Im Prozess gegen den mutmaßlichen Mörder und Kinderschänder Martin N. hat sich der Angeklagte erstmals selbst zu seinen Taten geäußert.

Stade. Der geständige Kindermörder Martin N. hat sich erstmals vor Gericht zu seinen Verbrechen geäußert. „Es ist mir bewusst, dass ich eine ganze Reihe verwerflicher Taten begangen habe“, sagte der 41-Jährige am Mittwoch im Landgericht Stade. Dort muss sich der aus Bremen stammende Pädagoge seit Oktober wegen der Morde an drei kleinen Jungen und wegen zahlreichen Missbrauchstaten verantworten. Bislang hatte er in dem Prozess beharrlich geschwiegen.

In seinem letzten Wort wandte er sich nun an die Eltern der getöteten Kinder und an seine Opfer. „Ich glaube, dass meine Taten kaum entschuldbar sind.“ Deshalb wolle er auch nicht um Vergebung beten, sondern hoffe, dass die Angehörigen durch den Prozess damit abschließen könnten.

Zuvor hatten seine Verteidiger in ihrem Plädoyer eine lebenslange Haftstrafe gefordert. Eine anschließende Sicherungsverwahrung des Mannes sei aus Sicht der Verteidigung aber nicht notwendig, sagte der Anwalt am Mittwoch. Der Verteidiger betonte, der 41-Jährige habe mit seinem Geständnis maßgeblich zur Aufklärung der Verbrechen beigetragen.

+++ Nebenkläger fordern Höchststrafe für Martin N. +++

Der aus Bremen stammende Pädagoge Martin N. soll jahrelang nachts mit einer schwarzen Sturmhaube getarnt in Häuser, Zeltlager und Ferienheime eingedrungen sein, um sich an kleinen Jungen zu vergehen. Er wurde später in den Medien als „Maskenmann“ bekannt. Der Mann gestand, drei Jungen entführt und getötet zu haben. Erst fast zehn Jahre nach dem letzten Fall war es der Polizei gelungen,den als "Maskenmann" bekannten Serientäter in Hamburg festzunehmen. Das Urteil wird für Ende Februar erwartet.

(dpa/abendblatt.de)