Geesthacht. „Anstoß“: Die Vorfreude auf die neue Saison ist beim Bezirksliga-Aufsteiger groß. Doch sportlicher Erfolg ist nicht das Wichtigste.
Der Erfolg war ebenso überraschend wie souverän: Mit acht Punkten Vorsprung sicherte sich der FSV Geesthacht in der vergangenen Saison die Meisterschaft in der Kreisliga 3 und ist damit nach zwei Jahren Pause zurück in der Fußball-Bezirksliga. Großen Anteil daran hat Trainer Gökhan Dogan. Seitdem er während der Corona-Pandemie vom Nachwuchs-Coach zum Herrentrainer aufstieg, geht es für den FSV Geesthacht bergauf.
Nicht nur in sportlicher Hinsicht haben sich die Elbestädter verbessert, sondern auch in der Außendarstellung: Das schlechte Image früherer Zeiten ist Vergangenheit. „Vor einigen Jahren wurde mit dem Finger auf uns gezeigt“, erinnert Dogan. „Teils geschah das natürlich zu Recht, weil Statistiken wie die Fairnesstabelle nicht lügen. Mittlerweile aber sorgen wir sportlich für Schlagzeilen. Das ist mir persönlich sehr wichtig, dass die Außendarstellung weiter positiv bleibt.“
Vorfreude auf die neue Saison ist beim FSV Geesthacht riesengroß
Damit darüber hinaus in der kommenden Saison auch die sportliche Seite wieder stimmt, wurde in der Vorbereitung intensiv geschwitzt. „Viele Krafteinheiten, viel arbeiten und auch mal hinterherlaufen wie im Testspiel gegen den Landesligisten SV Curslack-Neuengamme“, schildert Dogan. Gegen den Vierländer Landesligisten setzte es eine 0:9-Klatsche.
„So bleiben wir auch auf dem Boden der Tatsachen und können, gerade zu Beginn der Saison sehen, wo wir leistungstechnisch stehen“, strich Dogan die positiven Seiten heraus. „Auch, wenn es eine 0:9-Klatsche war, die wehtut, haben die Spieler Dinge umgesetzt, die wichtig für unsere Entwicklung sind.“
Elf Neuzugänge sollen den Kader weiter voranbringen: Moritz Krause (hat pausiert), Fabian Kauschke (Aumühle), Efe Gümüsdere (zuletzt Düneberg), Volkan Yilmaz (zuletzt FC Lauenburg), Pamir Azizi (zuletzt Dersimspor), Rückkehrer Devin Helling (Escheburger SV) schnüren künftig die Schuhe für den FSV. Hinzu kommen die fünf A-Jugendlichen Omar Sanchez, Julius Mourad, Yigitcan Dogan, Baran Yildirim und Berkay Beshirov, die in den Herrenbereich aufrücken.
Drei Keeper konkurrieren um den Stammplatz im Tor
„Wir sind zufrieden mit den Transfers und freuen uns über die Neuzugänge“, betont Dogan. „Einige von ihnen können uns noch nicht sofort weiterhelfen, weil sie länger nicht gespielt haben oder verletzt waren, aber es bessert sich von Einheit zu Einheit.“ Spannend dürfte beispielsweise der Konkurrenzkampf im Tor werden, wo die beiden bisherigen FSV-Keeper Salwan Shamo und Paul Brzoza Konkurrenz durch den 21-jährigen Fabian Kauschke bekommen.
Serie „Anstoß“ im Überblick
- TSG Bergedorf: Das Thema „Aufstieg“ ist tabu
- SV Nettelnburg/Allermöhe: Mit 20 Mann auf Mallorca gefeiert
- Atlantik 97: Klappt es dieses Mal mit dem neuen Trainer?
- TuS Aumühle-Wohltorf: Achterbahnfahrt der Gefühle
- Escheburger SV: Der Aufstiegsfavorit, der keiner sein will
- TSV Reinbek: Traumlos und Hammerstart
- SC Wentorf ist der Europameister in Sachen Vereinstreue
- TSV Glinde: Verwirrspiel um Innenverteidiger Dominik Heikaus
- Barsbütteler SV ist raus aus dem Schatten anderer Vereine
Doch wozu wird der FSV-Kader in der Bezirksliga fähig sein? „In der Aufstiegseuphorie habe ich einen einstelligen Tabellenplatz als Ziel genannt“, erinnert sich Dogan. Nun jedoch sei er Realist bei den Saisonzielen. Dogan drückt daher auf die Euphoriebremse: „Nach der Feierei und zu Beginn der Vorbereitung haben wir uns darauf geeinigt, dass es gilt, möglichst schnell den Klassenerhalt perfekt zu machen. Ich weiß, dass es der Traum unseres Ligamanagers Ismail Gök ist, einmal in der Landesliga zu spielen. Das ist aktuell jedoch absolut nicht möglich, da die Liga sehr stark besetzt ist. Es bleibt erst einmal ein Traum.“