Der deutsche Automarkt meldet sich mit Macht zurück: Exporte und Zulassungen legen stark zu, der Auftragseingang lässt hoffen.
Hamburg. Der Boom der deutschen Autoindustrie geht jetzt erst richtig los: Im Januar ist der Inlandsmarkt mit einem Wachstum von 16,5 Prozent auf 211.000 Neuzulassungen richtig angesprungen, nachdem 2010 vor allem der brummende Export die Branche beflügelt hatte.
Doch auch der Export wächst weiter, im ersten Monat des Jahres allein um 10 Prozent auf 313.000 Stück. Und ein Ende der guten Entwicklung ist nicht in Sicht: Sehr starke Auftragseingänge im ersten Monat deuten darauf hin, dass die positive Entwicklung anhält, wie der Branchenverband VDA mitteilte.
Mit den guten Zulassungszahlen setzte sich das im Dezember eingeläutete Wachstum fort, nachdem der deutsche Automarkt im Gesamtjahr 2010 um 23 Prozent auf 2,9 Millionen Autos geschrumpft war.
„Der inländische Auftragsbestand unserer Hersteller ist um mehr als 27 Prozent auf gut 435.300 Fahrzeuge gestiegen. Er liegt damit um rund 95.000 Einheiten höher als im Vorjahresmonat. Dies ist der höchste Auftragsbestand eines Januars seit 2001 “, sagte VDA-Präsident Matthias Wissmann. Wenn bei Finanzen und Rohstoffen Stabilität herrsche, „wird 2011 ein gutes Automobiljahr“, sagte er.
Auch die Importeure berichten von dicken Auftragspolstern. Ihr Verbandspräsident Volker Lange sagte: „Die Auftragseingangszahlen lassen erwarten, dass sich dieser positive Trend fortsetzen wird.“
Im Nutzfahrzeugmarkt läuft es ebenfalls rund. Mit 22.500 Neuzulassungen habe der Januar mit einem Plus von 38 Prozent geschlossen. Der Pkw-Export deutscher Marken erhöhte sich im Januar um 10 Prozent auf 312.800 Einheiten gegenüber dem Vorjahresmonat. Der ausländische Auftragseingang stieg um 18 Prozent. Die deutsche Pkw-Produktion stieg um 10 Prozent auf 416.100 Stück.
Im US-Markt legten die meisten deutschen Marken zu Jahresbeginn auch gut zu: Mit einem Absatzplus von 34 Prozent hat Porsche dort die anderen deutschen Luxushersteller beim Wachstum deklassiert. Insgesamt wurden im Januar 2.400 Fahrzeuge des Sportwagenbauers an US-Kunden ausgeliefert.
BMW hatte vorher ein Wachstum von 21 Prozent gemeldet, Mercedes 14 Prozent und Audi 20 Prozent. Allerdings setzten die drei Konkurrenten in absoluten Zahlen deutlich mehr ab als Porsche. Der Gesamtmarkt legte um 17 Prozent zu. VW kam auf ein Plus von nur 2 Prozent.
Insgesamt griffen die US-Autokäufer wieder zu großen Modellen: Im Januar stieg der gesamte Autoabsatz um 17 Prozent auf 820.000 Stück. Aber die schweren Pick-ups und Vans legten um mehr als 28 Prozent zu, während nur 7 Prozent mehr Personenwagen abgesetzt wurden. Mit rund 430.000 Stück liegt der Absatz der Pick-ups und Vans schon vor den Pkw mit rund 390.000.