Aumühle. In unserer Vorschauserie „Anstoß“ geht es heute um einen Verein, der in einem Jahr Bezirksliga schon alle Höhen und Tiefen erlebt hat.
Manchmal hängt der Verlauf einer Saison an einem einzigen Moment. So war es in der vergangenen Spielzeit beim TuS Aumühle-Wohltorf. Mit viel Elan war die Sachsenwald-Elf nach ihrem Aufstieg in ihre erste Saison in der Fußball-Bezirksliga gestartet. Doch schon am dritten Spieltag wichen Enthusiasmus und Freude blankem Entsetzen.
Es passierte 22 Minuten vor dem Ende des Heimspiels gegen den Barsbütteler SV. Nach einem Zusammenprall mit einem Gegenspieler hatte sich Aumühles Torwart eine Kopfverletzung zugezogen. Er spielte zunächst weiter, brach dann unvermittelt auf dem Platz zusammen. Erinnerungen an den Fall des Dänen Christan Eriksen bei der Europameisterschaft 2021 wurden wach. Aumühles Keeper wurde abtransportiert, die Partie auf Wunsch der schockierten Aumühler beim Stand von 2:1 für Barsbüttel abgebrochen.
Serie „Anstoß“: Achterbahnfahrt beim TuS Aumühle-Wohltorf
Nachdem der Keeper sich wieder erholt hatte, glaubten die Aumühler wochenlang an die Austragung eines Wiederholungsspiels aufgrund des ungewöhnlichen Vorfalls. Doch nichts geschah. Derweil hatte sich die Sachsenwald-Elf als Aufsteiger weit nach vorn bis auf den dritten Platz gespielt. Nur drei Punkte im Nachholspiel gegen Barsbüttel, und sie wären ganz vorn gewesen.
Doch dieses Nachholspiel hat es nie gegeben. Der Hamburger Fußball-Verband wertete die abgebrochene Begegnung auf Antrag der Barsbütteler mit 3:0 für die Gäste. Diese Entscheidung traf die Aumühler gänzlich unvorbereitet. „Das hat es in 30 Jahren Amateurfußball noch nie gegeben, dass eine Mannschaft nach einem Unglücksfall gegen die Neuansetzung Protest einlegt“, wetterte TuS-Coach Rainer Seibert. Doch es half nichts.
Nach der Sportgerichtsentscheidung gewinnt Aumühle einen Monat lang kein einziges Spiel
Die am grünen Tisch verlorenen Punkte sorgten für einen Knick im Saisonverlauf des TuS Aumühle-Wohltorf. Die Sachsenwald-Elf gewann danach einen Monat lang kein einziges Spiel mehr, fiel aus der Spitzengruppe zurück und beendete die Spielzeit schließlich auf dem zehnten Rang. Immer noch ein respektables Ergebnis für einen Aufsteiger. In Abstiegsgefahr waren sie nie. Doch es war irgendwie nicht mehr dasselbe.
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Die Moral von der Geschichte: Die drei kampflosen Punkte hätte der Barsbütteler SV am Ende gar nicht gebraucht. Die Stormarner waren so überlegen, dass sie auch ohne diese drei Zähler ganz locker Meister wurden und in die Landesliga aufstiegen.