Der globalen Absatzkrise fallen in Asien weitere 20.000 Arbeitsplätze zum Opfer: Auch Japans drittgrößter Autobauer Nissan verkündet einen Milliardenverlust - vorher hatten Toyota und Mitsubishi die Talfahrt in die roten Zahlen vermeldet.

Tokio. Der japanische Renault-Partner Nissan Motor rechnet wegen der globalen Absatzkrise ebenfalls mit Milliardenverlusten und baut weltweit 20.000 Stellen ab. Wie Japans drittgrößter Autobauer am Montag bekanntgab, dürfte zum Ende des noch bis 31. März laufenden Geschäftsjahres ein Nettoverlust von 265 Milliarden Yen (1,75 Mrd Euro) anfallen.

Auch beim Betriebsergebnis steuert Nissan auf einen Verlust von 180 Milliarden Yen zu bei einem Umsatz von 8,3 Billionen Yen. Durch den Stellenabbau sinkt die Mitarbeiterzahl auf 215.000.

Vergangene Woche hatte der weltgrößte Autobauer Toyota angekündigt, vor Milliardenverlusten zu stehen. Der Konzern strich am Freitag zum dritten Mal in kurzer Zeit seine Prognose für das bis Ende März laufende Geschäftsjahr zusammen und rechnet nun erstmals seit 1963 mit roten Zahlen.

Wie Toyota berichtete, dürfte ein Verlust von 350 Milliarden Yen (3 Mrd Euro) anfallen statt eines noch vor knapp zwei Monaten erwarteten Gewinns von 50 Milliarden Yen. Im Vorjahr hatte der Branchenprimus noch einen Rekordertrag in Höhe von 1,72 Billionen Yen eingefahren.

Absatzkrise in der ganzen Welt

Neun Jahre lang hatte der Branchenprimus seinen weltweiten Absatz nach oben geschraubt, immer neue Rekordergebnisse eingefahren und der Konkurrenz das Fürchten gelehrt. Doch nun steckt auch Toyota im Strudel der Absatzkrise, lässt Vertragsarbeiter gehen und kappt die Produktion.

Hintergrund der schlechten Zahlen der japanischen Autobauer ist die Talfahrt auf dem wichtigsten Automarkt in Nordamerika sowie in Europa und Japan, die sich in diesem Jahr noch beschleunigt hat. Neben der Absatzkrise leiden die japanischen Exportunternehmen unter dem rasant gestiegenen Außenwert des Yen.

Ebenso wie Nissan und Toyota rechnen auch die heimischen Konkurrenten Mazda, Mitsubishi Motors und Fuji Heavy in diesem Jahr mit Verlusten. Die Nummer Zwei der Branche, Honda, strich zwar kürzlich auch die Ertragsprognose um 57 Prozent auf netto 80 Milliarden Yen zusammen, würde damit aber immerhin - anders als Toyota - rote Zahlen vermeiden.