Emmerich. Dr. Christian Niemeyer, ehemaliger Chefarzt am Willibrord-Spital in Emmerich, kritisiert in einem Leserbrief die Aussagen des Bürgermeisters.
Die Zukunft des Krankenhauses in der Rheinstadt bewegt viele Menschen, auch ehemalige Mitarbeiter. „Das Emmericher Spital meldet Insolvenz an – Schock! Der Emmericher Bürgermeister sieht kaum Perspektive – Riesenschock!“ – diese Überschrift wählt Dr. Christian Niemeyer, langjähriger Chefarzt am Willibrord-Spital, für einen Leserbrief, den er im Zuge des genannten Insolvenzantrages der NRZ geschickt hat.
Qualifizierte breitgefächerte ortsnahe stationäre Medizin
Das ist sein Brief: „Qualifizierte breitgefächerte ortsnahe stationäre Medizin an einem kleinen Krankenhaus zu betreiben ist seit über 30 Jahre eine Herausforderung. Ungenügende Finanzierung und (besonders ärztlicher) Fachkräftemangel sind die sich ständig verschärfenden Hauptprobleme. Erstgenanntes ist seitens der Politik erkannt und soll gerade für Häuser wie das Willibrord-Spital durch die vor der Tür stehende Krankenhausreform gemildert werden (Stichwort: Vorhaltepauschale).“
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Kritik an Bürgermeister Peter Hinze
Dann richtet er seine Kritik an Bürgermeister Peter Hinze: „Die Bürger Emmerichs und die vielen qualifizierten und engagierten Mitarbeiter des Spitals verdienen eine um Perspektive kämpfende städtische Politik und nicht einen unangebrachten Abgesang zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt.“
Stärkung des vorhandenen medizinischen Zentrums versäumt
Dann ergänzt Dr. Christian Niemeyer: „Schon als es vor Jahren um ein Gesundheitszentrum auf der grünen Wiese des Kasernengeländes ging, hat die Politik die Alternative der Stärkung des vorhandenen medizinischen Zentrums der Stadt (nämlich das Krankenhaus) nicht gesehen. Die Baugrube neben dem Krankenhaus zeugt bis heute von der damaligen – wie ich finde nicht zukunftsorientierten und falschen – Zielsetzung.“