Die Zeiten, in denen sie auf dem Kiez als unantastbar galten, sind längst vorbei. Doch noch immer sind die Hells Angels präsent - und sie sind geschäftstüchtig.
Ihre Macht haben sie, so sagen Ermittler, nie ganz verloren. Zuletzt im Jahr 2000 hatten sie versucht, ihren Einfluss auf der Millionen-Meile Reeperbahn wieder zu vergrößern. Sie scheiterten jedoch an den festgefahrenen Strukturen und dem wachen Auge der Polizei. Doch schon damals war das
Eros Laufhaus eine der entscheidenden Adressen - und die Hells Angels brachten es unter ihre Kontrolle. Dabei waren die Totenkopf-Rocker in Hamburg eigentlich seit 1988 als Organisation verboten. Im Jahr 1948 war die Organisation in den USA gegründet worden. Sie fand weltweit Gleichgesinnte und breitete sich schnell aus. 1971 entstand das sogenannte Hamburger Chapter. Mehrere Morde, zahllose Erpressungen und Gewalttaten gingen auf das Konto der "Höllenengel". Nach dem Hamburger Verbot von 1988 operierten - und operieren - sie aus dem Umland, vor allem aus Hannover.