Experten gehen davon aus, dass der Rat um EZB-Chef Draghi nicht an der Zinschraube drehen wird und den Leitzins bei einem Prozent belässt.

Frankfurt/Main. Am Mittwoch ist der Rat der Europäische Zentralbank (EZB) zu seiner regulären Zinssitzung in Frankfurt am Main zusammengekommen. Wegen der bevorstehenden Osterfeiertage findet die Sitzung der Notenbanker dieses Mal bereits am Mittwoch und nicht wie üblich am ersten Donnerstag im Monat statt.

Am Finanzmarkt wird damit gerechnet, dass die Notenbanker um EZB-Präsident Mario Draghi den Leitzins für die 17 Euro-Länder bei einem Prozent belassen werden . Weitere unorthodoxe geldpolitische Maßnahmen sind ebenfalls nicht zu erwarten. Die beiden langfristigen Refi-Geschäfte, mit denen die EZB im Dezember und Februar versucht hat die Banken wetterfest zu machen, scheinen nämlich nach Auffassung vieler Experten zu wirken.

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Zuletzt hatten im Gegenteil bereits mehrere Zentralbanker laut über Ausstiegsvarianten aus der Politik des billigen Geldes in der Zukunft nachgedacht. Freilich scheint die Zeit dafür angesichts der nach wie vor fragilen Lage vieler Banken noch nicht reif. Nicht wenige Fachleute glauben deshalb, dass viele der jüngsten Wortmeldungen vor allem signalisieren sollen, dass die EZB derzeit nicht bereit ist, noch mehr für das Wohl der Finanzbranche und gegen die Schuldenkrise zu tun. Dass Draghi bei der traditionellen Pressekonferenz nach der Zinssitzung die Gelegenheit nutzen wird, den Reformdruck auf die Regierungen der europäischen Krisenländer hoch zu halten, ist deshalb sehr wahrscheinlich. (Reuters/abendblatt.de)