Hamburg. Die Hilfe für Griechenlands schwer angeschlagene Wirtschaft nimmt weiter Gestalt an. Die Europäische Kommission will dem griechischen Mittelstand von November an spezielle Fördermittel mit einem Volumen von 500 Millionen Euro zur Verfügung stellen, sagte EU-Regionalkommissar Johannes Hahn gestern in Brüssel. Griechenland ruft viele EU-Fördermittel derzeit nicht ab, weil deren Nutzung häufig einer Gegenfinanzierung bedarf. Diese können Firmen und öffentliche Hand oft nicht aufbringen.
Eine deutsche Wirtschaftsdelegation unter Führung von Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) reiste gestern nach Griechenland. Es geht um mögliche Investitionen deutscher Unternehmen vor allem in der Solarenergie, aber auch um Beratung bei der Modernisierung der griechischen Wirtschaft und Verwaltung.
Allein 524 Unternehmen, die in Griechenland aktiv sind, hat die Hamburger Handelskammer registriert, darunter der Solartechnik-Anbieter Conergy und das Windkraftunternehmen Nordex. "Wir müssen großes Interesse daran haben, dass die griechische Wirtschaft stark wird", sagte Corinna Nienstedt, Leiterin des Geschäftsbereichs International bei der Handelskammer.
Die Europäische Zentralbank kündigte gestern neue Liquiditätshilfen für die angespannte europäische Bankenwirtschaft an. Der Leitzins bleibt bei 1,5 Prozent jedoch zunächst stabil.