Der Streik ist nach Angaben der Gewerkschaft unbefristet und bezieht sich auf die deutschen Standorte von Lufthansa. Zunächst soll es den Angaben zufolge „punktuelle und begrenzte Streiks“ geben. Die Gewerkschaft will sich noch nicht genau festlegen, wann es zu den ersten Arbeitsniederlegungen kommt. Am Dienstag jedenfalls soll es noch keine Streiks geben, am (morgigen) Mittwoch könnte es dann zu den ersten Streiks in Deutschland kommen.

Frankfurt/Main. Die Gewerkschaft der Flugbegleiter (UFO) hat ihre Beschäftigten zum Streik bei der Lufthansa aufgerufen. Über 18.000 Kabinenmitarbeiter von Deutschlands größter Fluggesellschaft können somit ab sofort die Arbeit niederlegen. Die Arbeitnehmer wollen so ihrer Forderung nach mehr Gehalt und höherer Gewinnbeteiligung Nachdruck verleihen. In der Nacht zum Dienstag waren zähe Verhandlungen zwischen der Lufthansa und der UFO gescheitert.

+++ Verhandlungen für Lufthansa-Flugbegleiter gescheitert +++
+++ Hintergrund: Flugbegleitern geht es um viel mehr als höhere Löhne +++
+++ Lufthansa-Vorstand Carsten Spohr verteidigt Sparkurs +++

Der Streik ist nach Angaben der Gewerkschaft unbefristet und bezieht sich auf die deutschen Standorte von Lufthansa. Zunächst soll es den Angaben zufolge „punktuelle und begrenzte Streiks“ geben. Die Gewerkschaft will sich noch nicht genau festlegen, wann es zu den ersten Arbeitsniederlegungen kommt. Am Dienstag jedenfalls soll es noch keine Streiks geben, am (morgigen) Mittwoch könnte es dann zu den ersten Streiks in Deutschland kommen. Die Arbeitsniederlegungen sollen kurzfristig angekündigt werden.

Im langwierigen Tarifstreit mit der Lufthansa geht es den gut 18.000 Flugbegleitern und deren Gewerkschaft UFO nur vordergründig um mehr Geld. UFO verlangt fünf Prozent mehr für das Kabinenpersonal. Doch vor allem ist es der strikte Sparkurs der Lufthansa mit seinen Folgen für die Flugbegleiter, dem sich die Gewerkschaft hartnäckig und massiv widersetzt. Die Lufthansa steht enorm unter dem Druck, ihre Kosten zu senken. Konkurrenten aus der arabischen Welt wie Emirates oder Etihad Airways setzen Deutschlands größter Fluggesellschaft auf den Mittel- und Langstrecken zu. Dazu kommen der Wettbewerb mit Billigfliegern, steigende Treibstoffkosten sowie die deutsche Luftverkehrssteuer.

Im ersten Halbjahr flog die Lufthansa einen operativen Verlust von 20 Millionen Euro ein, nach einem Gewinn von 114 Millionen Euro ein Jahr zuvor. Mit dem massiven Sparprogramm „Score“ steuert die Lufthansa gegen die Verluste an, um 1,5 Milliarden Euro soll sich das operative Ergebnis damit bis Ende 2014 verbessern. Da bei der Lufthansa das Personal allein 22 Prozent der Kosten ausmacht und damit deutlich mehr als bei der Konkurrenz, setzt die Fluggesellschaft auch hier den Rotstift an.

Die Flugbegleiter befürchten dadurch nicht nur Einbußen beim Geld und anderen Leistungen wie Urlaubstagen, sondern vor allem den Einsatz von kostengünstigen Leiharbeitern sowie laut UFO die Auslagerung von etwa 2.000 Mitarbeitern in eine Billigtochter, bei der die Beschäftigten weniger verdienen. Bei ihrer Tochter Austrian Airlines (AUA) hat die Lufthansa vorgemacht, wie die Strategie funktionieren soll. Zum 1. Juli lagerte der Konzern Piloten und Flugbegleiter der AUA gegen deren Willen in die Billigtochter Tyrolean Airways aus. Prompt flog Tyrolean wieder in die schwarzen Zahlen.

Mit Material von dpa/dapd