Athen ist weiter optimistisch. Bis Donnerstagabend müssen die Gläubiger sich für oder gegen den Schuldenschnitt entscheiden.

Athen. Die griechische Regierung macht bei ihrem historischen Schuldenschnitt offenbar gute Fortschritte. Das Tauschprogramm laufe gut und die Annahmequote sei „sehr hoch“, sagte am Donnerstag ein Regierungsmitarbeiter der Nachrichtenagentur Reuters, der namentlich nicht genannt werden wollte und auch keine genauen Zahlen nannte.

+++ Ein Schuldenschnitt in Griechenland und seine Folgen +++

Die Privatgläubiger Griechenlands müssen sich bis Donnerstagabend (21 Uhr) entscheiden, ob sie an dem Anleihetausch teilnehmen und dabei auf einen Großteil ihrer Forderungen verzichten.

+++ Hintergrund: Staatsanleihen – Warum der Rechtsstandort so wichtig ist +++

Am späten Mittwochabend waren laut „Wall Street Journal“ etwa 52 Prozent der insgesamt 206 Milliarden Euro umfassenden Anleihen für die Umschuldung bestätigt. Portugiesische und britische Banken sowie italienische Versicherungen hatten sich zu dem Schnitt bereit erklärt. Auch griechische Pensionsfonds, die 19 Milliarden halten, sind einverstanden. Sie gehören zu einer 32-köpfigen Investorengruppe.

Dass bereits 107 Milliarden Euro griechischer Schulden abgedeckt sind, deutet darauf hin, dass Griechenland bis Donnerstagabend zumindest so viele Gläubiger an Bord bekommt, dass der Schuldenschnitt für alle bindend wird.

Bislang hat erst etwa die Hälfte der Banken, Versicherungen und Hedgefonds ihre Bereitschaft zu dem Anleihe-Tausch signalisiert. Eine Zweidrittel-Mehrheit der Investoren wäre nötig, um die Umschuldung notfalls zu erzwingen. An den asiatischen Börsen machte sich jedoch am Donnerstagmorgen Zuversicht breit, dass der Schuldenschnitt gelingt. (Reuters/dapd/abendblatt.de)