Reinbek. Serie „Anstoß“: In der Fußball-Kreisliga wollen die Stormarner ein Wörtchen um die Meisterschaft mitreden. Doch es kommt knüppeldick.
Was für ein Auftaktprogramm für die TSV Reinbek! Im Lotto-Pokal bekam der Fußball-Kreisligist in der ersten Runde das Star-Ensemble der TuS Dassendorf um Martin Harnik aus der Oberliga zugelost. Nach dem Schlagerspiel am 26. Juli (20 Uhr, Theodor-Storm-Straße) kommt es für die Reinbeker dann Anfang August zum Start in die Fußball-Kreisliga knüppeldick: Gleich in den ersten drei Wochen geht es unter anderem gegen die Aufstiegskandidaten Escheburger SV und TSG Bergedorf.
Schon im vergangenen Sommer hatte die TSV Reinbek in der ersten Pokalrunde mit dem Oberligisten ETSV Hamburg (0:6) ein Hammerlos erwischt. Nun ist die Freude am Mühlenredder über das Los Dassendorf groß. „Das ist schon geil!“, jubelt TSV-Coach Rainer Kucera. „Wir nehmen das gerne an. Es bringt ja auch immer ein bisschen Kleingeld für die Mannschaftskasse.“ Etwas später im Wettbewerb wäre ihm das Aufeinandertreffen aber lieber gewesen. „Wir sehen es aber realistisch eher als Motivationseinheit“, bleibt Kucera vorsichtig.
Anstoß: Traumlos im Pokal und Hammerstart in der Liga für die TSV Reinbek
Auch für den Ligastart muss er sein Team kaum motivieren. Nach dem Auftakt beim SV Curslack-Neuengamme II (3. August) warten zwei Kracher. Im ersten Heimspiel haben die Reinbeker den Escheburger SV zu Gast (9. August, 20 Uhr, Theodor-Storm-Straße), bevor es dann zur TSG Bergedorf geht (16. August). „So ein Auftaktprogramm ist natürlich gut, um zu sehen, wo wir stehen“, räumt Kucera ein. „Mit Escheburg und der TSG haben wir direkt zwei Favoriten zu bewältigen, da ist der Druck auch noch nicht so groß.“
Ligamanager Rainer Kucera hatte in der vergangenen Saison nach dem Ausscheiden von Erdinc Özer den Trainerposten als Interimslösung zusätzlich übernommen. Bei dieser Doppelfunktion soll es nicht ewig bleiben. „Dies soll meine letzte Saison als Trainer werden“, stellt er klar. „Ich sondiere bereits den Markt.“ Doch einen passenden Coach zu finden, stellt sich als schwierig heraus. „Der verbliebene Staff hat sich dann gewünscht, dass ich es weiter mache und nicht einfach irgendjemand kommt“, schildert der 35-Jährige. „Insgesamt sind wir ja zu viert. Das reicht, um die Aufgaben zu verteilen.“
Sieben Neuzugänge sollen „frischen Wind“ in die Mannschaft bringen
Das Wichtigste war im Sommer der Umbau des Kaders. Bis zu sieben Abgänge wird es geben. Ihnen stehen sieben Neuzugänge gegenüber. Es hat sich also einiges getan. „Nik Elsholz, Bubacar Djalo, Dennis Ebrahim, Pedro da Cruz sowie Abraham Bawa haben uns verlassen“, zählt Kucera auf. Bei zwei weiteren potenziellen Abgängen hält er sich hingegen bedeckt: „Bei ihnen hoffen wir noch auf ein Comeback und wollen daher keine Aufmerksamkeit bei anderen Vereinen erregen.“
Von den sieben Neuzugängen kommen mit Jacob Sarau, Patrick Blumroth und Tim Roschkowski drei aus der eigenen „Zweiten“. Dazu gesellen sich Adrian Rybicki (SV Nettelnburg/Allermöhe II), Lukas Weßollek (VfB Union Teutonia Kiel), Pacal Özdemir (vereinslos) und Oguz Köroglu (aus der Türkei). Vor allem Sarau und Rybicki dürften die TSV-Offensive beleben. Sarau machte vergangene Saison schon vier Spiele bei der 1. Herren und traf viermal. Rybicki kommt mit der Empfehlung von 35 Toren in der Kreisklasse.
Top-Torjäger Adam Jakubowski bleibt den Stormarnern weiterhin treu
„Die neuen Spieler bringen frischen Wind rein“, ist sich Kucera sicher. „Wir haben letzte Saison nicht so gut abgeschnitten und haben jetzt ein bisschen aufgeräumt.“ In der abgelaufenen Spielzeit waren die Reinbeker als Aufstiegskandidat gehandelt worden, belegten aber nur Platz elf. Nun soll es wieder aufwärtsgehen. Die wichtigste Personalie: Top-Torjäger Adam Jakubowski wurde gehalten. Er hat in den vergangenen beiden Spielzeiten insgesamt 30 Saisontore in der Kreis- und Bezirksliga erzieht.
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Helfen soll bei der Rückkehr zu erfolgreicheren Zeiten auch der neue Teamspirit, der im Trainingslager entstanden ist. „Wir waren für drei Tage mit 26 Mann im Trainingslager in Westerstede‘“, schildert Kucera. „So viele waren wir in der vergangenen Saison nicht, als es ins Trainingslager ging. Das sah richtig gut aus, egal ob junger Neuzugang oder älterer Spieler: Alle sind für die Stimmung in der Kabine Gold wert und ich hoffe, dass sich das am Ende auch auf dem Platz widerspiegelt.“
Ein Platz unter den besten fünf Teams der Kreisliga ist das erklärte Saisonziel
Die ersten Testspiele machen dabei durchaus Hoffnung. „Die liefen gut“, ist Kucera zufrieden. „Gegen den Bezirksligisten TuS Aumühle-Wohltorf haben wir zwar 2:4 verloren, hätten das Spiel in der zweiten Hälfte aber durchaus drehen können. Die Torausbeute hat nicht gestimmt. Gegen den Kreisligisten Ahrensburger TSV II haben wir 4:2 gewonnen. Vieles geht im Team schon Hand in Hand, und es macht einfach Spaß, mit der Mannschaft zu arbeiten.“
Somit ist die Marschroute klar. „Unser Ziel ist es, die Top Fünf anzupeilen“, blickt der 35-Jährige voraus. „Diese Ambition haben wir grundsätzlich.“ Das Ziel sei eine wichtige Motivation für ihn gewesen, die sportliche Verantwortung weiterhin zu tragen. „Wüsste ich, dass wir nur um die goldene Ananas spielen, dann hätte ich darauf keine Lust“, gibt der TSV-Coach einen Einblick in sein Seelenleben. „Natürlich kann das passieren, aber dann habe ich ja die Verantwortung.“