Hamburg will Containerumschlag in den nächsten zehn Jahren mehr als verdoppeln. Wachstumträger war der Export, Asien-Importe schwächeln.
Hamburg. Im ersten Halbjahr ist der Umschlag im Hamburger Hafen nur relativ wenig gewachsen. Insgesamt wurden im größten deutschen Hafen knapp 66 Millionen Tonnen Güter umgeschlagen, das sind 2,7 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres, teilte die Marketing-Organisation des Hafens am Mittwoch in der Hansestadt mit.
Der Containerumschlag erreicht mit 4,4 Millionen Standardcontainern (TEU) ein Plus von 1,9 Prozent. In ähnlicher Größenordnung soll auch das Wachstum für das Gesamtjahr ausfallen. Damit bleibt der Umschlag immer noch hinter den Rekordjahren 2007 und 2008 zurück.
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Im Gesamtjahr rechnet Hamburg nach Angaben von Marketingchefin Claudia Roller nun mit einem Gesamtumschlag von rund 135 Millionen Tonnen und damit einem Plus von 2 bis 3 Prozent. Zu Jahresbeginn hatte Roller noch 5 bis 6 Prozent Steigerung angepeilt. 2011 lag das Wachstum bei 9 Prozent. Der Containerumschlag wird laut Roller zwischen 1 und 2 Prozent zulegen. Damit käme das Wachstum im zweitgrößten europäischen Containerhafen fast zum erliegen, weil der Handel mit Asien schrumpft und Europa im Griff der Euro-Krise ist.
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Damit nimmt der Wettbewerb nicht nur zwischen den Häfen zu, sondern auch unter den Terminalbetreibern. Hamburgs größtes Hafenlogistikunternehmen HHLA hatte den Containerumschlag zur Jahresmitte in der Hansestadt und im Schwarzmeer-Hafen Odessa um drei Prozent gesteigert. Im zweiten Quartal war die Containerzahl nur noch um 1,5 Prozent auf 1,8 Millionen Einheiten gewachsen.
Rivale Eurogate verbuchte in Hamburg einen Rückgang um 2,9 Prozent auf eine Million Container. Dagegen steigerte sich Europas führender Containerterminal-Betreiber in Bremerhaven um knapp sieben Prozent auf 3,2 Millionen Standardcontainer.
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Wachstumsträger sei im ersten Halbjahr fast allein der Export gewesen, der um 6,4 Prozent zulegte. „Hier spiegeln sich die robuste deutsche Wirtschaft und die große Nachfrage aus dem Ausland nach deutschen Produkten wider“, sagte Jens Meier, Geschäftsführer der Hafenbehörde HPA.
„Jetzt zeigt sich einmal mehr, wie sehr der Hamburger Hafen und die deutsche Exportwirtschaft voneinander profitieren.“ Auch im Wettbewerb mit anderen Häfen in Nordeuropa habe Hamburg Marktanteile gewonnen. Nach Schätzungen haben die vier Konkurrenzhäfen Zeebrügge, Rotterdam, Antwerpen und Bremerhaven im Containerumschlag im ersten Halbjahr ein Prozent Minus verbucht.
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Dagegen schwächelte der Warenimport aus Asien und speziell aus China, dem größten Handelspartner des Hamburger Hafens. Der Containerverkehr mit Asien ging wegen nachlassender Nachfrage in Europa um sechs Prozent auf 2,4 Millionen TEU zurück.
Der ebenfalls bedeutende Verkehr mit Russland, dem zweitgrößten Handelspartner, legte dagegen um 14,7 Prozent auf 317.000 TEU zu. „Mit dem Beitritt Russlands zur WTO Mitte dieses Jahres werden die Handelsbarrieren sukzessive abgebaut“, sagte die Leiterin der Marketing-Organisation, Claudia Roller. „Davon profitiert auch der Hamburger Hafen, der eng mit dem russischen Markt verbunden ist.“
Mit Material von dpa/Reuters/dapd