Die HHLA wird die angestrebten 200 Millionen Euro Gewinn wohl nicht erzielen und senkt die Prognose. Containerumschlag stabil.
Hamburg. Die Wirtschaftsschwäche überrollt das größte deutsche Hafenumschlagsunternehmen HHLA: Zum zweiten Mal in diesem Jahr mussten die Hamburger ihre Umsatz – und Gewinnprognose zurücknehmen.
Der operative Gewinn werde bis zu 30 Millionen Euro niedriger ausfallen als die bisher angepeilten 200 Millionen Euro. Schon im Mai hatte der Konzern seine Gewinnschätzung gesenkt. 2011 hatte der Konzern noch 207 Millionen Euro Gewinn eingefahren.
+++ Containerumschlag sinkt – HHLA senkt erneut Prognose +++
Wie die HHLA am Mittwoch in Hamburg mitteilte, wird auch der Containerumschlag nicht mehr wie geplant um fünf Prozent wachsen, sondern lediglich das Niveau des Vorjahres erreichen. Beim Umsatz rechnet die im MDAX notierte HHLA weiter mit 1,1 Milliarden Euro, nach 1,2 Milliarden Euro im Vorjahr.
Grund für die pessimistischere Einschätzung sind aus Sicht des Unternehmens die Konjunkturabkühlung und neue Fahrpläne der Linienreedereien. Die Abwärtsrisiken hätten deutlich zugenommen, erklärte das Unternehmen. Im Mai hatte der Konzern die schwächeren Geschäfte noch mit Umbauten und der stockenden Elbvertiefung begründet.
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Die HHLA betreibt drei Containerterminals in Hamburg. Das Unternehmen will nun Investitionen strecken. Bisher waren für dieses Jahr 250 Millionen Euro für neue Kräne und andere Anlagen geplant. Die halbstaatliche HHLA ist mit 75 Prozent Anteil das größte Verladeunternehmen im Hamburger Hafen. Der Konzern betreibt außerdem Bahn- und Straßentransporte in die Zielländer, etwa Polen, Tschechien und Österreich.
Auch der andere große deutsche Hafenbetrieb Eurogate mit Terminals in Hamburg und Bremerhaven spürt die Wirtschaftskrise: Der Umschlag entwickele sich nicht wie erwartet, sagte eine Sprecherin. (dapd)