Die Mehrheit der großen Schwellenländer steht offenbar bereit, verschuldete Euro-Länder wie Griechenland über den IWF finanziell zu retten.
Brüssel. Wer rettet den Euro? Einem Medienbericht zufolge empfehlen sich jetzt auch die sogenannten "großen Schwellenländer" um Europa in der Schuldenkrise zur Seite zu springen. Der Plan: Der Internationale Währungsfonds (IWF) soll schlagkräftiger werden und die Bemühungen der Eurozone bei der Krisenabwehr unterstützen. Auf diese Weise könnte der IWF Staatsanleihen kaufen und an die Schwellenländer ausgeben. So könnten diese Europa helfen, ohne direkt Staatsanleihen von Krisenstaaten erwerben zu müssen. Der Vorteil: Die Schwellenländer (BRICS-Staaten) entgehen auf dieser Weise der Gefahr Verluste einzunehmen.
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+++ IWF erhöht den Druck auf die Griechen +++
Befürworter des Plan seien besonders China und Brasilien berichtet die britische „Financial Times“. Aber auch die anderen großen Schwellenländer stehen mehrheitlich hinter dem Plan. In erster Linie geht es darum, das hoch verschuldete Griechenland finanziell zu retten. Zu den BRICS-Staaten zählen Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika. "Wir haben schon zuvor gesagt und angedeutet, dass die Schwellenländer und BRICS-Staaten bei Bedarf über den IWF ihren Beitrag leisten könnten“, verlautete aus Kreisen der G20. „Indien ist dafür offen, China und Brasilien sind mit der Idee auch einverstanden“, heißt es weiter. Auf diese Weise müsste auch nicht die derzeitige Stimmrechtstruktur im IWF geändert werden. Ende September hatten die großen Schwellenländer den Europäern wegen ihrer Schuldenkrise eine Gefährdung der weltwirtschaftlichen Stabilität vorgeworfen.
Details stehen aber noch nicht fest. Die Maßnahmen könnten auf dem G20-Gipfel Anfang November in Cannes vorgestellt werden. Heute und morgen kommen zunächst die Finanzminister und Notenbankchefs der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer in Paris zusammen. sie wollen über Lösungen für die Euro-Schuldenkrise beraten.
(abendblatt.de/dpa)