Der Autokonzern General Motors wagt jetzt nach der Insolvenz den Neuanfang. Das tut auch der frühere Chef Rick Wagoner: Als Dank für sein Scheitern erhält er acht Millionen Dollar.

New York. Die öffentliche Erregung in den USA ist programmiert: Der gescheiterte GM-Chef Rick Wagoner kann noch mit Millionen-Bezügen rechnen. Der 56-Jährige werde in den kommenden fünf Jahren gut acht Millionen Dollar bekommen sowie den Rest seines Lebens eine jährliche Rente von rund 74 000 Dollar, teilte der US-Autokonzern in der Nacht zum Mittwoch mit.

Wagoner, der seit dem Jahr 2000 an der Spitze von General Motors (GM) stand, gilt bei Kritikern als einer der Hauptverantwortlichen für das Milliarden-Desaster bei dem größten amerikanischen Autobauer. Er trat im März angeblich auf Drängen von US-Präsident Barack Obama zurück. GM hatte seit 2004 Verluste von 88 Milliarden Dollar angehäuft.

Die Bezüge sind demnach geringer als die Beträge, die Wagoner ursprünglich zustanden. So sollte er in den ersten fünf Jahren eigentlich 4,5 Millionen Dollar jährlich statt der jetzigen 1,64 Millionen bekommen. Außerdem wird Wagoner, der 32 Jahre bei GM verbracht hatte, noch eine Lebensversicherung in Höhe von 2,57 Millionen Dollar ausgezahlt.

GM hatte vor wenigen Tagen das Insolvenzverfahren verlassen und soll einen Neuanfang als deutlich kleineres Unternehmen machen. Die Mehrheit hält für die nächsten Jahre der Staat, von dem bereits 50 Milliarden Dollar kamen. Wagoner hatte als GM-Chef seit dem Jahr 2000 schon zehntausende Jobs gestrichen und zahlreiche Werke geschlossen. Zuletzt arbeitete er für ein symbolisches Grundgehalt von einem Dollar. Er wird formell zum 1. August zurücktreten. (dpa)