Gibt es für Schwedens Autohersteller doch noch Hoffnung? General Motors abwickeln, doch nun melden sich Interessenten.
Amsterdam. Hoffnungsschimmer für Saab: Beim US-Autobauer General Motors haben sich mehrere Interessenten für seine schwedische Tochter gemeldet. Zudem erneuerte der niederländische Sportwagenhersteller Spyker sein Angebot für die Traditionsmarke. Am Freitag waren Gespräche über eine Rettung der Opel-Schwester gescheitert. GM hatte daraufhin angekündigt, mit der geordneten Abwicklung von Saab zu beginnen.
Seit der Ankündigung vom Freitag seien Anfragen von mehreren Seiten eingegangen, teilte GM auf seiner Internetseite mit. Jede von ihnen werde nun geprüft. Bis zum Abschluss dieses Prozesses wollte sich der US-Konzern nicht eingehender äußern. Von der Saab-Schließung wären 3400 Arbeitsplätze und 1100 Händler bedroht.
Kurz zuvor hatte Spyker mitgeteilt, eine neue Offerte vorgelegt zu haben. Darin enthalten seien elf Vorschläge, mit denen die Probleme, die bei den Verhandlungen aufgetaucht seien, aus dem Weg geräumt werden sollten. „Wir haben General Motors und alle anderen beteiligten Parteien gebeten, diese Offerte ernsthaft zu prüfen“, teilte Spyker mit. Das neue Gebot hängt demnach nicht mehr von einer Kreditzusage der Europäischen Investitionsbank (EIB) bis Jahresende ab. Der Autobauer zeigte sich daher zuversichtlich, dass das Geschäft damit noch vor Ablauf der von GM für den 31. Dezember gesetzten Frist in trockene Tücher gebracht werden könnte. Die Offerte gilt bis Montagabend (23.00 Uhr MESZ). Ein Spyker-Sprecher wollte sich nicht zu Finanzierungsfragen äußern. Auch auf die aufgetretenen Probleme wollte er nicht näher eingehen.
Spyker hat im vergangenen Jahr 43 Autos zu einem Stückpreis von 200.000 Euro oder mehr verkauft. Zu den wichtigsten Geldgebern des Unternehmens gehört unter anderem der russische Banken-Magnat Wladimir Antonow. Über seine Convers Group hält er knapp 30 Prozent an Spyker. Die Sportwagenschmiede werde das Geschäft wahrscheinlich über die Ausgabe von Aktien an seine Partner in Russland finanzieren, sagte Jeroen Willard, Analyst beim niederländischen Brokerhaus AEK.