Laut Medienberichten prüft der Deutsche Lotto- und Totoblock den Ausschluss Schleswig-Holsteins. Grund dafür ist das Glücksspielgesetz.
Kiel. Schleswig-Holstein könnte laut Informationen der Süddeutschen Zeitung bald vom Deutschen Lotto- und Totoblock ausgeschlossen werden. Das gehe aus einem Schreiben des staatlichen Glücksspielblocks an die Nordwest Lotto GmbH in Kiel hervor, die dem Land Schleswig-Holstein gehört.
Anlass des Ausschlussverfahrens ist das von der CDU/FDP-Koalition in Kiel durchgesetzte neue Glücksspielgesetz für Schleswig-Holstein, das den deutschen Markt für private Sportwett-Betreiber und Poker-Veranstalter weit öffnet. Den meisten anderen Ländern geht das zu weit. Sie fürchten um das lukrative Lotto-Monopol.
Sollte Schleswig-Holstein den Block verlassen müssen, könnten die Bürger im nördlichsten Bundesland bei den dortigen Annahmestellen keine Tippscheine mehr für Lotto abgeben.
Unterdessen reagierte der stellvertretende CDU-Fraktionschef Hans-Jörn Arp gelassen auf die Drohungen: „Das ist nichts anderes als Theaterdonner vor der nächsten Ministerpräsidenten-Konferenz, um Stimmung gegen uns zu machen“, sagte Arp am Freitag auf Anfrage in Kiel. Im Vertrag sei der Ausschluss eines Landes gar nicht vorgesehen. Der Innen- und Rechtsausschuss habe sich mit dieser Frage bereits beschäftigt.
Einige Lottogesellschaften wollen Kiel rauswerfen
Einige Lottogesellschaften forden nun den Ausschluss Schleswig-Holsteins aus dem Lotto -und Totoblock (DLTB). Manche hielten das für rechtlich zulässig und auch für geboten, sagte der Verantwortliche des Deutschen Lottoblocks, Bayern Lotto-Präsident Erwin Horak, am Freitag. Diese Position habe der DLTB in einem Schreiben an Nordwest Lotto in Schleswig-Holstein klar gemacht und um eine Stellungnahme gebeten. Bei einem Rauswurf müsste Schleswig-Holstein sein eigenes Lotto veranstalten, die Jackpots wären niedriger. Über den Brief hatte zuerst die „Süddeutsche Zeitung“ berichtet. (dapd/dpa)