Vor Ort werden Besucher weitere Infos zur Lage mitbekommen.
+++ Das hatte die NRZ zuvor berichtet +++
Die Emmericher sollen auf die Straße gehen für ihr Krankenhaus. Deshalb ist jetzt auch eine Mahnwache geplant zum Erhalt des Willibrord-Spitals. Am Dienstag, 25. Juni, findet von 19 bis 21 Uhr auf dem Nonnenplatz in Emmerich eben diese Mahnwache statt.
Flyer werden verteilt
Alle Bürger können mit Plakaten auf dieses wichtige Anliegen aufmerksam machen. Während der Veranstaltung werden Flyer mit wichtigen Argumenten für den Erhalt des Krankenhauses verteilt.