Schwarzenbek. „Anstoß“: Auf den letzten Drücker stiegen die Europastädter in die Fußball-Landesliga auf. Dort haben sie eigentlich keine Chance.
Es war ein Spektakel, wie man es auf der Anlage des SC Schwarzenbek an der Schützenallee lange nicht gesehen hatte. Die Europastädter, die gerade in die Fußball-Landesliga aufgestiegen sind, und die spielstarke U21 des VfB Lübeck aus der Oberliga lieferten sich einen offenen Schlagabtausch, der am Ende 5:5 ausging. Zehn Tore, die Lust auf die neue Saison machen.
Auf den letzten Drücker hatten die Schwarzenbeker als einziger Bezirksliga-Zweiter den Aufstieg geschafft. Sie profitierten davon, dass Regionalligist Eintracht Norderstedt am letzten Spieltag durch einen 2:0-Erfolg beim SC Weiche Flensburg 08 die Klasse hielt – lautstark angefeuert vom gesamten Schwarzenbeker Team, das auf seiner Saisonabschlussfahrt nach Dänemark Station in Flensburg gemacht hatte.
SC Schwarzenbek geht als krasser Außenseiter in die neue Saison
Nach sieben Jahren ist der SCS damit zurück in der Landesliga, was in Dänemark ausgiebig gefeiert wurde. Doch Trainer David Martensen schwant schon: „Wir werden als krasser Außenseiter in die Saison gehen. Wir sind für viele der Abstiegskandidat Nummer eins.“
Los geht es gleich mit einem Kracher: Zum Saisonstart kommt am Sonntag, 4. August, gleich Hamm United an die Schützenallee (14.30 Uhr), ähnlich spielstark wie der Nachwuchs des VfB Lübeck, aber deutlich kompakter und gefährlicher. In der vergangenen Saison siegten die Hammer auswärts beim späteren Aufsteiger Vorwärts-Wacker Billstedt ebenso wie in Ohe, Rahlstedt, Oststeinbek, Bramfeld und bei Concordia II.
Ein halbes Dutzend A-Jugendliche soll den Konkurrenzkampf anheizen
Trotzdem wollen sich die Schwarzenbeker mutig in das Abenteuer Landesliga stürzen. „In den vergangenen Jahren haben wir oft gegen zweite Mannschaften gespielt. Jetzt dürfen wir gegen die großen Teams ran“, freut sich Martensen schon auf die Herausforderung. Rückschläge sind dabei einkalkuliert. „Wir haben sechs A-Jugendliche neu dazu bekommen, darunter fünf aus dem eigenen Nachwuchs. Es ist logisch, dass das Zeit brauchen wird“, ist sich Martensen bewusst.
Die Serie „Anstoß“ im Überblick
- TSG Bergedorf: Das Thema „Aufstieg“ ist tabu
- SV Nettelnburg/Allermöhe: Mit 20 Mann auf Mallorca gefeiert
- Atlantik 97: Klappt es dieses Mal mit dem neuen Trainer?
- TuS Aumühle-Wohltorf: Achterbahnfahrt der Gefühle
- Escheburger SV: Der Aufstiegsfavorit, der keiner sein will
- TSV Reinbek: Traumlos und Hammerstart
- SC Wentorf ist der Europameister in Sachen Vereinstreue
- TSV Glinde: Verwirrspiel um Innenverteidiger Dominik Heikaus
- Barsbütteler SV ist raus aus dem Schatten anderer Vereine
- FSV Geesthacht: Der Trainer tritt auf die Euphoriebremse
- SV Börnsen möchte sich in der Spitzengruppe etablieren
Somit werden zu Saisonbeginn im 28-Mann-Kader zunächst die erfahrenen Kräfte im Fokus stehen. Leistungsträger wie Maximilian Menger, Darijo Kramer oder Viktor Schner sind weiter mit dabei. Vom Lüneburger SK konnte der SCS den Allrounder Niklas Tippl loseisen. „Er bringt alles mit, um uns sofort weiterhelfen zu können“, ist sich Martensen sicher. Dasselbe dürfte für Abwehrmann Lennart Jacobsen gelten, der vom Ratzeburger SV kommt und Landesliga-Erfahrung besitzt.