Nach den millionenfachen Rückrufen von Toyota-Modellen will sich der Autobauer zukünftig mehr Zeit für die Entwicklung lassen.

Toyota-Stadt. Der wegen zahlreicher Rückrufe angeschlagene Autobauer Toyota will sich künftig mehr Zeit bei der Entwicklung seiner Fahrzeuge lassen. „Das schnelle Wachstum der vergangenen Dekade war in manchen Unternehmensbereichen zu viel, um mitzuhalten“, sagte Toyota-Vizepräsident und Chef der Entwicklungssparte Takeshi Uchiyamada. Im Durchschnitt werde daher die Entwicklungszeit für Autos um vier Wochen verlängert.

Die durchschnittliche Entwicklungszeit liege in Japan bislang bei etwa 24 Monaten. Kurzfristig könnten sich dadurch die Entwicklungskosten pro Auto leicht erhöhen, erläuterte Uchiyamada. Da keine zusätzlichen Ingenieure eingestellt würden, könnten langfristig die Kosten aber wieder fallen, wenn sich die Qualität stabilisiere. Von den 14.000 Mitarbeitern der Forschungs- und Entwicklungsabteilung sollten sich künftig Tausend vorrangig um die Qualität der Fahrzeuge kümmern.

Toyota hat seit vergangenem Herbst weltweit mehr als zehn Millionen Fahrzeuge zurückgerufen, die meisten davon wegen Problemen bei der Beschleunigung. Das Image des Volkswagen-Rivalens hat seither stark gelitten.

Erst vergangene Woche hatte Toyota 17.000 Lexus-Hybrid-Modelle zurückgerufen, weil bei einem Auffahrunfall Benzin auslaufen kann. Allerdings können die Qualitätsprobleme das Wachstum von Toyota offenbar nicht stoppen: Von Januar bis Mai produzierte Toyota 3,62 Millionen Wagen, ein Plus von 55 Prozent.