Keine Annährung bei den Gehältern für die rund 18.000 Flugbegleiter. Organisation der Flugbegleiter fordert fünf Prozent mehr Lohn.

Frankfurt/Main. Die Tarifverhandlungen für rund 18.000 Flugbegleiter der Lufthansa haben am Donnerstag keine sichtbare Annäherung gebracht. Aus Kreisen der Unabhängigen Flugbegleiter Organisation (UFO) verlautete in Frankfurt, dass die Verhandlungen möglicherweise am Freitag für gescheitert erklärt werden. Ob das einen schnellen Streik nach sich zieht, blieb zunächst noch unklar.

In einer Urabstimmung hatten sich die Flugbegleiter der Lufthansa klar für einen Streik ausgesprochen. Die Gewerkschaft hat sich in einer Abstimmung die Bereitschaft ihrer Mitglieder zu einem Arbeitskampf versichern lassen. Diesem hatten 97,5 Prozent der Teilnehmer zugestimmt. Ein Anteil von rund 17 Prozent der bei UFO organisierten Lufthanseaten hatte aber nicht an der Abstimmung teilgenommen.

Die Flugbegleiter der größten europäischen Gesellschaft haben bis auf kleinere Warnstreikaktionen bislang noch nie gestreikt.

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Der UFO-Vorstand werde den Sachstand am Freitag in einer Sondersitzung bewerten, sagte der Vorsitzende Nicoley Baublies nach mehrstündigen Verhandlungen.

UFO verlangt nach mehreren Nullrunden fünf Prozent höhere Entgelte und mehr Gewinnbeteiligung. Hinter den Kulissen geht es aber auch um den geplanten Umbau des Luftfahrtkonzerns, der mit dem Programm „Score“ 1,5 Milliarden Euro im Jahr sparen will.

UFO will den dauerhaften Einsatz von Leihstewardessen ebenso verhindern wie die Einführung niedriger Tarifstrukturen bei der geplanten Gesellschaft für Direktflüge. Die Gewerkschaft fürchtet die Verlagerung von 2000 Arbeitsplätzen in die neue Tochter, in der das an Germanwings orientierte Tarifgefüge rund 40 Prozent unter dem der Lufthansa liegen werde.

Mit Material von dpa