Im März sank die Arbeitslosenzahl auf 3,03 Millionen. In Hamburg waren 892 weniger ohne Job als im Februar – 4800 freie Lehrstellen.

Hamburg/Nürnberg. In Deutschland ist die Zahl der Arbeitsuchenden im März um 82.000 auf 3,028 Millionen gesunken. Damit wurde auch die Quote um 0,2 Punkte auf 7,2 Prozent gedrückt – 2010 lag sie im März noch bei 7,6 Prozent. „Die Arbeitslosigkeit ist im Zuge der einsetzenden Frühjahrsbelebung gesunken. Erwerbstätigkeit und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung liegen weiter deutlich im Plus. Die Nachfrage nach Arbeitskräften ist anhaltend hoch“, sagte Frank-Jürgen Weise, Vorstandschef der Bundesagentur für Arbeit , bei der Vorstellung der Zahlen am Donnerstag in Nürnberg.

So stieg die Zahl der Erwerbstätigen nach den jüngsten Daten vom Februar binnen Jahresfrist um 587 000 auf 41,10 Millionen. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung lag zuletzt (Januar) bei 28,58 Millionen, ein Plus von 712.000 im Vergleich zum Vorjahr. Diese regulären Jobs entstanden in allen Bundesländern und in den meisten Branchen, vor allem im verarbeitenden Gewerbe, im Dienstleistungssektor sowie im Handel.

+++ Zahl der Arbeitslosen sinkt auf 3,03 Millionen +++

+++ Hamburger Arbeitsmarkt in robuster Verfassung +++

Auch der Arbeitsmarkt in Hamburg profitiert leicht von der Frühjahrsbelebung. Im März waren insgesamt 72.005 Menschen in der Hansestadt arbeitslos gemeldet, das waren 892 oder 1,2 Prozent weniger als im Vormonat, teilte die Arbeitsagentur am Donnerstag mit. Zum März 2011 reduzierte sich die Zahl der Arbeitslosen sogar um 4326 oder 5,7 Prozent. Die Arbeitslosenquote bleibt jedoch unverändert bei 7,8 Prozent. „Der Hamburger Arbeitsmarkt pulsiert weiter auf hohem Niveau und bietet arbeitssuchenden Hamburgern mit dem beginnenden Frühjahr gute Chancen auf einen neuen Job“, sagte der Chef der Arbeitsagentur, Sönke Fock.

Vor allem in den Bereichen Handel, Gesundheits- und Sozialwesen, Logistik, Finanz- und Versicherungsdienstleistungen und im Gastgewerbe gibt es neue Jobs. „Es sind nicht nur zusätzliche Arbeitsplätze entstanden, bestehende Arbeitsplätze sind auch sicherer geworden“, meinte Fock. Auch der Hamburger Ausbildungsmarkt sei attraktiv und biete eine Fülle von freien Lehrstellen. 8000 Plätze meldeten die Ausbildungsbetriebe seit September 2011 der Arbeitsagentur, mehr als 4800 sind derzeit noch frei. Damit signalisierten die Betriebe eine hohe Ausbildungsbereitschaft, um dem Fachkräftemangel zu begegnen und sich den demografischen Herausforderungen zu stellen, hieß es.

Von den 72.005 Arbeitslosen hatte mehr als die Hälfte (54,1 Prozent) keine abgeschlossene Berufsausbildung, ein Viertel (25,9 Prozent) war 50 Jahre und älter und ein Drittel (30,3 Prozent) war langzeitarbeitslos. Die höchste Arbeitslosenquote gab es im Bezirk Harburg mit 10,6 Prozent und im Bezirk Mitte (10,4 Prozent). Die niedrigste Arbeitslosenquote weist der Bezirk Eimsbüttel mit 5 Prozent aus.

Positiv entwickelt sich der Arbeitsmarkt auch in Schleswig-Holstein. Im März waren laut Arbeitsagentur mit 106.500 Menschen 6000 weniger arbeitslos als im Vorjahreszeitraum. Dies sei der niedrigste Stand in einem März seit 1995, sagte Margit Haupt-Koopmann, Chefin der Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit, in Kiel.

+++ Hamburger Arbeitsmarkt bleibt in guter Verfassung +++

Gegenüber dem Vormonat ging die Zahl um 4100 zurück. Die Arbeitslosenquote sank von 7,9 Prozent im Vorjahresmonat auf 7,4 Prozent. Im Februar 2012 hatte sie 7,7 Prozent betragen. Allerdings sind derzeit mehr Menschen über 55 Jahre arbeitslos als in den Vormonaten. In der Altersgruppe zwischen 30 und 40 Jahren ging die Arbeitslosigkeit hingegen deutlich zurück.

„Die Frühjahrsbelebung ist auf dem Arbeitsmarkt Schleswig-Holsteins deutlich zu spüren“, sagte Haupt-Koopmann. Seit Jahresbeginn seien 16.200 sozialversicherungspflichtige Stellen gemeldet worden – 10,4 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Besonders im Gesundheits- und Sozialbereich sowie im Tourismus würden Mitarbeiter gesucht.

Auch in Niedersachsen bewegt sich der Arbeitsmarkt in eine positive Richtung. Die Frühjahrsbelebung hat die Arbeitslosenzahl im März spürbar sinken lassen. Landesweit seien 273.525 Arbeitslose gemeldet, teilte die Bundesagentur für Arbeit in Hannover mit. Im Vergleich zum Vorjahr sei das ein Rückgang von 7,0 Prozent.

Die Arbeitslosenquote liegt aktuell bei 6,8 Prozent. Vor Jahresfrist waren es noch 7,4 Prozent. In diesem Februar lag die Quote bei 7,1 Prozent. „Sobald die Baubranche und andere witterungsabhängige Betriebe nach der Frostperiode wieder einstellen, profitieren davon besonders die Arbeitslosen, die in diesen Berufen stark vertreten sind, nämlich Männer und unter 25-Jährige“, teilte Klaus Oks, Geschäftsführer Grundsicherung der Regionaldirektion Niedersachsen-Bremen, mit. Zunehmend besser gelinge es auch Menschen aus der Grundsicherung, wieder Arbeit zu finden.

Einen leichten Rückgang kann auch Bremen vermelden. Im März zählte die Bundesagentur für Arbeit 37.094 Arbeitslose, ein Rückgang um 3,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Arbeitslosenquote beträgt 11,5 Prozent, nach 11,9 Prozent im März 2011. Im Februar lag die Arbeitslosenquote bei 11,6 Prozent. Auch im kleinsten Bundesland profitieren am stärksten die Arbeitssuchenden bis 25 Jahre. Bei den über 50-Jährigen habe es einen leichten Zuwachs der Arbeitslosigkeit gegeben.

Die Zahl der Arbeitslosen in Mecklenburg- Vorpommern ist im März um 5500 im Vergleich zum Februar auf jetzt 114.900 gesunken. Das ist der niedrigste Wert in einem März seit 1991, wie die Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit in Kiel mitteilte. Die Erwerbslosenquote verringerte sich von 14 auf 13,5 Prozent. Vor einem Jahr betrug sie noch 14,3 Prozent. Grund für die positive Entwicklung sei die Frühjahrsbelebung in der Wirtschaft, hieß es. Vor allem Baufirmen sowie Unternehmen des Garten- und Landschaftsbaus stellten ein. Deshalb profitierten arbeitslose Männer überdurchschnittlich. Ihre Zahl sank von Februar zu März um 3900 auf rund 64.500. Auch viele Jugendliche fanden einen neuen Job. (dapd/dpa/abendblatt.de)