Die Kabinengewerkschaft UFO entscheidet am Freitag über Streik. Sie fordert fünf Prozent höhere Entgelte und mehr Gewinnbeteiligung.
Frankfurt/Main. Ein Streik der Lufthansa-Flugbegleiter wird immer wahrscheinlicher: Am Freitagvormittag hat der Vorstand der Gewerkschaft UFO seine Beratungen zu den jüngsten Tarifverhandlungen bei der Fluggesellschaft begonnen, wie ein Sprecher in Frankfurt berichtete. Am Mittag will die Gewerkschaft das Ergebnis ihrer Beratungen mitteilen.
Aus Kreisen hatte es zuvor geheißen, dass man voraussichtlich das Scheitern der Verhandlungen erklären werde. Die Lufthansa soll neue Gegenforderungen erhoben haben. Ein Streik der rund 18.000 Flugbegleiter könnte schnell einberufen werden, weil die UFO-Mitglieder ihn bereits in einer Urabstimmung mit großer Mehrheit von 97,5 Prozent befürwortet haben. Diese Zahl sei ein deutliches Signal der Entschlossenheit an den Lufthansa-Vorstand, erklärte der Vorsitzende der Unabhängigen Flugbegleiter Organisation (UFO), Nicoley Baublies, am Mittwoch (8. August) in Frankfurt.
+++ Tarifverhandlungen bei der Lufthansa drohen zu scheitern +++
+++ Lufthansa-Flugbegleiter stimmen für Streik +++
In dem Tarifkonflikt geht es offiziell nur um die Gehälter und Gewinnbeteiligungen von rund 18.000 Flugbegleitern, eigentlich aber um die künftige Aufstellung der größten Fluggesellschaft Europas. UFO will erklärtermaßen die Leiharbeit an Bord von Lufthansa-Maschinen unterbinden und zudem verhindern, dass die Beschäftigten der geplanten Direktflugtochter tariflich niedriger eingestuft werden.
Hinter den Kulissen geht es aber auch um den geplanten Umbau des Luftfahrtkonzerns, der mit dem Programm „Score“ 1,5 Milliarden Euro im Jahr sparen will.
Die Aussicht auf einen Streik des Kabinenpersonals bei der Lufthansa hat die Aktien der Fluggesellschaft am Freitag belastet. Die Papiere verloren 1,5 Prozent auf 9,84 Euro und waren damit schwächster Dax -Wert.
Mit Material von dpa/Reuters