Die Großbanken Intesa Sanpaolo und UniCredit wurden jeweils um eine Stufe abgewertet. Experten rechneten schon länger mit dem Schritt.
Hamburg. Abermals ist in der Schuldenkrise eines der Kernländer der Euro-Zone ins Fadenkreuz der Märkte geraten. Während Griechenland verzweifelt gegen den Staatsbankrott kämpft, hat die Ratingagentur Moody’s jetzt auch die Bonität der beiden größten italienischen Banken gesenkt. So werteten die die Großbanken Intesa Sanpaolo und UniCredit von „Aa3“ auf „A2“ ab. Zuvor bewertete Moody’s die Kreditwürdigkeit des italienischen Staates selbst um drei Stufen schlechter. Entsprechend war der Schritt zu erwarten gewesen, denn: Italienischen Banken halten einen Großteil der nationalen Anleihen.
Auch die Bonität staatlich kontrollierter Unternehmen wie die Energiekonzerne Eni und Enel stufte Moody’s herab. Der Ausblick sei bei allen negativ. Die Ratingagentur Standard & Poor’s (S&P) hatte schon im September erst die Kreditwürdigkeit Italiens um eine Stufe von „A+“ auf „A“ herabgestuft und infolge 15 Kreditinstitute verwarnt. Analysten werfen der konservativen Regierung von Silvio Berlusconi seit längerem vor, das Land nicht ausreichend auf Wachstum zu trimmen.
+++ Deutsche Politiker begrüßen Italiens Herabstufung +++
Italien kämpft mit seinen Schulden. In den vergangenen Monaten erst, hatte das Land zwei Sparpakete von geschätzten 90 Milliarden Euro verabschiedet. Damit hofft die Regierung, bis 2013 den Haushalt ausgeglichen gestalten zu können. Italien hat nach Griechenland den zweithöchsten Schuldenstand in der Eurozone gemessen an der Wirtschaftsleistung. Im Juli betrug die Staatsverschuldung 1,9 Billionen Euro.