Maskierte Täter haben auf dem Parkplatz der Holstentherme den Rechtsradikalen Ralf D. niedergeschossen und schwer verletzt. Hintergrund der Schießerei ist offenbar ein am Montag in Kiel beginnender Prozess, bei dem eine Messerstecherei unter Neonazis und Hells Angels verhandelt wird. Bilder aus Kaltenkirchen. Bilder von den Hells Angels.

Bei einer Schießerei vor dem Kaltenkirchener Familienbad "Holstentherme" ist ein Mann schwer verletzt worden. Das Opfer erlitt einen Becken- und einen Beindurchschuss. Seine Begleiterin konnte in einem Opel Corsa flüchten. Die Tat ist offenbar der vorläufige Höhepunkt in einem erbitterten Bandenkrieg zwischen Rechtsradikalen und Mitgliedern der Hells Angels in Schleswig-Holstein. Kripo und Staatsanwaltschaft ermitteln. Nach Informationen, die die Kripo in Kiel noch nicht bestätigt hat, soll es sich bei dem Opfer der Schießerei um den Rechtsradikalen Ralf D. handeln. D. war gemeinsam mit der Neumünsteranerin "Bea" F. in Kaltenkirchen gewesen einer Frau, der sowohl Kontakte zu Rechtsradikalen aus auch zu Hells Angels nachgesagt werden. Vor der Therme lauerten ihnen mindestens zwei knapp 1,90 Meter große Männer auf, die Mitglieder der Hells Angels sein sollen. Hintergrund der Schießerei, bei der mindestens sieben Kugeln abgefeuert wurden, ist offenbar ein am Montag in Kiel beginnender Prozess. Angeklagt ist der ehemalige schleswig-holsteinische NPD-Funktionär Peter B. Der 35-Jährige steht im Verdacht, im August vor dem Kieler Amtsgericht den Hells Angel Dennis K. niedergestochen und lebensgefährlich verletzt zu haben. Bei der Tat handelte es sich bereits um die zweite fast tödliche Attacke auf den Neumünsteraner Tätowierer. 2007 war er vor der Diskothek "Mausefalle" niedergestochen worden von dem jetzt in Kaltenkirchen schwerverletzten Ralf D.

Der Prozess wird unter größten Sicherheitsvorkehrungen stattfinden. Die Suche nach den Tätern von Kaltenkirchen geht unterdessen weiter.