Düsseldorf. Die Bädergesellschaft Düsseldorf und der Zweckverband Unterbacher See ziehen Bilanz. Und die fällt durchwachsen aus. Was dennoch Hoffnung macht.
Die Freibadsaison 2024 zeichnete sich nicht unbedingt durch das beste Wetter aus. Zwar waren Mai und August deutlich wärmer als es in der Referenzperiode von 1961 bis 1990 der Fall war, gleichzeitig waren Juni und Juli ein kleines bißchen kälter. Und dann kam es zu deutlich mehr Regen als es früher der Fall war. Im Mai 2024 etwa fielen 236 Prozent des statistisch zu erwartenden Niederschlages, im Juni waren es noch 155 Prozent. Im Juli wiederum regnete es nur leicht über-, im August leicht unterdurchschnittlich.
Unterbacher See: Drittschlechtestes Ergebnis seit 2010
Genau das, so Peter von Rappard, Geschäftsführer des Zweckverbands Unterbacher See, habe den beiden See-Freibädern eher schlechte Besuchszahlen beschert. „Dieses Jahr kamen 87.000 Menschen zu uns, das ist der drittschlechteste Wert seit 2010.“ Zum Vergleich: Im Pandemie-Sommer 2021 waren es 73.000 Besucher. Das seien, so von Rappard, keine Zahlen, mit denen man glücklich sein könnte.
Im Übrigen hätten die niedrigen Besucherzahlen auch dazu geführt, dass die Badesaison am Unterbacher See verlängert wurde – und weniger die spätsommerliche Hitze der letzten August- und ersten Septembertage, wie von Rappard einordnet. Doch das Schwimmen im See sei glücklicherweise nicht das einzige Standbein am Unterbacher See. Der Zweckverband Unterbacher See betreibt seine große Segelschule, einen Campingplatz, den Bootsverleih und die beiden Strandbäder im Portfolio.
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Das Strandbad sei dabei das wirtschafliche Sorgenkind. „Wir haben nach wie vor sozialverträgliche Preise“, so von Rappard. Und das bleibe auch so. Das Naherholungsgebiet zwischen Düsseldorf, Erkrath und Hilden setzt auf Kooperationen, etwa mit der Messe. So kann bei der „Boot“ Segeln gelernt werden – das helfe dem Standort.
Freizeiteinrichtung Unterbacher Seen in Düsseldorf haben vielseitiges Angebot auch jenseits des Schwimmens
Und auch die Caravan habe dank des Campingplatzes am See für gute Einnahmen gesorgt. Nur, dass die Badegastzahlen so niedrig waren, ärgert von Rappard. Was ihn hingegen freut: „Wir hatten diese Saison keine schwerwiegenden Badeunfälle. Zwar hatten wir Rettungseinsätze, aber die liefen glimpflich ab.. Und das wiederum zeigt, dass unsere Rettungsketten funktionieren.“ Eine bessere Nachricht als das, könne es für ein Schwimmbad gar nicht geben, so von Rappard.
Bädergesellschaft Düsseldorf zeigt sich optimistisch
Die Bädergesellschaft Düsseldorf hingegen zeigt sich mit der Sommersaison zufrieden. Die Bädergesellschaft ist für die elf städtischen Schwimmbäder verantwortlich, darunter sind vier Freibäder, von denen drei (Benrath, Rheinbad und Flingern) auch eine Halle zur Verfügung haben. Im Rheinbad wurde dieser Umstand genutzt und ein witterungsbedingter Wechselbetrieb durchgeführt. Wenn das Wetter schlecht war, gab es die Halle, war es gut, konnte im Freien geplantscht werden.
Doch den Top-Wert räumte trotz der Wetterlage eben doch das einzige, reine Freibad ab, dass die Bädergesellschaft aufweist. Die Rede ist vom Strandbad Lörick, das 81.000 Menschen besuchten. Und das bei lediglich 112 Öffnungstagen. Auf Platz 2 folgt das Allwetterbad am Flinger Broich, das während seiner 137 Öffnungstage knapp 80.000 Besucher empfangen konnte. Den Weg nach Benrath wiederum fanden lediglich 38.000 Besucher. Doch das Benrather Bad, das nach der Sanierung seine zweite Saison absolviert hat, war auch nur an 100 Tagen geöffnet. Im Rheinbad war das Freibad sogar nur an 78 Tagen geöffnet. In diesen Genuss kamen 48.000 Besucher.
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Pro Öffnungstag gab es also 732 Besucher in Lörick, 615 im Rheinbad, 584 in Flingern und lediglich 380 in Benrath. Oder anders gesagt: Wenn das Rheinbad offen hatte, dann gab es auch einen ordentlichen Bedarf. Ein gutes Zeichen, der Bedarf ist da. Achim Freund, Leiter des Badebetriebs in Düsseldorf, sagt au:erdem „Der witterungsbedingte Wechselbetrieb war ein voller Erfolg.“ Man habe die Ressourcen bedarfsgerecht einsetzen und sinnvoll nutzen können.
Jetzt geht‘s für Bäder in Düsseldorf in die Wintersaison
Immerhin eine Viertelmillion Besucher verzeichnen die Freibäder der Bädergesellschaft Düsseldorf. Mit den Unterbacher Seen zusammen, liegt der Wert bei deutlich über 330.000 Freibadbesuchern. Dennoch: Auch die Freibäder der Bädergesellschaft mussten mit weniger Besuchern auskommen als noch 2023. Jetzt aber freut man sich bei der Bädergesellschaft erstmal über die anstehende Wintersaison. Und pünktlich zur kalten Jahreszeit gibt es dann auch gleich eine kleine Neuerung. So ist die Suomi-Sauna im Familienbad Niederheid fertig und erwartet die ersten Besucher.
Und einen handfesten Grund zum Optimismus gibt es auch: Alle Düsseldorfer Bäder waren in diesem Sommer friedlicher. In den Bädern der Bädergesellschaft wurden insgesamt 64 Hausverbote erteilt, das sind 21 weniger als im Vorjahr. Und an den Unterbacher Seen blieb sowieso alles ruhig, wie von Rappard erklärte: „Wir setzen auf Kommunikation mit den Gästen. Und das klappt bemerkenswert gut.“
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