Finanzkrisen im Euroraum belasten auch deutsche Konjunktur – Exportbranche besonders betroffen. Deshalb wird BIP nur leicht wachsen.

Berlin. Die deutsche Wirtschaft wird auch weiterhin die Turbulenzen im Euroraum zu spüren bekommen, so die Sicht des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW). Im dritten Quartal sei nur mit einer leichten Steigerung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 0,3 Prozent zu rechnen – nach voraussichtlich 0,2 Prozent im zweiten Quartal, teilte das DIW am Donnerstag in Berlin mit.

Deutschland könne sich nicht von der schwachen Entwicklung der Eurozone abkoppeln, erklärte DIW-Konjunkturchef Ferdinand Fichtner. „Aber eine allmähliche Belebung der Weltkonjunktur und vor allem eine anziehende Inlandsnachfrage stützen das Wachstum in Deutschland.“ Besonders betroffen von der aktuellen Lage in den Krisenländern sei die exportabhängige Industrie.

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DIW-Deutschlandexperte Simon Junker sagte: „Im verarbeitenden Gewerbe wird die Wertschöpfung im Sommerhalbjahr wohl merklich sinken.“ Das dürfte bei Industrie und Unternehmensdienstleistern demnach vorübergehend Entlassungen zur Folge haben. Unternehmen würden sich auch bei Investitionen „zunächst spürbar zurückhalten“. Das DIW schätzt die Lage auf dem Arbeitsmarkt dennoch als robust ein. (dpa/abendblatt.de)